Mittwoch, 30. Oktober 2024
gedankenmaler, 11:57h
Wenn das System fortwährend das Gerechtigskeitgefühl der Menschen mit Füßen tritt, werden die Menschen die Gerechtigkeit irgendwann selbst in die Hand nehmen. Als jemand, dem Fairness und Gerechtigkeit über alles gehen, halte ich das sogar für eine Notwendigkeit. Es ist, sofern die Akteure mit Augenmaß vorgehen, auch in keiner Weise etwas "Schlimmes". Dass der Staat Selbstjustiz nicht gutheißt, bedeutet einen Scheiß. Die wahre Moral, die wahre Gerechtigkeit, steht grundsätzlich höher, als die Rechtsmeinung irgend welcher Richter. Da Richter letztlich nur Menschen sind und damit fehlbar, bedeutet ihr Urteil im objektiv-gerechten Sinne häufig nichts. Die Ablehnung der Selbstjustiz durch den Staat scheint mir auch eher aus einem Machtmotiv heraus zu geschehen. Der Staat verlangt Respekt vor sich selbst und vor der Rechtsordnung. Er ist vielleicht auch ein bißchen "beleidigt", wenn man ihn einfach so umgeht. Wir aber sind auch "beleidigt", wenn der Staat noch nicht einmal das Bemühen um Gerechtigkeit erkennen lässt. Jetzt sind wir am Zug. Der Staat hatte seine Möglichkeit.
"Ein 15-jähriges Vergewaltigungsopfer in Schweden hat genug von Kuscheljustiz. Es lockt mit Freunden ihren Vergewaltiger in eine Falle und hängt ihn auf. Lynchjustiz. Das wird die Zukunft, wenn der Staat nicht endlich für die Sicherheit aller Bürger sorgt."
https://x.com/Joffrey77855104/status/1850257474579820980
https://amp.focus.de/panorama/welt/gerichtsurteil-fuenf-teenager-erhaengten-mutmasslichen-vergewaltiger-in-selbstjustiz_id_255681268.html
Ich muss hier verdammt aufpassen, was ich sage. So weit ich weiß, ist es eine Straftat, Straftaten öffentlich gutzuheißen bzw. zu "billigen"; vor allem, wenn es um Straftaten gegen das Leben geht. Und das gilt auch für Straftaten, die im Ausland begangen werden. -- Zum Glück habe ich einen besten Freund, der sich letztens im Alkoholrausch äußerte. Diesen zitiere ich als ein Hinweis für das Stimmungsbild in der Gesellschaft:
"Sie hätten ihm einfach nur den Pimmel abschneiden sollen. Das wäre die angemessene Strafe gewesen!"
Das scheint mir auch taktisch klüger zu sein. Mord ist eine ganz andere Hausnummer als Körperverletzung. Wenn man erwischt wird, ist die Gefängnisstrafe geringer. Mord verjährt auch nicht.
PS:
Im philosophischen Sinne ist alle menschliche Justiz "Selbstjustiz". Der Mensch organisiert sein Recht und seine Gerechtigkeit selbst. Da der liebe Gott mit seinem "Jüngsten Gericht" sich so extrem viel Zeit lässt, müssen wir es eben selbst in die Hand nehmen.
"Ein 15-jähriges Vergewaltigungsopfer in Schweden hat genug von Kuscheljustiz. Es lockt mit Freunden ihren Vergewaltiger in eine Falle und hängt ihn auf. Lynchjustiz. Das wird die Zukunft, wenn der Staat nicht endlich für die Sicherheit aller Bürger sorgt."
https://x.com/Joffrey77855104/status/1850257474579820980
https://amp.focus.de/panorama/welt/gerichtsurteil-fuenf-teenager-erhaengten-mutmasslichen-vergewaltiger-in-selbstjustiz_id_255681268.html
Ich muss hier verdammt aufpassen, was ich sage. So weit ich weiß, ist es eine Straftat, Straftaten öffentlich gutzuheißen bzw. zu "billigen"; vor allem, wenn es um Straftaten gegen das Leben geht. Und das gilt auch für Straftaten, die im Ausland begangen werden. -- Zum Glück habe ich einen besten Freund, der sich letztens im Alkoholrausch äußerte. Diesen zitiere ich als ein Hinweis für das Stimmungsbild in der Gesellschaft:
"Sie hätten ihm einfach nur den Pimmel abschneiden sollen. Das wäre die angemessene Strafe gewesen!"
