Samstag, 6. Februar 2021
Das linke Wesen: Zutiefst verlogen und unehrlich, pathologisch angstgestört, unreif, unfähig zur Selbstkritik, die Moral für eigene Machtinteressen missbrauchend, grenzenlos schamlos, amoralisch, zutiefst intolerant, sich an geistigen Hetzjagden beteiligend, ein Herdentier ohne Rückgrat, ein Scheinmensch, der eine dämonische Schattenexistenz führt. Nur dazu da, um andere zu unterdrücken, zu hemmmen, zu erschrecken, zu stören. Nur dazu da, andere mit der eigenen Fehlhaltung zu infizieren. Die allerunterste Kategorie von Mensch, die überhaupt nur denkbar ist. Verachtenswert mit jeder Faser seines Seins. Ein menschenfeindliches und geistfeindliches Wesen, das in die Lüge geboren wurde und von der Lüge lebt. Ein Fehler der Natur. Ein Fehler Gottes.



Bald bin ich wirklich so weit. Wenn das gerade ein "Hassverbrechen" war, dann war das nur der Anfang. Es bricht sich so langsam die totale Verachtung bahn.

Ich hasse keine Ausländer. Ich hasse keine Migranten. Ich hasse noch nichtmal Politiker. Aber DICH, lieber Linker, Dich hasse ich von ganzem Herzen und von Kopf bis Fuß. Du hast meine maximale Intoleranz sicher. Es ist allein meiner Willensstärke zu verdanken, dass ich Dich nicht töten, verfolgen und vernichten will. Aber verbannen möchte ich Dich. Ich möchte Dir ein eigenes Paralleluniversum schaffen. Da kannst Du dann Deinen Mist verzapfen, wie Du willst.

Seitdem ich denken kann, verfolgst und unterdrückst Du mich. Seitdem ich denken kann, spielst Du falsch.



Nachtrag vom 14.2.21

Ich nehme den "Scheinmenschen" zurück. Es gibt keine Scheinmenschen.

Und ich korrigiere meine Begrifflichkeit: Ich meine gar nicht "Linke". Ich meine eigentlich: Antirechte / Rechtsfeindliche. Mit klassischen Linken und ihren klassischen Themen habe ich kein Problem. Wenn der gesunde Menschenverstand einer Sahra Wagenknecht in der Linkspartei mainstream wäre, dann würde ich sogar mit Freude die Linkspartei wählen. Wenn Reiche zur Kasse gebeten werden und auch das Kind von Hartz-IV-Eltern Klavierunterricht bekommen kann, habe ich damit überhaupt kein Problem, im Gegenteil.

Ansonsten dachte ich, mein Beitrag oben würde sich selbst als das ausweisen, was er ist: Ein Wutausbruch. Der Wutausbruch hat mit dem direkt vorhergehenden Beitrag zu tun. Da habe ich zwar noch ganz sachlich geredet, aber in mir ist etwas hochgekocht. Teilweise war das einfach der berühmte "letzte Tropfen", der das Fass zum Überlaufen brachte. Teilweise bin ich einfach entsetzt von der ganzen Hysterie. (siehe die Linkliste des Beitrags, unten)

Dieser Wutausbruch hat auch viel mit der Enttäuschung zu tun, dass einige dieser Damen und Herren sich im Nachhinein dem "linken" Shitstorm gebeugt haben. Das war wieder diese "typisch deutsche" Selbst-Verleugnung. Anstatt selbstbewusst zu der eigenen Position zu stehen und zu sagen, dass diese "kartoffeldeutsche" Perspektive eben auch ihren Platz in diesem Multikultitheater hat, und dass die eigene Position überhaupt nichts mit Antiziganismus oder Rassismus zu tun hat, sondern vorrangig eine Position ist, die das eigene Verhältnis zur Sprache beschreibt, hat man sich lieber schnell gutmenschenkonform gemacht. Man ist wieder zur Herde der Artigen zurückgeeilt. – Löbliche Ausnahme: Gottschalk. Er schweigt einfach. Was Lamya Kaddor dazu veranlasste, nachzutreten.

