Ab sofort heißt der Blog nicht mehr "Reflektion meiner rechten Gesinnung", sondern "Grenzreflektionen – Grenzen und Grenzwertiges".
Der alte Titel klang mir auf die Dauer doch zu sehr nach Festgelegtheit. Und Festgelegtheit ist das, was ich bei Denkern grundsätzlich verachte.
Ich will zugeben, dass ich hier offenbar auch einem "sozialen Druck" nachgebe. Zumindest in meiner Einbildung: "Mein Kopf ist in anderen Köpfen, und dieser wieder in anderen Köpfen…" Am Ende glaube ich einfach, dass die Interpretation, ich will hier "rechte Propaganda" machen, zu leicht gefördert wird, wenn ich bei meinem alten Blogtitel bleibe. Hinzu kommt die Überlegung, dass dem einen oder anderen das Kommentieren hier wahrscheinlich leichter fällt, wenn der Titel neutraler gehalten ist.
Ich kann in dieser Angelegenheit zur Zeit nicht klar unterscheiden, zwischen einem freiwilligen Hineinversetzen in andere Köpfe und einem unfreiwilligen "Verklebt-Sein" mit anderen Köpfen, also einem Nachgeben aus Schwäche und mangelnder geistiger Eigenständigkeit. Aber was soll's. Dann bin ich eben mal "schwach" und gebe nach. Anfangs habe ich den originalen Blogtitel mit einer gewissen Leichtigkeit tragen können. Dass dem nicht mehr so ist, liegt vielleicht auch einfach am Modus des Bloggens. Jedes Mal springt einen der Titel von Neuem an, wenn man hier liest oder schreibt.
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"Volksverhetzung" gehört für mich, genauso wie "Fremdenfeindlichkeit" oder einfach "Hetze", zu den eher fragwürdigen Wortschöpfungen.
Ich bemerke jedenfalls, dass mein natürliches Sprachgefühl hier Bedeutungsbilder kreiert, die zum Teil signifikant von den "offiziellen" Versionen abweichen. Die politische Sprache ist für mich seltsam verzerrt. (Selbst ganz elementare Worte, wie z.B. "Hass", werden in ganz eigener Manier angewandt.)
So denke ich bei "Hetze" und "Volksverhetzung" eher an einen Mob, der mit Mistgabeln und Fackeln durchs Dorf zieht – aber eher nicht an einen Herr Gauland, der Frau Ösoguz in Anatolien "entsorgen" will...
Ich finde zwar auch, dass Herr Gauland sich hier definitiv nicht mit Ehre bekleckert, aber aus einer Aussage bezüglich eines einzelnen Menschen den Vorwurf einer Volksverhetzung zu konstruieren, ist schon – kreativ?
Man stelle dem mal gegenüber, was schonmal nicht als Volksverhetzung gegolten hat: Deutsche als Köterrasse zu bezeichnen. (Siehe auch: jungefreiheit.de)
Es mutet auch doch ein bißchen wie Willkür an, wie das Recht in dem ein oder anderen Fall ausgelegt wird. Das eine Mal regiert Hypersensibilität, das andere Mal stoische Ruhe.
Was Herr Gauland betrifft, so möge man wenigstens nach einem geeigneten Paragraphen suchen, wenn man ihn denn unbedingt ran kriegen will. "Volksverhetzung" halte ich für albern.
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