Das scheint mir auch taktisch klüger zu sein. Mord ist eine ganz andere Hausnummer als Körperverletzung. Wenn man erwischt wird, ist die Gefängnisstrafe geringer. Mord verjährt auch nicht.
PS:
Im philosophischen Sinne ist alle menschliche Justiz "Selbstjustiz". Der Mensch organisiert sein Recht und seine Gerechtigkeit selbst. Da der liebe Gott mit seinem "Jüngsten Gericht" sich so extrem viel Zeit lässt, müssen wir es eben selbst in die Hand nehmen.
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Donnerstag, 24. Oktober 2024
gedankenmaler, 21:00h
Könnte es sein, dass die Rechten in Wahrheit die moralisch höher stehenden Menschen sind?
Oder dass es wenigstens nicht die Linken sind?
Dass wir auf beiden Seiten ein ungefähr gleich hohes Niveau an Moral und "Haltung" haben? (insgesamt deutlich zu wenig, nach meinem Geschmack)
…
Frei.Wild. Rückgrat und Moral;
https://www.youtube.com/watch?v=nYoB9TuTdJw
…
Oder dass es wenigstens nicht die Linken sind?
Dass wir auf beiden Seiten ein ungefähr gleich hohes Niveau an Moral und "Haltung" haben? (insgesamt deutlich zu wenig, nach meinem Geschmack)
…
Frei.Wild. Rückgrat und Moral;
https://www.youtube.com/watch?v=nYoB9TuTdJw
…
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Sonntag, 9. Juni 2024
gedankenmaler, 13:28h
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Mittwoch, 8. Mai 2024
gedankenmaler, 19:43h
Moralkrise ist, wenn Medien und Gesellschaft Körperverletzungsdelikte nicht mehr mit gleichen Maß messen, je nach Gruppenzugehörigkeit der Opfer.
Offizielle Statistik:
https://twitter.com/Arnd_Diringer/status/1787042807149986116
"Im vergangenen Jahr mussten Vertreter der AfD sich 86 gewaltsamer Übergriffe erwehren. Damit lagen die Rechten in dieser Statistik als Zielobjekt vorne. (...) Die zwei Regierungsparteien Grüne und SPD werden besonders oft verbal angefeindet, während die rechte Oppositionspartei am häufigsten körperlichen Attacken ausgesetzt ist."
https://twitter.com/DrKissler/status/1787443594137084208
4 Beispiele:
https://twitter.com/Georg_Pazderski/status/1787744601341608260
Darstellung in der Tagesschau:
https://twitter.com/Beatrix_vStorch/status/1787916075499221205
Kritik an dieser Darstellung:
https://twitter.com/estherbeeee/status/1787912482394149373
"Etablierte Medien und Politiker verschweigen, wer Hauptzielscheibe von Gewalttaten ist: Seit Jahren die AfD. Die Empörung über die jüngste Attacke auf einen SPD-Politiker in Dresden wäre glaubwürdiger, wenn die jahrelangen Dauerangriffe auf die AfD breites Echo gefunden hätten."
https://twitter.com/Dieter_Stein/status/1787388791482663096
…
Ich muss zugeben: Auch in mir steigt die Gewaltbereitschaft. Nicht in dem Sinne, dass ich selbst in dieser Sache aktiv werden könnte, denn ich bin zu fein, um jemandem die Fresse zu polieren. (Zumindest glaube ich das.) Aber es stellt sich in mir schon fast eine Art Sehnen nach Gewalt ein. All die, die diese verlogene Schein-Moral der Gegenwart mittragen, weil sie insgeheim -- oder gar VÖLLIG OFFEN -- doch der Meinung sind, dass AfD-ler Menschen zweiter Klasse sind. All diesen wünsche ich .... .... .... .... .... nichts Gutes. Das gilt insbesondere für Politiker mit derselben geistigen Fehlhaltung.
Mache ich mich nun mitschuldig, weil auch ich, wenigstens in meinem Geist, die Grenze zur Gewalt überschreite? Weil ich hier von meinem inneren Sehnen (Wünschen) erzähle?
