Sonntag, 31. März 2024



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Montag, 25. März 2024
Ich habe das Bedürfnis, mich in dieser Sache zu wiederholen:
Früher reichte "Toleranz" aus. Es war das Flaggschiff unserer Moral. Der Kern-Leitbegriff der Progressiven. Man verstand sich noch nicht als Gutmensch.

Heute redet kaum einer noch von Toleranz, aber alle reden sie über Vielfalt.
Inhaltlich hat das zwar viel miteinander zu tun -- nur scheint es so zu sein, dass dies kaum einer weiß! Auch die Vertreter der "Vielfalt" haben das Grundmotiv der "Toleranz" gar nicht mehr vor Augen. Sie wollen die Vielfalt des nimmersatten Konsumenten. Man hat einen solchen Blick, als Konsument. Je mehr Vielfalt desto besser. Oder man hat den opportunistischen Blick eines Politikers, der das Einwanderungsproblem gar nicht lösen will, und also das Gegenteil als alternativlosen Weg anpreist, wobei das Heilsideal "multikulti/Buntheit/Vielfalt" erfunden wird.

Zur Erinnerung: "Vielfalt ist vor allem deswegen gut -- und eigentlich wegen nichts anderem --, weil sie als Codewort oder Sinnbild für "Toleranz" sehr gut geeignet ist. Denn man könnte ja annehmen, dass ganz viele Menschen nur zu angepasst und zu gesellschaftskonform sind, um als wunderbares, schillerndes Individuum erscheinen zu können. Die böse Gesellschaft hindert sie mit ihrem (faschistoiden) Anpassungsdruck gewissermaßen am Individuell-Sein. Also entsteht mit mehr Toleranz automatisch auch eine größere Vielfalt der Lebensformen, Charaktere und Lebensweisen. Einfach, weil sich die Menschen mehr trauen, aus sich rauszugehen. Vielfalt und Toleranz korrelieren also zu 100% . So die Annahme...

Zur Erinnerung: Das eigentliche Ideal ist also immernoch "Toleranz". Und alle Berechtigung, die "Vielfalt" als Ideal vielleicht hat, stammt von diesem ersteren ab.
Es kann daraus kein notwendiges moralisches Gebot gemacht werden, auf jeder möglichen Ebene nach "Vielfalt" zu gieren, und sie rücksichtslos anzustreben.
Multikulti zB ist in keinster Weise eine Sache oder ein Ideal, das man anstreben muss, weil es die Moral so befiehlt. Ein Land mit 5 Kulturen ist nicht besser als ein Land mit "nur" zwei oder drei -- oder gar einer.

Allerdings sehe ich das Gebot, dass man Multikulti dulden muss, wenn es aufgrund von humanitären Krisen Wanderungsbewegungen gibt. Doch es gibt definitiv auch Migrationsbewegungen, die man abwehren darf. Und zwar auch mit dem kulturellen Argument. "Wir wollen lieber unter uns bleiben. Danke sehr. Ihr müsste wieder umkehren." -- Dieses "unter uns" / "unter uns bleiben" ist nicht per se schlecht. Dafür muss es mehr Toleranz geben. Bisher gibt es sie kaum.

Überhaupt hat man es mit der Toleranz nicht mehr so eng, seither man auf die Vielfalt gekommen ist. Wahrscheinlich ist sie einfach nur "hinten runter gefallen"... in unserem Hirn. Und so fällt diesem Hirn dann auch gar nicht mehr auf, dass man auf dem Feld der Meinungen sehr intolerant geworden ist. Wer die Vielfalt nicht liebt, der ist ein böser Mensch, weil Vielfalt etwas Gutes ist, und weil Vielfalt obendrein ein heiliges Ideal ist. Und heilige Ideale stellt man nicht in Frage. Daher ist Vielfalt immer und überall anzustreben. Klappe halten und gehorchen. (Redet so nicht jede Moral?)

---- Nachtrag 19:20 ----

Warum sollte "Vielfalt" in irgend einem anderen Sinne noch einen Wert-an-sich besitzen, außer eben, dass wir sie für eine Ausprägung gelebeter Toleranz halten? Sie besitzt darüber hinaus keinen Wert. Sie ist kein Wert an sich! Eine bunte Tapete ist nicht (notwendig-moralisch) besser als eine einfarbige und das gleiche gilt für Gesellschaften.
Unterstellen Sie mir bitte keine böse Absicht.


