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Donnerstag, 10. Oktober 2024
gedankenmaler, 14:06h
Natürlich darf man darüber diskutieren, ob das Verhalten des Staates Israels mit einem "Genozid" gleichzusetzen ist. Oder, ob man von "Tötungen" oder "Morden" sprechen sollte. Aber diese Fragen sind letztlich Wortklauberei. Ein verbissenes Spiel mit den Kategorien unseres Denkens.
Bleibe man vielleicht lieber auf einer elementar moralischen Ebene: Darf ich zB einen Bus mit Raketen beschießen, wenn sich in diesem Bus ein "Hochwertziel" befindet, aber eben auch 20 Zivilisten? -- Ich tendiere hier zu einem deutlichen NEIN. Man darf diese Raketen nicht abfeuern, auch nicht wenn nur 10 Zivilisten in dem Bus sitzen.
Nebenbei: Die Unterscheidung zwischen Männer, Frauen oder Kinder halte ich hier für irrelevant. Die Tat wird nicht böser oder besser, wenn es vorrangig um männliche oder weibliche oder kindliche Zivilisten geht.
--- Nachtrag 1 ---
Als Mann fände ich es schön, wenn man diese Unterscheidung zwischen "Männern" einerseits und "Frauen und Kinder" andererseits, etwas kritischer sehen würde. Ist es nicht eigentlich ein Skandal, mit welcher Selbstverständlichkeit Männer immer als Opfer zweiter Klasse betrachtet werden?
Man kann sachliche Argumente anführen: Kinder haben ihr Leben noch vor sich; sind also unter dem Gesichtspunkt der Volkserhaltung vielleicht manchmal als wichtiger anzusehen. Und Frauen sind in der Sorgearbeit ("Carearbeit") nunmal seit Menschengedenken sehr viel öfter vertreten. Es ist in der Regel anzunehmen, dass sich eine Frau um ein (kleines) Kind besser kümmern kann. Insofern kann man dem Spruch "Frauen und Kinder zuerst" (zB wenn ein Schiff am Sinken ist) auch auf sachliche Weise zustimmen.
In einem Kontext von Krieg ist öfter anzunehmen, dass zivil auftretende Männer zu den Kämpfern gehören können. Bei Frauen und Kindern ist das wesentlich seltener der Fall.
-- Frage ist nur, ob trotzdem noch eine grundsätzliche Abwertung des Mannes im Bewußtsein Raum greift.
--- Nachtrag 2 ---
Die Frage der Moral in Kriegszuständen hängt vorrangig vom Aspekt der Machbarkeit ab. Wenn zwei Wege möglich sind, ist der mildere zu wählen. Also der Weg, der weniger zivile Opfer fordert. Hier bin ich gegenüber der israelischen Armee genauso misstrauisch wie gegen jede andere Armee der Welt. Ich glaube schon, dass es einen wesentlich milderen Weg geben könnte. -- Ich nehme an, dass die israelische Armee eine High-Tech-Armee ist. In einer Zeit von KI, Robotern, Dronen und Sniper-Spezialisten, die auf hunderte Meter Kopfschüsse geben können, ist mir ein Kollateralschaden von "nur" 5 Zivilisten pro Hochwertziel nicht zu vermitteln.
(Es gibt die Dronen hoch in der Luft, aber auch die kleinen Dronen für Operationen in Bodennähe.)
Bleibe man vielleicht lieber auf einer elementar moralischen Ebene: Darf ich zB einen Bus mit Raketen beschießen, wenn sich in diesem Bus ein "Hochwertziel" befindet, aber eben auch 20 Zivilisten? -- Ich tendiere hier zu einem deutlichen NEIN. Man darf diese Raketen nicht abfeuern, auch nicht wenn nur 10 Zivilisten in dem Bus sitzen.
Nebenbei: Die Unterscheidung zwischen Männer, Frauen oder Kinder halte ich hier für irrelevant. Die Tat wird nicht böser oder besser, wenn es vorrangig um männliche oder weibliche oder kindliche Zivilisten geht.
--- Nachtrag 1 ---
Als Mann fände ich es schön, wenn man diese Unterscheidung zwischen "Männern" einerseits und "Frauen und Kinder" andererseits, etwas kritischer sehen würde. Ist es nicht eigentlich ein Skandal, mit welcher Selbstverständlichkeit Männer immer als Opfer zweiter Klasse betrachtet werden?
Man kann sachliche Argumente anführen: Kinder haben ihr Leben noch vor sich; sind also unter dem Gesichtspunkt der Volkserhaltung vielleicht manchmal als wichtiger anzusehen. Und Frauen sind in der Sorgearbeit ("Carearbeit") nunmal seit Menschengedenken sehr viel öfter vertreten. Es ist in der Regel anzunehmen, dass sich eine Frau um ein (kleines) Kind besser kümmern kann. Insofern kann man dem Spruch "Frauen und Kinder zuerst" (zB wenn ein Schiff am Sinken ist) auch auf sachliche Weise zustimmen.
In einem Kontext von Krieg ist öfter anzunehmen, dass zivil auftretende Männer zu den Kämpfern gehören können. Bei Frauen und Kindern ist das wesentlich seltener der Fall.
-- Frage ist nur, ob trotzdem noch eine grundsätzliche Abwertung des Mannes im Bewußtsein Raum greift.
--- Nachtrag 2 ---
Die Frage der Moral in Kriegszuständen hängt vorrangig vom Aspekt der Machbarkeit ab. Wenn zwei Wege möglich sind, ist der mildere zu wählen. Also der Weg, der weniger zivile Opfer fordert. Hier bin ich gegenüber der israelischen Armee genauso misstrauisch wie gegen jede andere Armee der Welt. Ich glaube schon, dass es einen wesentlich milderen Weg geben könnte. -- Ich nehme an, dass die israelische Armee eine High-Tech-Armee ist. In einer Zeit von KI, Robotern, Dronen und Sniper-Spezialisten, die auf hunderte Meter Kopfschüsse geben können, ist mir ein Kollateralschaden von "nur" 5 Zivilisten pro Hochwertziel nicht zu vermitteln.
(Es gibt die Dronen hoch in der Luft, aber auch die kleinen Dronen für Operationen in Bodennähe.)
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