Es geht mir jetzt wieder besser. Ich bin jetzt wieder friedlicher drauf. Natürlich passt dieses Medium des geschriebenen Wortes nicht so gut zu emotionalen Prozessen. Daher ist es auch wichtig, dass ich im Nachhinein Korrekturen und Erläuterungen hinzufüge. Aber wenn das mal für eine gewisse Zeit unkommentiert stehenbleibt, dann mute ich das meinen Lesern zu. Das war jetzt meine erste "Hassrede" nach ca. 130 vorrangig nüchternen Beiträgen.




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Freitag, 5. Februar 2021

Wieviel Prozent von beleidigten Negern, Almans, Kanaken, Zigeunern, Kopftuchmädchen, Kümmeltürken und Kartoffeln brauchen wir, sollten wir brauchen, um als Sprachgemeinschaft mit einer Verhaltensänderung zu reagieren?

Wann ist es angemessen zu reagieren? Wann ist es geboten?

Reicht es vielleicht schon, wenn nur 33% aller Neger/Kartoffeln/Kümmeltürken beleidigt sind?

Und wollen wir auch versuchen, die Intensität des Beleidigt- oder Verletzt-Seins zu berücksichtigen?

Allgemeine Verfahrensregeln, die man unabhängig von Rasse oder Herkunft der adressierten Menschengruppe anwendet, wären eine feine Sache. Dass eine Sprachgemeinschaft einen zivilisierten und transparenten Modus findet, um Sprachstandards wirksam zu ändern. Bisher haben wir keinen ordentlichen Entscheidungsmodus. Es gibt nur irgendwelche Interessengruppen, die sich lautstark und scheinbar im Besitz aller moralischen Vollmachten in den Vordergrund spielen. Es gibt jede Menge einzelne Akteure, die ihre Forderungen laut kundtun. Ich weiß leider nur sehr selten, wie repräsentativ diese Akteure sind. Ich würde mir da mehr gesellschaftliche Transparenz wünschen. Hergestellt z.B. durch ein statistisches Bundesamt, das bundesweit detaillierte Umfragen mit betroffenen Menschen durchführt. Dann könnte ich z.B. nachlesen: "30% aller Sinti und Roma lehnen den Begriff Zigeunerschnitzel ab." (Das ist jetzt rein fiktiv; es können in Wirklichkeit mehr oder weniger sein. Ich weiß es nicht.)

Ich würde mir wünschen, dass wir diese Fragen weniger auf der moralischen Ebene verhandeln und mehr auf eine demokratische, kommunikative und empiriegestützte Weise. Als Moralisten sind die meisten heutigen Menschen immer gleich im Kriegszustand. Sie kommen mit absoluten Forderungen und dem unerschütterlichen Glauben, dass sie im Recht sind. Der Fehler beginnt schon an dem Punkt zu glauben, man selbst habe die eine wahre Bedeutungsbelegung eines Wortes. Ausgestattet mit dem "Wissen", dass dieses oder jenes Wort rassistisch oder beleidigend oder ausgrenzend sei, gibt es dann kein Halten mehr.

Aus sprachpsychologischer Sicht aber verhalten sich die Dinge etwas anders: Worte haben keine objektive Bedeutung. Sie haben nur die Bedeutung, die wir ihnen geben. – Dies ist eine der offensichtlichsten Eigenschaften der Sprache, und doch wird sie ständig übersehen. Oder sie wird verdrängt. Für mich gibt es kaum eine größere Albernheit als zu meinen, dieses oder jenes Wort habe "objektiv" diese oder jene Bedeutung mitsamt irgend einer objektiven Wertung. Zu glauben, dass es nicht anders sein könne. Zu glauben, dass Worte und Wortbedeutungen zwingend irgend einer Logik (der eigenen) unterworfen wären. – Ein Kind könnte das Wort Neger/Alman/Kanake benutzen und es würde es voller Unschuld benutzen.