---- Nachtrag 21:22 ----

Außerhalb des Toleranz-Kontextes fällt mir in Bezug auf Vielfalt nur noch der Kontext des Konsums und des Genusses ein. Eine gewisse Vielfalt auf meiner Speisekarte in einem Restaurant weiß ich zB sehr wohl zu schätzen. Allerdings gibt es hier auch ein Zuviel an Vielfalt. Wenn die Speisekarte mehr als 20 Seiten hat, kann sie bereits Stress erzeugen. Zumindest für einen Kontrollfreak wie mich. Auch fände ich das ultimative Super-Restaurant nicht erstrebenswert, in dem man alle Kochstile dieser Welt bestellen kann. Ich finde es angenehm, bereits mit dem Restaurant-Besuch einen (nationalen) Kochstil zu wählen. Und wie angenehm ist mir die Tatsache, dass das noch ein Bereich in unserem Leben ist, in dem man ungezwungen mit Nationen, Kulturen und Tradtitionen umgeht, sogar mit Klischees, und man das alles dem ungezwungenen und unschuldigen Genuss unterordnet. Möge diese letzte Bastion klischee-haften Schubladen-Denkens und Schubladen-Wahrnehmens niemals fallen. Bleiben wir stark. Schicken wir die woken Spinner nach Hause, die uns irgendwann erzählen wollen, dass auch die Sushi-Rolle deutsch sein kann, wenn sie auf einem deutschen Teller liegt. Kategorien, Schubladen, Worte haben die Funktion, Erwartungen zu erzeugen, die zutreffen. Dadurch entsteht auch erst Kommunikation und die Menschen verstehen den Satz: "Ich gehe gern japanisch essen."



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Dienstag, 2. Januar 2024
Ich will es jetzt, ausgelöst durch die Trans-Diskussion und das "Selbstbestimmungsgesetz", genauer wissen und informiere mich, zB hier:

1. https://www.anwalt.org/beleidigung/
2. https://de.wikipedia.org/wiki/Beleidigung_(Deutschland)

"Eine Beleidigung ist die Kundgabe der Missachtung oder Nichtachtung einer Person."

Und hier gerate ich schon ins Stolpern. Denn prinzipiell hat man ja auf der innerpsychischen Ebene immer das Recht, jedes Gefühl, jede Meinung und jeden Zustand zuzulassen, den man nunmal hat. Und dann gibt es immer auch das Recht, anderen Menschen von diesen Zuständen zu berichten.

Was soll man denn tun, wenn man eine Person (zB Björn Höcke oder Angela Merkel) einfach nicht achtet? Wenn man sie vielleicht sogar abgrundtief verachtet? Sie für einen Fehler Gottes hält? -- Soll man es verstecken müssen?

Meine persönliche Maxime ist hier die, dass ich in der Wahl meiner Worte wenigstens etwas Vorsicht walten lasse. Durch diese Vorsicht drückt sich dann implizit noch ein gewisser Restrespekt für die betreffende Person aus. Mit "Vorsicht" meine ich, dass ich etwas Abstand halte zu der anmaßenden Annahme, meine Aussage hätte einen objektiv unfehlbaren, weltumspannenden Wahrheitsgehalt. Ich sage also eher nicht: "Angela Merkel ist keine achtbare Person." Ich sage eher: "Angela Merkel ist in meinen Augen keine achtbare Person". Dadurch mache ich kenntlich, welche Wahrheit in meiner subjektiven Welt gilt, und zeige gleichzeitig an, dass ich mich auch irren könnte. Wer kann schon objektive Werturteile fällen?

Ich halte diesen Weg für richtig und empfehle ihn ganz unbescheiden der gesamten Gesellschaft und als zentrales Kriterium für die Rechtsprechung. Vielleicht gibt es dieses Kriterium dort ja auch schon und ich habe mich nur noch nicht genug eingelesen in die Materie.