Klar ist, dass jede Moral irgendwann zu den Waffen greifen muss. Denn es gibt rote Linien, die es zu verteidigen gilt. Irgend jemand muss sich im Namen der Moral die Hände schmutzig machen. Irgend jemand muss die Korrektur einfordern und drohen. Irgend jemand muss zuschlagen, damit die Drohnungen auch wirken. Wer einen Tiger dressieren will, braucht eine Peitsche.
Ich hoffe, dass es unter meinen Lesern keinen gibt, der Körperverletzungen gegen AfD-ler pauschal für legitim hält. Ich jedenfalls lehne Gewalt gegen Politiker pauschal ab; egal welcher Partei sie angehören.
Offizielle Statistik:
https://twitter.com/Arnd_Diringer/status/1787042807149986116
"Im vergangenen Jahr mussten Vertreter der AfD sich 86 gewaltsamer Übergriffe erwehren. Damit lagen die Rechten in dieser Statistik als Zielobjekt vorne. (...) Die zwei Regierungsparteien Grüne und SPD werden besonders oft verbal angefeindet, während die rechte Oppositionspartei am häufigsten körperlichen Attacken ausgesetzt ist."
https://twitter.com/DrKissler/status/1787443594137084208
4 Beispiele:
https://twitter.com/Georg_Pazderski/status/1787744601341608260
Darstellung in der Tagesschau:
https://twitter.com/Beatrix_vStorch/status/1787916075499221205
Kritik an dieser Darstellung:
https://twitter.com/estherbeeee/status/1787912482394149373
"Etablierte Medien und Politiker verschweigen, wer Hauptzielscheibe von Gewalttaten ist: Seit Jahren die AfD. Die Empörung über die jüngste Attacke auf einen SPD-Politiker in Dresden wäre glaubwürdiger, wenn die jahrelangen Dauerangriffe auf die AfD breites Echo gefunden hätten."
https://twitter.com/Dieter_Stein/status/1787388791482663096
…
Ich muss zugeben: Auch in mir steigt die Gewaltbereitschaft. Nicht in dem Sinne, dass ich selbst in dieser Sache aktiv werden könnte, denn ich bin zu fein, um jemandem die Fresse zu polieren. (Zumindest glaube ich das.) Aber es stellt sich in mir schon fast eine Art Sehnen nach Gewalt ein. All die, die diese verlogene Schein-Moral der Gegenwart mittragen, weil sie insgeheim -- oder gar VÖLLIG OFFEN -- doch der Meinung sind, dass AfD-ler Menschen zweiter Klasse sind. All diesen wünsche ich .... .... .... .... .... nichts Gutes. Das gilt insbesondere für Politiker mit derselben geistigen Fehlhaltung.
Mache ich mich nun mitschuldig, weil auch ich, wenigstens in meinem Geist, die Grenze zur Gewalt überschreite? Weil ich hier von meinem inneren Sehnen (Wünschen) erzähle?
Klar ist, dass jede Moral irgendwann zu den Waffen greifen muss. Denn es gibt rote Linien, die es zu verteidigen gilt. Irgend jemand muss sich im Namen der Moral die Hände schmutzig machen. Irgend jemand muss die Korrektur einfordern und drohen. Irgend jemand muss zuschlagen, damit die Drohnungen auch wirken. Wer einen Tiger dressieren will, braucht eine Peitsche.
Ich hoffe, dass es unter meinen Lesern keinen gibt, der Körperverletzungen gegen AfD-ler pauschal für legitim hält. Ich jedenfalls lehne Gewalt gegen Politiker pauschal ab; egal welcher Partei sie angehören.
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Sonntag, 31. März 2024
gedankenmaler, 22:25h
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Montag, 25. März 2024
gedankenmaler, 17:50h
Ich habe das Bedürfnis, mich in dieser Sache zu wiederholen:
Früher reichte "Toleranz" aus. Es war das Flaggschiff unserer Moral. Der Kern-Leitbegriff der Progressiven. Man verstand sich noch nicht als Gutmensch.
Heute redet kaum einer noch von Toleranz, aber alle reden sie über Vielfalt.