Kann es vielleicht sein, dass die Menschen sich eine starre Sprache wünschen, weil sie selbst auf starre Weise denken? – Oder dass hier einfach das politische Engagement überschießt? Die Absicht, Gutes zu tun, ist so überschwer, dass man es im Eifer des Gefechts einfach nicht mehr schafft, der Realität Rechnung zu tragen? Das psychologische Bedürfnis zu handeln und etwas zu tun, etwas in der Welt zu bewegen, sich gegen "Rassismus" einzusetzen, ist so groß, dass man sich irgend ein Handeln geben muss. Und da sieht man dann das Feld der Sprache vor sich als ein willkommenes Betätigungsfeld. Und man stürmt los.



Auslöser dieses Beitrags:

Die Talkshow "Die letzte Instanz" und die Reaktionen darauf…



WDR-Sendung kassiert Shitstorm (welt)

Quattromilf (twitter)

Eine Entschuldigung reicht nicht mehr aus (stern)

Nicht über Menschen sprechen, sondern mit ihnen (uebermedien.de)

WDR gibt Fehler zu (spiegel)

Entschuldigungen von Talkshow-Master und -Gäste (welt)

Thomas Gottschalk schweigt (t-online)








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Samstag, 30. Januar 2021

Mir scheint, Transmenschen (bzw. einige besonders aggressive von ihnen) wollen sich in der Tat das (Sonder)Recht herausnehmen, dass jeder in der Gesellschaft zum Mitmachen an dieser Theateraufführung verpflichtet wird: Ein bißchen Schminke, ein bißchen Cross-Dressing, vielleicht auch eine Perrücke – und fertig ist die Frau!

Man könnte uns auch dazu verpflichten, bei einer Aufführung von "Des Kaisers neue Kleider" mitzumachen und das wunderschöne, neue Kleid zu sehen. Aber es tut mir leid. Ich sehe weder des Kaisers Kleid noch sehe ich die Frau vor mir, wenn sich ein Mann ein bißchen fraulich verhält. Und ich bin der Meinung, dass mein Recht, zu sagen, was ich sehe, höher steht, als das angebliche Recht eines anderen, von seiner Umwelt wunschgemäß bestätigt zu werden.

Es gibt ja sonst auch kein Recht auf wunschgemäße Bestätigung durch die Umwelt. Im Gegenteil, es gehört wesentlich zum Leben, sich von der Bestätigung oder Nicht-Bestätigung seiner Mitmenschen unabhängig zu machen. – Warum sollte man hier eine Ausnahme machen? Und darf man dann so weit gehen, diese eine Ausnahme sogar zu einer gesetzlichen Pflicht für alle zu erheben?

Mein Recht zu sagen, was ich sehe. – Dort eine Blume, dort ein Berg, dort ein nackter Kaiser, dort ein Mann in Frauenkleidern.

Ich nenne den Sozialismus nicht auf Befehl ein "Paradies". Auch den Kapitalismus nicht. Ich will überhaupt nichts auf Befehl bejahen oder bestätigen oder würdigen müssen. Das bedeutet gewissermaßen, mir die "Urteilskraft" zu stehlen. Es bedeutet, mich zu vergewaltigen und zu enteignen; mir meine Stimme zu stehlen. Es bedeutet, das öffentliche Gewicht meiner Worte für etwas zu instrumentalisieren, das ich nicht selbst auswählen durfte. Ich möchte nicht, dass mir jemand in den Mund hineingreift und kurz vor der Aussprache zwei Wörter vertauscht (– genau so fühlt es sich an, wenn ich z.B. einen Mann eine Frau nennen soll). Ich möchte nicht zu einer empfundenen Lüge, einer empfundenen Unwahrheit gezwungen werden. Ich möchte kein Theater spielen. Ich möchte mit meiner Realität in Kontakt bleiben, wenn ich spreche. Ich möchte meinen sprachlichen Ausdruck in Kongruenz bringen dürfen zu dem, was ich sehe, was ich erlebe und was ich denke und glaube. Wahrhaftigkeit gehört zu meinen Idealen. Wenn ich jemanden mit "Herr" oder "Frau" anrede, dann weil ich mein Gegenüber als "Mann" oder "Frau" erlebe. Alles andere wären lediglich Lippenbekenntnisse. Lippenbekenntnisse, die anderen Menschen seelischen Frieden bringen sollen, sind vielleicht eine noble Sache, aber ich bestehe darauf, dass ich mich freiwillig dafür entscheide.