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Sonntag, 17. Dezember 2023
Es klingt mir immer etwas rechhaberisch in meinen Ohren -- und sehr, sehr fragwürdig --, wenn die Menschen in den Talkshows darauf hinweisen, dass "Hamas den Krieg angefangen" hat. Als ob das etwas wäre, das man wiederholen muss. Ich finde, das muss man nicht. Das ist nun wirklich zu offensichtlich.

Es steckt hier ein anderer Gedanke dahinter, und dieser ist grob gesprochen, in etwa so: "Ja, was die [Juden] machen, ist Krieg. Ja, da sterben Menschen. Ja, da sind auch Frauen und Kinder darunter. Ja, das ist wahrlich nicht schön. Ja, da spritzt das Blut. -- Aber die haben das Recht dazu."

Es ist halt alles im Leben ein Abwägungsprozess und wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne. Shit happens! Manchmal eben auch auf der Makro-Ebene. Actio und Reactio. Hier wirken praktisch nur Naturgesetze. Das ist alles unvermeidbar. Das ist alles notwendig.

"Wer Wind säht, wird Sturm ernten." Michael Wolffsohn

Alternativlos.




Also, nochmal zum Mitschreiben:

Menschenrechtsverletzungen auf der einen Seite rechtfertigen Menschenrechtsverletzungen auf der anderen.

"Nein! Das doch nicht! Menschenrechtsverletzungen sind niemals zu rechtfertigen!"
"So meinen wir das doch nicht!"
"Aber man muss eben auch sehen: Die Hamas hat diesen Krieg angefangen!"

Ihr meint es doch genau so.
Und das ist ok.
Das ist ein Standpunkt, den man vielleicht haben kann:

Menschenrechtsverletzungen auf der einen Seite rechtfertigen Menschenrechtsverletzungen auf der anderen.

Das bedeutet auch: Bejahung von Kollektivstrafen. Bejahung von Sippenhaftung.



Wann kann man sich auf ein "Selbstverteidigungsrecht" berufen?
Welches Handeln entspricht der Idee der "Selbstverteidigung"?

Wenn ein Mensch mit einer Axt auf mich zurennt, dann darf ich ihm sicher in den Bauch schießen. Keine Frage. -- Ich bin mir aber etwas unsicher, ob man dieses "Schema" so 1:1 auf das israelische Handeln übertragen kann.

Natürlich weiß ich nichts von den konkreten Handlungsweisen vor Ort. Es ist nur so: Mir klingen die Rechtfertigungslogiken etwas schräg in den Ohren. Und die zivilen Opferzahlen liegen nun so hoch, dass man ins Stutzen kommt.



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Donnerstag, 14. Dezember 2023
Ich habe noch nie so klare Zahlen zum Thema "Verhältnismäßigkeit in einem Krieg" gehört. Hier bin ich vielleicht zu sehr Idealist und zu wenig Realist. Aber ich finde diese pauschalen und eiskalten Quoten-Festlegungen in dieser Größenordnung ziemlich unterambitioniert. Warum sich nicht wenigstens 1 zu 3 als relevante Quote vornehmen? Und das eigentliche Ideal sollte immernoch sein: 0 zivile Opfer.

https://youtu.be/GSCkFyFZlPE?si=lyj_Q8wgkpa7R7dc&t=523



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Montag, 11. Dezember 2023
Eine gute Freundin, die diesen Blog kennt und regelmäßig liest, teilte mir kürzlich mit: "Du schreibst in letzter Zeit ja ziemlich heftig. Ob sie Deinen Blog nicht bald sperren?"

Ich habe zwar ein ziemlich gutes Gefühl, dass das nicht passieren wird. Aber so 100%ig sicher kann man sich nie sein. Wer "rechts" denkt, oder für "Rechte" nur viel Verständnis äußert, der ist in dieser Zeit nie so ganz sicher.

Diese Normalisierung von Zensur und Unterdrückung (Zensur ist ein Mittel der Unterdrückung), wie man sie als Rechter in den letzten Jahren erlebt hat, gehört zu den Dingen, die wir unbedingt überwinden sollten. Es muss wieder das Bewusstsein dafür her, dass Zensur und Unterdrückung unfein sind. Man tut so etwas nicht. Es ist pfui.



