"Volksverhetzung" gehört für mich, genauso wie "Fremdenfeindlichkeit" oder einfach "Hetze", zu den eher fragwürdigen Wortschöpfungen.
Ich bemerke jedenfalls, dass mein natürliches Sprachgefühl hier Bedeutungsbilder kreiert, die zum Teil signifikant von den "offiziellen" Versionen abweichen. Die politische Sprache ist für mich seltsam verzerrt. (Selbst ganz elementare Worte, wie z.B. "Hass", werden in ganz eigener Manier angewandt.)
So denke ich bei "Hetze" und "Volksverhetzung" eher an einen Mob, der mit Mistgabeln und Fackeln durchs Dorf zieht – aber eher nicht an einen Herr Gauland, der Frau Ösoguz in Anatolien "entsorgen" will...
Ich finde zwar auch, dass Herr Gauland sich hier definitiv nicht mit Ehre bekleckert, aber aus einer Aussage bezüglich eines einzelnen Menschen den Vorwurf einer Volksverhetzung zu konstruieren, ist schon – kreativ?
Man stelle dem mal gegenüber, was schonmal nicht als Volksverhetzung gegolten hat: Deutsche als Köterrasse zu bezeichnen. (Siehe auch: jungefreiheit.de)
Es mutet auch doch ein bißchen wie Willkür an, wie das Recht in dem ein oder anderen Fall ausgelegt wird. Das eine Mal regiert Hypersensibilität, das andere Mal stoische Ruhe.
Was Herr Gauland betrifft, so möge man wenigstens nach einem geeigneten Paragraphen suchen, wenn man ihn denn unbedingt ran kriegen will. "Volksverhetzung" halte ich für albern.
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