Man kann keinen Menschen dazu zwingen, eine Realität anzuerkennen, an die er nicht selbst glaubt. Wenn man es doch tut, entsteht eine reine Scheinebene. Es bedeutet, dem Menschen eine Außenseite anzutun und eine Außenseite abzuverlangen, die er gar nicht tragen will. – Im Grunde hat man unter so einer Politik also das gleiche Problem wie ein Transmensch! Auch der Transmensch bekommt ständig eine Außenseite "angetan", die ihm nicht liegt! Das Problem wird gewissermaßen verlagert; die Bürde, die man dem Transmensch nimmt, wird jetzt allen anderen auferlegt.

Nun könnte man die Frage stellen: Wer von beiden leidet stärker? Der Transmensch, der von außen ein als falsch empfundendes Geschlecht zugewiesen bekommt, oder der Mensch, der in geistigen Dingen sensibel ist, und der sich vergewaltigt fühlt, wenn man ihn mit Zwangsmitteln zu einer empfundenen Lüge zwingt. – Ich vertrete hier letztere Gruppe. Ich bin sehr sensibel, was solche Eingriffe in die Sprache und das Denken angeht.

Ich lasse diese Beurteilung, wer stärker leidet, offen. Zumal die mutmaßliche Wahrheit auch viel zu individuell schwankend ist. Nicht jeder Transmensch ist gleich. Und es ist nicht jeder so sensibel wie ich, was Sprach- und Denkvorschriften angeht. Fest steht: Beide Gruppen mögen es nicht, von außen zu etwas gezwungen oder gedrängt zu werden, das sich innerlich einfach falsch anfühlt.

Ich suche daher nach einem Kompromiß und dieser könnte z.B. darin bestehen, dass man die Sprache um Anredeformen erweitert, die das Geschlecht offen lassen. Anstatt "Herr" oder "Frau" sagt man vielleicht einfach "Per", abgeleitet von Person? Oder "Wes", abgeleitet von Wesen? Oder "Mensch"? Eine Person ist grammatikalisch weiblich. Ein Wesen sächlich. Ein Mensch männlich. Hier macht es mir keinerlei Schwierigkeiten mehr, auf jemanden mit weiblichen, sächlichen oder männlichen Pronomen zu verweisen.

Es gibt relativ viele Menschen, die mit einem beschissenen Schicksal zu kämpfen haben. Jeder hat im Leben sein Päckchen zu tragen. Manche leiden ihr ganzes Leben lang an Allergien und die Gesellschaft trifft doch nicht die Entscheidung, alle öffentlichen Einrichtungen allergikerfreundlich einzurichten. Oder z.B. Wollprodukte ganz zu verbieten. Warum? Weil es schlicht übertrieben wäre. Bezüglich Transmenschen und ihren Rechten scheint mir dieses gesunde Maß jetzt möglicherweise verloren zu gehen. Bei allem Mitgefühl: Die gesamte Gesellschaft zu einem Theaterspiel zu verpflichten, erscheint mir fast – wahnsinnig.

Ansonsten kann ich noch das Angebot einer Umarmung machen. Dies gilt für jeden Menschen mit einem schweren Schicksal.

https://twitter.com/RyanAFournier/status/1078700090955649027 : What is what happens when you “misgender” someone...