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Mittwoch, 30. März 2022

Ich finde nicht, dass Will Smith notwendigerweise "falsch" gehandelt hat. Ich tendiere eher zu dem Urteil, dass er ein gutes Händchen bewiesen hat. Schließlich hat er Chris Rock keinen Zahn ausgeschlagen. Er hat ihm nur einen Satz warme Ohren mitgegeben und das ist aus meiner Sicht völlig im grünen Bereich. Zumal der Grund absolut verständlich ist.

Ich habe es schonmal gesagt: Auf manch einem Schulhof geht es schlimmer zu. Dort gibt es teilweise moralisch völlig desorientierte Kinder, die glauben, dass sie krasse, brutale Gangster sein müssen, ohne jede Gnade und Taktgefühl. Für solche Kinder wäre Will Smith ein gutes Lehrbeispiel. So sollt ihr sein! Ein großes Maß an Selbstbeherrschung haben! Ein strengen Ehrenkodex befolgen! Und wenn einem trotzdem mal "die Hand ausrutscht", dann sehr maßvoll, so wenig wie möglich, und niemals so, dass man seinem Gegenüber dauerhafte Verletzungen zufügt.

Dass Will Smith jetzt die gleiche, weichgespülte Leier von einer Welt aus "love and kindness" auspackt, ist für mich dann eher eine Enttäuschung. Das ist wieder dieses simplifzierte Schwarz-Weiß-Denken in Bezug auf menschliche Emotionen: Es gibt nur Liebe und Hass. Liebe ist gut. Hass ist böse. Und jedes Milligramm Aggression ist dem Hass zuzurechnen.

Mit anderen Worten: Die ganze Welt ist viel zu deutsch. Viel zu roboterhaft. Viel zu emotionsbehindert.




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Dienstag, 23. November 2021

https://www.tagesschau.de/inland/meldung133132~amp.html

Ich bin neugierig, ob diese Corona-Pandemie dazu führt, dass ein paar alte Prinzipien geschliffen werden. Ob man sogar das Dogma von der "Unverfügbarkeit" (Heiligkeit) des individuellen Lebens über Bord wirft?

Sollte der Staat nämlich eine allgemeine Impfpflicht beschließen, wird dies nach dem "Gesetz der großen Zahlen" nämlich unweigerlich dazu führen, dass diese Maßnahme auch das ein oder andere Todesopfer fordert. Und dann ist die einzig mögliche Legitimationsbegründung für dieses staatliche Handeln eben der zahlenmäßige Vergleich mit den Todesopfern und sonstigen Opfern, die ohne Impfpflicht fällig wären. Und damit wäre all das Gerede von der "Unverfügbarkeit" des individuellen Lebens ja schon in die Tonne getreten. Dann könnte man auch sagen: "Ein Flugzeug voller unschuldiger Passagiere abschießen, um ein größeres Übel zu verhindern? Na klar! Was denn sonst! Das ist nicht nur erlaubt. Das ist geboten!"

Ich fände das noch nichtmal schlimm. Ich fände es auch nicht unbedingt gut. Ich stehe dem fast leidenschaftslos gegenüber. Für mich wäre das wesentliche Schauspiel an dem Ganzen der Eiertanz, den Menschen immer um ihre geliebten Prinzipien machen. Diese Prinzipien sind ja doch immer nur: Dogmen. Und Dogmen sind tot. Das Handeln des Menschen dagegen ist immer lebendig, muss lebendig sein. Solange der Mensch "in guter Absicht" und "in gutem Willen" handelt, ist aus meiner Sicht alles gut und es gibt keinen Anlass, sich vor einer moralischen Apokalypse zu fürchten. Prinzipien zur Selbstregulation können kommen und gehen.

Ich habe mal an einer Psychologie-Vorlesung teilgenommen, bei der ein Professor von ein paar interessanten Experimenten zum Thema "Gewissen" berichtete. Die Menschen wurden mit Entscheidungsszenarien konfrontiert, während man ihre Gehirnaktivität beobachtete:

Szenario 1: Ein Zug rast auf eine Weiche zu, die auf links gestellt ist. Auf diesem Gleis liegen fünf Menschen, die sicher zu Tode kommen würden. Auf dem rechten Gleis liegt nur ein Mensch. Man selbst steht an der Weiche und muss entscheiden. Stellt man die Weiche um oder nicht?

