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Samstag, 4. September 2021
gedankenmaler, 13:37h
Ich habe im letzten Beitrag die Frage der Todesstrafe berührt und mich dabei ziemlich offen gezeigt.
Etikettiert als "Todesautomatismus" ohne jeden Anspruch auf Rache oder Strafe, ja noch nichtmal mit einem Anspruch auf Gerechtigkeit, könnte man so etwas Ähnliches wie eine Todesstrafe doch einrichten. Warum nicht.
Allerdings denke ich nicht wirklich so. Vielleicht ein kleines bißchen, aber niemals entscheidend. Im Wesentlichen bleibt meine fundamentale "Beißhemmung" der dominante Faktor und ich sage als absoluter Idealist: Eine Todesstrafe sollte eigentlich daran scheitern, dass sich kein Henker und auch kein Soldat findet, der die Todesstrafe oder den "Todesautomatismus" verwirklicht.
Auf der anderen Seite aber bleibt ein gutes Argument: Man muss unbedingt auch die Frage stellen, ob es denn so viel "menschlicher" ist, einen Menschen anstatt einer Todesstrafe für den Rest seines Lebens hinter Gitter zu sperren. Einem Menschen nicht das Leben nehmen zu wollen, impliziert für mich eigentlich auch, dass ich das ebenfalls nicht darf. Denn ich nehme einem Menschen das Leben, wenn ich ihn für immer hinter Gitter sperre. – Ich fordere mindestens, dass ein jedes Individuum hier das Recht auf ein eigenes Urteil hat; denn es geht hier ja auch um das eigene Leben.
Es muss in der Konsequenz darauf hinauslaufen, dass der Staat den Tod nicht als Todesstrafe oder Todesautomatismus anbietet, sondern als ein Angebot an jeden, der gerade eine "Freiheitsstrafe" abzusitzen hat. Erst so, in dieser Gesamtkonstellation, gelingt es mir, die heutige Form des Strafens als eine sublimierte und humanisierte Form zu schätzen: Das physische Leben nicht nehmen, aber so massiv einschränken, dass automatisch Leidensdruck entsteht. Hier den Tod als Notausgang wenigstens zuzulassen, ist etwas, das viele Menschen als menschlich begreifen. Ich gehöre zu diesen vielen. Es ist ein Akt der Menschlichkeit, den Tod zuzulassen.
Ansonsten sollte auch gelten, dass auch die Existenz in einem Gefängnis grundsätzlich noch Möglichkeiten bietet, wenigstens im Geiste ein erfülltes Leben zu leben.
Etikettiert als "Todesautomatismus" ohne jeden Anspruch auf Rache oder Strafe, ja noch nichtmal mit einem Anspruch auf Gerechtigkeit, könnte man so etwas Ähnliches wie eine Todesstrafe doch einrichten. Warum nicht.
Allerdings denke ich nicht wirklich so. Vielleicht ein kleines bißchen, aber niemals entscheidend. Im Wesentlichen bleibt meine fundamentale "Beißhemmung" der dominante Faktor und ich sage als absoluter Idealist: Eine Todesstrafe sollte eigentlich daran scheitern, dass sich kein Henker und auch kein Soldat findet, der die Todesstrafe oder den "Todesautomatismus" verwirklicht.
Auf der anderen Seite aber bleibt ein gutes Argument: Man muss unbedingt auch die Frage stellen, ob es denn so viel "menschlicher" ist, einen Menschen anstatt einer Todesstrafe für den Rest seines Lebens hinter Gitter zu sperren. Einem Menschen nicht das Leben nehmen zu wollen, impliziert für mich eigentlich auch, dass ich das ebenfalls nicht darf. Denn ich nehme einem Menschen das Leben, wenn ich ihn für immer hinter Gitter sperre. – Ich fordere mindestens, dass ein jedes Individuum hier das Recht auf ein eigenes Urteil hat; denn es geht hier ja auch um das eigene Leben.
Es muss in der Konsequenz darauf hinauslaufen, dass der Staat den Tod nicht als Todesstrafe oder Todesautomatismus anbietet, sondern als ein Angebot an jeden, der gerade eine "Freiheitsstrafe" abzusitzen hat. Erst so, in dieser Gesamtkonstellation, gelingt es mir, die heutige Form des Strafens als eine sublimierte und humanisierte Form zu schätzen: Das physische Leben nicht nehmen, aber so massiv einschränken, dass automatisch Leidensdruck entsteht. Hier den Tod als Notausgang wenigstens zuzulassen, ist etwas, das viele Menschen als menschlich begreifen. Ich gehöre zu diesen vielen. Es ist ein Akt der Menschlichkeit, den Tod zuzulassen.
Ansonsten sollte auch gelten, dass auch die Existenz in einem Gefängnis grundsätzlich noch Möglichkeiten bietet, wenigstens im Geiste ein erfülltes Leben zu leben.
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