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Montag, 18. Januar 2021
Zur Kompensation der derzeitigen Freiheitseinschränkungen schlage ich vor, dass sie uns jetzt wenigstens das Kiffen erlauben. Dann müssen wir zwar immernoch recht einsam in unseren Wohnungen sitzen. Wir wären aber wesentlich besser unterhalten. Ich hätte auch nichts dagegen, ein fachkundig begleitetes Ayahuasca-Experiment zu wagen. Dafür gehe ich dann einen zusätzlichen Monat in den Lockdown…



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Donnerstag, 14. Januar 2021

Empörend finde ich als "Individualist" auch das Wort von Steinmeier, dass man dieses Land nur mit einem gebrochenen Herzen lieben könne. Es ist eine ganz besondere Unverschämtheit, das Gleich-Machen aller in der Zone der Liebe und innersten Wertschätzung zu probieren. Nur ein profunder Mangel an Anstand, ein Mangel an Umsicht und Rücksicht, ein Mangel an Interesse für die Bedürfnisse seiner Nächsten, produziert so einen Mist. Nebenbei halte ich diesen Mist auch noch für gesundheitsgefährdend.

Man normiert die Liebe nicht. Man setzt ihr keine künstlichen Grenzen. Die Liebe weiß selbst, was sie kann und was sie nicht kann und wann sie für ein "gebrochenes Herz" sorgen will.

Ich bezweifle, dass Steinmeiers Worte wenigstens für eine Mehrheit aller Deutschen repräsentativ sind. Er konstruiert hier vielleicht eine Perspektive, die für eine große gesellschaftliche Gruppe stimmen mag. Aber auch das bezweifle ich stark. Schon allein die Liebe zum eigenen Land hat man den meisten Deutschen gründlich ausgetrieben. Insofern muss auch die Schnittmenge mit denen, die gleichzeitig ein "gebrochenes Herz" dabei haben, ziemlich klein sein. –

Doch die faktische Wahrheit interessiert den Bundespräsidenten hier wohl so oder so nicht. Er möchte erziehen. Und sein merkwürdiges Erziehungsideal ist die Liebe zu Deutschland mit einem "gebrochenen Herzen". – Auf mich wirkt das wie ein billiger Kuhhandel: Deutschland zu lieben wird gnadenhafterweise toleriert; aber eben nur auf schizzophrene Art und Weise; wenn man den Preis der Niedergeschlagenheit und inneren Zerrissenheit dafür zahlt.

ODER: Steinmeier ist wirklich so stumpf und so blöd und so beschränkt, zu glauben, dass seine eigene Perspektive die einzig sinnvolle ist, die es gibt. – Wenn er diese Perspektive überhaupt selbst hat! Bei Politikern weiß man ja nie. Bereits die Vorstellung, dass Steinmeier Deutschland liebt, erscheint mir höchst zweifelhaft.






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Freitag, 8. Januar 2021

Wir hätten ihm mehr Liebe geben sollen.




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Dienstag, 5. Januar 2021

Ich glaube, es war 2013, als Bernd Lucke noch die Partei führte. Ich hatte mir fest vorgenommen, die AfD zu wählen. Ich wollte den Parteititel ernst nehmen. Ich wollte mal was anders machen, mal eine Alternative wählen. Ich dachte auch, dass diese "Griechenland-Rettung" höchst fragwürdig war. Und die Art, wie man die AfD von Anfang an dämonisierte, schien mir falsch. Und dann habe ich es tatsächlich gemacht; mein Kreuz an der entsprechenden Stelle…

Warum das erwähnenswert ist: Ich brauchte Mut und jede Menge Selbstüberwindung, um meine Absicht in die Tat umzusetzen. Und ich hätte es fast nicht geschafft! Sollte meine Erfahrung auch nur graduell übertragbar sein auf andere Menschen – und das ist eben mein schlimmer Verdacht – dann haben wir es hier mit einer Verfälschung der Demokratie zu tun. Eine Demokratie ist korrumpiert, wenn legitime Wahlentscheidungen als illegitim erscheinen. Eine Demokratie ist disfunktional, wenn große Teile des Wahlvolks mit einer Schere im Kopf rumlaufen und sich zwanghaft einer herrschsüchtigen Moral unterwerfen, die gewisse Wahloptionen einfach verbietet.