Szenario 2: Ein Zug rast auf eine Gruppe von Menschen zu, die sicher zu Tode kommen würden. Die einzige Möglichkeit, dies zu verhindern, ist, einen sehr dicken Menschen auf die Gleise zu schupsen, sodass der Zug entgleist.

Das Ergebnis der Gehirnscans war, dass diese beiden Szenarien ziemlich unterschiedliche Gehirnzonen triggern. Das finde ich einerseits erstaunlich, weil diese Szenarien im Grunde ja völlig äquivalent sind. Und andererseits ist es überhaupt nicht erstaunlich, denn es zeigt auf, dass wir Menschen höchst irrationale Wesen sind.




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Samstag, 4. September 2021
Ich habe im letzten Beitrag die Frage der Todesstrafe berührt und mich dabei ziemlich offen gezeigt.

Etikettiert als "Todesautomatismus" ohne jeden Anspruch auf Rache oder Strafe, ja noch nichtmal mit einem Anspruch auf Gerechtigkeit, könnte man so etwas Ähnliches wie eine Todesstrafe doch einrichten. Warum nicht.

Allerdings denke ich nicht wirklich so. Vielleicht ein kleines bißchen, aber niemals entscheidend. Im Wesentlichen bleibt meine fundamentale "Beißhemmung" der dominante Faktor und ich sage als absoluter Idealist: Eine Todesstrafe sollte eigentlich daran scheitern, dass sich kein Henker und auch kein Soldat findet, der die Todesstrafe oder den "Todesautomatismus" verwirklicht.

Auf der anderen Seite aber bleibt ein gutes Argument: Man muss unbedingt auch die Frage stellen, ob es denn so viel "menschlicher" ist, einen Menschen anstatt einer Todesstrafe für den Rest seines Lebens hinter Gitter zu sperren. Einem Menschen nicht das Leben nehmen zu wollen, impliziert für mich eigentlich auch, dass ich das ebenfalls nicht darf. Denn ich nehme einem Menschen das Leben, wenn ich ihn für immer hinter Gitter sperre. – Ich fordere mindestens, dass ein jedes Individuum hier das Recht auf ein eigenes Urteil hat; denn es geht hier ja auch um das eigene Leben.

Es muss in der Konsequenz darauf hinauslaufen, dass der Staat den Tod nicht als Todesstrafe oder Todesautomatismus anbietet, sondern als ein Angebot an jeden, der gerade eine "Freiheitsstrafe" abzusitzen hat. Erst so, in dieser Gesamtkonstellation, gelingt es mir, die heutige Form des Strafens als eine sublimierte und humanisierte Form zu schätzen: Das physische Leben nicht nehmen, aber so massiv einschränken, dass automatisch Leidensdruck entsteht. Hier den Tod als Notausgang wenigstens zuzulassen, ist etwas, das viele Menschen als menschlich begreifen. Ich gehöre zu diesen vielen. Es ist ein Akt der Menschlichkeit, den Tod zuzulassen.

Ansonsten sollte auch gelten, dass auch die Existenz in einem Gefängnis grundsätzlich noch Möglichkeiten bietet, wenigstens im Geiste ein erfülltes Leben zu leben.



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Sonntag, 15. März 2020
Ich sag Ja zu Zäunen.
Ich sag Ja zu Stacheldraht.
Ich sag Ja zu Tränengas.
Ich sag Ja zu Pushbacks.
Ich sag Ja zu Abgrenzung und Abschottung.
Ich sag Ja zu Abschiebung.

Ich sag Ja, wenn mir ein Land durch Worte und Taten signalisiert, dass ich nicht willkommen bin.

Ich sag Ja zur Umwandlung des Asylrechts in ein Gnadenrecht.
Ich sag Ja zu Soforthilfe und Resettlement nach Deutschland für notleidende Kinder in griechischen Lagern.
Ich sag Ja zu einer Seenotrettung im Mittelmeer, die die (Flüchtlings)Migranten zurück nach Afrika bringt.
Ich sag Ja zum Abschießen von vollbesetzten Passagiermaschinen, sofern durch terroristische Aktivität sonst Schlimmeres droht.
Ich sag Ja zur Abschiebung von Körperverletzern, Vergewaltigern und Mördern ohne jede Rücksicht auf ihr Wohlergehen in ihrem Herkunftsland.
Ich sag Ja dazu, Schwerverbrecher auf einer einsamen Insel auszusetzen und sie sich selbst zu überlassen.

– Sage ich Ja dazu, dass wir Straftäter in Gefängnissen einsperren? –

Ich sag passiv Ja* zur Ignoranz, wenn ich an einem Obdachlosen / Menschen in Not vorbei gehe.
Ich sag passiv Ja* zur Abtreibung von (schwer) behinderten Kindern.
Ich sag passiv Ja* zu Abtreibung überhaupt.
Ich sag passiv Ja* zum Töten und Essen von Tieren.

(*: Ich sage nicht laut Nein. Ich drücke mich.)

Ich sag Ja zur globalen Hilfe vor Ort für notleidende Menschen.
Ich sag Ja zu mehr effektiven Altruismus mit deutschem Steuergeld.
Ich sag Ja zu einem gesunden nationalen Egoismus.
Ich sag Ja zur globalen Menschheitsfamilie.
Ich sag Ja zur Einheit allen Lebens.
Ich sag Ja zu FairTrade.
Ich sag Ja zu Klimaschutz, Umweltschutz und Tierschutz.

Ich sag Ja zu den (Kern-)Menschenrechten.
Ich sag Ja zur Meinungsfreiheit.
Ich sag Ja zur Demokratie.
Ich sag Ja zu volksbezogener Selbstbestimmung.
Ich sag Ja zu einem kollektiven, nationalen "Wir".
Ich sag Ja zu den Völkern dieser Erde. Ich bejahe ihr Typisches oder Multi-Typisches.
Ich sag eingeschränkt Ja zur Bevölkerungsaustausch- oder Umvolkungs-Logik der Stramm-Rechten.
Ich habe Verständnis für Überfremdungsgefühle.

Ich sag Ja zu ein bißchen Nationalismus.
Ich sag Ja zu ein bißchen Kollektivismus.
Ich sag Ja zu sehr viel Individualismus.
Ich sag Ja zu einer absoluten, außermoralischen Identifikationsfreiheit für das Individuum.

Ich sag Ja zu ein bißchen Rassismus.
Ich sag Ja zu ein bißchen Typismus.
Ich sag Ja zu ein bißchen Diskriminierung.
Ich sag Ja zu punktuellen Nicht-Diskriminierungs-Gesetzen.
Ich sag Ja zu einem sparsamen Gebrauch von Frauenquoten oder Männerquoten.

Ich sag Ja zur "Herdprämie" (Betreuungsgeld).
Ich sag Ja zu Stereotypen.
Ich sag ganz ausdrücklich Ja zu Menschen, die aus der Reihe tanzen.

Ich sag Ja zu ein bißchen Multikulti.
Ich sag Ja zu kultureller Bereicherung, wenn sie denn wahrhaft empfunden wird.
Ich sag Ja zu Einwanderern, die sich unter Deutsche mischen wollen.
Ich sag Ja zu Mischehen.
Ich sag Ja zu Mischvölkern, sofern sie in gegenseitiger Liebe entstehen.

Ich sag Ja zur Toleranz.
Ich sag Ja zu Mit-Linken-Reden.
Ich sag Ja zu Mit-Rechten-Reden.
Ich sag Ja zu Mit-Georg-Restle-Reden.
Ich sag Ja zu Mit-Martin-Sellner-Reden.
Ich sag überwiegend Ja zur AfD als legitime, politische Interessenvertretung.
Ich sag überwiegend Ja zur Linken als legitime, politische Interessenvertretung.

Ich sag Ja zu Gaucks Forderung, den Begriff "Rechts" zu "entgiften".

Ich sag eingeschränkt Ja zu Gauland und Höcke.
Ich sag eingeschränkt Ja zu Habeck und Lindner.
Ich sag eingeschränkt Ja zu Kipping und Ramelow.
Ich sag eingeschränkt Ja zu Jesus Christus.
Ich sag eingeschränkt Ja zu Gottes Schöpfung, zu Mutter Natur und ihrer oft rücksichtslosen, grausamen Brutalität.