Man stelle sich vor, wir würden heute noch so stark unter dem Einfluss der Großkirchen stehen wie vor 100 oder 200 Jahren. Nun halten wir eine "demokratisch faire" Abstimmung darüber ab, ob wir das Recht auf Abtreibung bejahen oder verneinen wollen. –

Der Schluss, der hier zu ziehen ist, ist ganz offensichtlich folgender: Die psychischen Kräfte im Menschen sind zu stark, um bei der Beurteilung einer Demokratie ignoriert werden zu können. Wer die Demokratie bejaht, wer Demokratie in möglichst hoher Qualität verwirklichen will, der muss auch dafür sorgen, dass die Gesellschaft aus lauter starken und freien Individuen besteht. Es braucht Individuen, die nicht unter dem hypnotischen Einfluss irgendwelcher fremder Ideologien und Moralsysteme stehen. Es braucht Individuen, die ihr Urteilen von A bis Z selbst managen. Es braucht Individuen, die keine Angst vor Ausgrenzung haben oder diese Angst zumindest in Schach halten können. – Wie viele von dieser Sorte Individuen haben wir?

Auch als Demokrat bin ich also in höchstem Maße: "Individualist". Die "Schere im Kopf" wünsche ich niemandem. Außer es ist die eigene und frei gewählte.




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Sonntag, 3. Januar 2021

Ich bin in höchstem Maße "Individualist". Ich halte es für eine unbedingte Pflicht und ein unbedingtes Recht eines jeden, das Individuum-Sein zu üben; das Selbst-Sein. Jedes Handeln, bei dem das Individuum unterdrückt wird, geht mir an die Nieren.

Instinktiv revoltiert etwas in mir, wenn ich nur davon höre, dass irgend eine weltliche Instanz eine Schweigeminute im Gedenken an was auch immer der Gesellschaft auferlegen will. Das Thema mag noch so unstrittig sein, das politische Ziel noch so erhaben: Ich erwarte, dass jeder Teilnehmer die Gelegenheit bekommt, sich frei und ohne sozialen Druck dafür oder dagegen zu entscheiden. Ich erwarte, dass es niemand in Kauf nehmen möchte, auch nur eine einzige Seele zu irgend einem Ritual zu zwingen, zu dem sie nicht aus sich selbst heraus bereit ist. – Wird ein Gedenken nicht geschändet, wenn auch nur ein einzige Seele mit einem inneren Unwillen und Angst daran teilnimmt? Möchte denn niemand diese innere Qualität des Gedenkens beschützen? (Oder glaubt man gar nicht an das Gedenken? Ist alles so oder so nur Fassade?)

Wenn in manchen Schulen morgens ein Lied angestimmt wird und jeder Schüler brav mitsingen muss, erscheint mir das bereits wie eine frevelhafte Nötigung. Zähneknirschend kann ich grade noch die allgemeine Schulpflicht ertragen. Wenn der Schulbetrieb doch nur darauf ausgerichtet wäre, Individuen großzuziehen! Vor allem die Schwächsten der Schwächsten möchte ich vor allzuviel Konformismus beschützen. Die Schuluniformen, wie sie in England üblich sind, waren mir immer ein Greuel. (Allerdings sehe ich inzwischen auch, dass sie manchen Schüler aus armen Elternhaus vor Hänseleien beschützen.)

Uniformierte religiöse Kleidung, z.B. das islamische Kopftuch, ist mir ein Ärgernis. Ich gehe davon aus, dass ein gewisser Prozentsatz aller Kopftuchträgerinnen das Kopftuch nicht freiwillig trägt.