Ich sag Ja zum Hass.
Ich sag Ja zur Liebe.

Ich sag Ja zum Diesseits.
Ich sag Ja zum Jenseits.
Ich sag Ja zur ersten Hilfe und Ja zur letzten Hilfe (Sterbehilfe).

Ich sag Ja zu einem vernünftigen Begriff von Ehre.
Ich sag Nein zu einem unvernünftigen Begriff von Ehre.

Ich sag Ja zum Kriterium der Ähnlichkeit als Entscheidungsgrundlage für kulturelle Mischvolk-Experimente.
Ich sag Nein zu einem Türkei-EU-Beitritt, selbst wenn es ein vorbildliches, demokratisches Land wäre.

Ich sag Nein zu Ideologen, Prinzipienreitern und mentalfixierten Glaubenshornochsen.
Ich sag Nein zum Glaubensglauben als Aberglauben.
Ich sag überwiegend Nein zu den Glaubensreligionen auf diesem Planeten. Ich sag überwiegend Nein zu Scientology, überwiegend Nein zum Großkirchen-Christentum und überwiegend Nein zum Islam.
Ich sag Ja zur Aufklärung.

Ich sag Nein zur deutschen Feigheit und Schüchternheit, zur deutschen Depression, zur deutschen Selbst-Verneinung, manchmal auch "deutscher Selbsthass" genannt.
Ich sag Nein zur deutschen Dummheit, Trägheit und Wehrlosigkeit.
Ich sag Nein zur negativen Selbst-Diskriminierung der Deutschen.
Ich sag Nein zu dieser billigen Hitler-Nazideutschland-Auschwitz-Neurose.
Ich sag Nein zu inflationärem und würdelosen Da-ist-ein-Nazi-Geschrei.
Ich sag Nein zu der geringen Hemmschwelle heutzutage, jemanden Faschist zu nennen und damit vogelfrei zu machen.
Ich sag Nein zu weiteren Gedenk-"Stolpersteinen" in Deutschland, denn sie fügen dem öffentlichen Raum eine Friedhofsatmosphäre zu, die ich nicht mag.
Ich sag Ja zu einem tiefgründigen Durchdenken menschlicher Irrwege wie dem Holocaust.

Ich sag Nein zu diesem manischen, dysfunktionalen, heuchlerischen, völlig inkonsequenten Doppel- und Dreifach-Moralismus der Mainstream-Öffentlichkeit.
Ich sag Nein zum Herdentrieb im Menschen.
Ich sag Nein zur menschlichen Schwäche, sofern sie auf Faulheit und Bequemlichkeit basiert.

Ich sag Nein dazu, sich immer nur auf das Schlechteste in seinen Mitmenschen zu konzentrieren.
Ich sag Nein zur gesellschaftlichen Hetzjagd auf die AfD.
Ich sag Nein zu rassistischen Hetzjagden.
Ich sag Nein zu Germany's Next Topmodel.
Ich sag Nein zu Mord- und Totschlag in Deutschland.
Ich sag noch ein bißchen lauter Nein, wenn Mord- und Totschlag von denen ausgeht, denen wir eigentlich helfen wollten und halfen.

Ich sag Nein zu Zwangsehen.
Ich sag Nein zu Zwangsmultikulturalisierung.
Ich sag Nein zum Mainstream-Populismus, der so tut als sei er nicht populistisch.
Ich sag Nein zur weitgehenden, inhaltlichen Gleichförmigkeit der GEZ- und Mainstream-Medien.

Ich sag Nein zur linken Intoleranz.
Ich sag Nein zur rechten Intoleranz.

Ich sag Nein zu Migration, die ausschließlich auf materiellen Motiven fußt.
Ich sag Nein zu den Zuständen in den griechischen Flüchtlingslagern.
Ich sag Nein zu dem Zustand, dass es Menschen gibt, die hungern.
Ich sag Nein zu dem Zustand, dass all das Elend in der Welt nicht unmittelbar von denen behoben wird, die in unglaublichem Überfluss leben.



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