Dass man überhaupt darüber diskutiert hat, ob Spieler der deutschen Nationalmannschaft die Nationalhymne mitsingen sollen! Die Spieler, die sich im uniformen Teamdress die Lunge aus dem Hals rennen, tun doch schon genug! Dass sie in Reih und Glied dastehen, wenn die Hymne gespielt wird, ist schon genug.

Leute, die die Sprache normieren wollen, z.B. das Wort "völkisch" oder das Wort "Steak", sind mir ein Ärgernis. Diese Leute blenden mir den individuellen, subjektiven Pol der Kommunikation zu stark aus. (Auf EU-Ebene wird zur Zeit darüber verhandelt, ob Bezeichnungen wie "vegetarisches Steak" zulässig sind. Ich kann mich über diese Sprachlenkung von oben herab nur empören. Die Sprache gehört uns allen! Und ein jedes Individuum muss nach eigenen Maßstäben reden dürfen!)

Der Mainstream von heute ist mir ein Ärgernis. Seine Intoleranz bezüglich abweichender Meinungen ist erschreckend. Zur allgemeinen antirechten Einstellung von heute soll es keine Alternative geben. Alles, was von "Rechts" kommt, wird heute bis ins Mark dämonisiert. Jeder, der sich als Abweichler outet, wird zu einem Ausgestoßenen.

Ein Kernelement des Faschismus – wenn nicht das Kernelement – ist aus meiner Sicht eben diese Gleichschalterei in Bezug auf das Individuum. Jedes Individuum auf Linie bringen wollen; nicht nur äußerlich, sondern sogar innerlich! Gleiche Überzeugungen verlangen, gleiche Gedanken verlangen, gleiche Gefühle verlangen, gleiche Handlungen verlangen, gleiche Reaktionen verlangen… das ist für mich der Stoff aus einem Horrorfilm.

Die "Epoche des Faschismus": Man sollte diesen Term zuallererst mit den Glaubensreligionen und ihren elendigen Missionierungsbestrebungen in Verbindung bringen! Haben die nicht das Patent auf all das Schlechte, das später nur noch etwas weitergetrieben wurde? Die Verfolgung von Andersdenkenden ist zuallerst deren Erfindung! Und wie unerbittlich haben sie davon Gebrauch gemacht! Man hat Andersdenkende bis in den Tod getrieben. Man hat gefoltert und gemordet wie ein Wahnsinniger. – Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum sich angeblich politisch Korrekte so laisser-faire geben in Bezug auf die zunehmende Islamisierung. Das Faschistische, das Missionieren und Gleichschalten, gehört zur DNA jeder Glaubensreligion. Selbst wenn es nicht in Mord und Totschlag ausartet: Die Unterdrückung des Individuums mit Angst, Angst und nochmal Angst – mit Angst vor Gott! – ist etwas äußerst Gewöhnliches in den Glaubensreligionen. – Wieso ruft hier keiner: "Wehret den Anfängen!"??? Wo sind hier die Antifaschisten? Gibt es Euch noch? Gibt es Euch überhaupt?






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Freitag, 1. Januar 2021

Ein Nachtrag zum letzten Jahr.

Die Ex vom Amazon-Gründer, MacKenzie Scott, kleckert nicht; sie klotzt.

Großartig!

(siehe auch der vorhergehende Beitrag: Chuck Feeney)

Ich erlaube mir an dieser Stelle die Bebauptung – Gott sei mein Zeuge, Gott möge mich prüfen –, dass ich ganz ähnlich handeln würde. Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, auf so viel Geld zu sitzen, während anderswo Menschen von chronischer Unterernährung geplagt sind. (Auch die BILD dient manchmal einem guten Zweck, indem sie solche Fotos veröffentlicht.) Zumal man ja immernoch reich ist und es einem an nichts mangelt, wenn man sich vom Milliardär zum Millionär downgraded.

"Hätte-hätte-Fahrradkette" – natürlich sollten wir Normalsterblichen auch etwas tun. Eben das, was in unseren Möglichkeiten liegt. Hier kann ich mich sicherlich noch verbessern. Mein gegenwärtiges Engagement beschränkt sich auf ein paar Obdachlose, indem ich versuche, regelmäßig ein bißchen Kleingeld zu spenden. Es entspricht meinen bescheidenen Möglichkeiten. Manchmal gehe ich auch auf einen Obdachlosen zu und spende ihm einen Pullover oder einen Rucksack, den ich nicht mehr brauche.

Für das neue Jahr wünsche ich mir weitere Milliardäre und Millionäre wie MacKenzie Scott.




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Sonntag, 27. Dezember 2020

1. Blogtitel

Dieser Blog wird demnächst umbenannt in:

"Der Antichrist liebt Dich!"

(Fürs Protokoll, der aktuelle Titel: "(ge)Rechtes Denken – Die aller-neu'ste Neue Rechte. Die aller-neu'ste Neue Linke")



2. Inhalt

Mehr Nietzsche. Mehr Philosophie. Mehr Psychologie. Mehr Spiritualität.

Trotzdem werde ich hier weiterhin meinen Teil dazu beitragen, dass sowohl "Rechts" wie "Links" sich weiterentwickeln und ihrer jeweils "aller-neu'sten" Fassung entgegen gehen. Die Fasssung, die es noch gar nicht gibt, aber hoffentlich geben wird. Aus einer grundpositiven Haltung heraus setze ich implizit voraus, dass wir dazu lernen und dass das Neuere auch das Schönere, Bessere und Wahrere ist.



3. Kommentare

Kommentare werden in Zukunft möglicherweise seltener und noch viel später beantwortet. D.h. aber nicht, dass ich sie nicht schätzen würde. D.h. nur dass ich es vorziehe, über mehrere eigene Beiträge hinweg lieber im Fahrwasser meiner eigenen Gedanken und Gefühle zu bleiben, um mich dann, wenn ich dafür bereit bin, äußerem Input zu öffnen. So kann es passieren, dass ich auf einen Kommentar erst nach ein paar Monaten antworte. Wer mir hier schreibt, der schreibt mir praktisch wie ein "Brieffreund". Da ist es normal, dass einige Zeit vergeht.

Kommentare schätze ich im allgemeinen sehr; auch den Widerspruch, das Kontra, die Gegenrede, die Kritik. Man darf hier auch gerne kritische Gegendarstellungen und seinen eigenen Content, seinen eigenen Blog, verlinken. Und man darf sich hier auch gerne zu Diskussionen treffen.

Troll-Kommentare allerdings schätze ich ganz und gar nicht und möglicherweise werden solche in Zukunft einfach gelöscht. Leute, die nur stänkern wollen, stänkern bitte in ihren eigenen Blog.




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Mittwoch, 2. Dezember 2020
Ab jetzt wird alles gut, denn ich werde jetzt immer Token beim Bloggen hören.

Vielleicht fange ich ja auch mal an, zu rappen. Meine Lyrics entwerfe ich dann vorher hier.

Oder noch besser: Ich lasse rappen. Ich bin so oder so der Meinung, dass viel zu viele (Pop-)Künstler viel zu viel lügen. Ständig müssen sie, um interessant zu wirken, in ihrer Kunst eine Lebenserfahrung und eine Gefühlstiefe vortäuschen, die sie nicht haben. Und ständig greifen sie dabei auf ausgelutschte Klischees zurück. Eine Allianz zwischen Künstlern und Philosophen scheint mir daher eine gute Sache zu sein.
Die Lyrics von Token habe ich noch nicht geprüft. Aber ich meine in seiner Selbstdarstellung eine gesunde Prise Selbstironie zu sehen. Die halte ich beim HipHop immer für die wichtigste Zutat. Ohne die wird mir ein HipHopper unerträglich.




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