Inhaltlich hat das zwar viel miteinander zu tun -- nur scheint es so zu sein, dass dies kaum einer weiß! Auch die Vertreter der "Vielfalt" haben das Grundmotiv der "Toleranz" gar nicht mehr vor Augen. Sie wollen die Vielfalt des nimmersatten Konsumenten. Man hat einen solchen Blick, als Konsument. Je mehr Vielfalt desto besser. Oder man hat den opportunistischen Blick eines Politikers, der das Einwanderungsproblem gar nicht lösen will, und also das Gegenteil als alternativlosen Weg anpreist, wobei das Heilsideal "multikulti/Buntheit/Vielfalt" erfunden wird.
Zur Erinnerung: "Vielfalt ist vor allem deswegen gut -- und eigentlich wegen nichts anderem --, weil sie als Codewort oder Sinnbild für "Toleranz" sehr gut geeignet ist. Denn man könnte ja annehmen, dass ganz viele Menschen nur zu angepasst und zu gesellschaftskonform sind, um als wunderbares, schillerndes Individuum erscheinen zu können. Die böse Gesellschaft hindert sie mit ihrem (faschistoiden) Anpassungsdruck gewissermaßen am Individuell-Sein. Also entsteht mit mehr Toleranz automatisch auch eine größere Vielfalt der Lebensformen, Charaktere und Lebensweisen. Einfach, weil sich die Menschen mehr trauen, aus sich rauszugehen. Vielfalt und Toleranz korrelieren also zu 100% . So die Annahme...
Zur Erinnerung: Das eigentliche Ideal ist also immernoch "Toleranz". Und alle Berechtigung, die "Vielfalt" als Ideal vielleicht hat, stammt von diesem ersteren ab.
Es kann daraus kein notwendiges moralisches Gebot gemacht werden, auf jeder möglichen Ebene nach "Vielfalt" zu gieren, und sie rücksichtslos anzustreben.
Multikulti zB ist in keinster Weise eine Sache oder ein Ideal, das man anstreben muss, weil es die Moral so befiehlt. Ein Land mit 5 Kulturen ist nicht besser als ein Land mit "nur" zwei oder drei -- oder gar einer.
Allerdings sehe ich das Gebot, dass man Multikulti dulden muss, wenn es aufgrund von humanitären Krisen Wanderungsbewegungen gibt. Doch es gibt definitiv auch Migrationsbewegungen, die man abwehren darf. Und zwar auch mit dem kulturellen Argument. "Wir wollen lieber unter uns bleiben. Danke sehr. Ihr müsste wieder umkehren." -- Dieses "unter uns" / "unter uns bleiben" ist nicht per se schlecht. Dafür muss es mehr Toleranz geben. Bisher gibt es sie kaum.
Überhaupt hat man es mit der Toleranz nicht mehr so eng, seither man auf die Vielfalt gekommen ist. Wahrscheinlich ist sie einfach nur "hinten runter gefallen"... in unserem Hirn. Und so fällt diesem Hirn dann auch gar nicht mehr auf, dass man auf dem Feld der Meinungen sehr intolerant geworden ist. Wer die Vielfalt nicht liebt, der ist ein böser Mensch, weil Vielfalt etwas Gutes ist, und weil Vielfalt obendrein ein heiliges Ideal ist. Und heilige Ideale stellt man nicht in Frage. Daher ist Vielfalt immer und überall anzustreben. Klappe halten und gehorchen. (Redet so nicht jede Moral?)
---- Nachtrag 19:20 ----
Warum sollte "Vielfalt" in irgend einem anderen Sinne noch einen Wert-an-sich besitzen, außer eben, dass wir sie für eine Ausprägung gelebeter Toleranz halten? Sie besitzt darüber hinaus keinen Wert. Sie ist kein Wert an sich! Eine bunte Tapete ist nicht (notwendig-moralisch) besser als eine einfarbige und das gleiche gilt für Gesellschaften.
Unterstellen Sie mir bitte keine böse Absicht.
---- Nachtrag 21:22 ----
Außerhalb des Toleranz-Kontextes fällt mir in Bezug auf Vielfalt nur noch der Kontext des Konsums und des Genusses ein. Eine gewisse Vielfalt auf meiner Speisekarte in einem Restaurant weiß ich zB sehr wohl zu schätzen. Allerdings gibt es hier auch ein Zuviel an Vielfalt. Wenn die Speisekarte mehr als 20 Seiten hat, kann sie bereits Stress erzeugen. Zumindest für einen Kontrollfreak wie mich. Auch fände ich das ultimative Super-Restaurant nicht erstrebenswert, in dem man alle Kochstile dieser Welt bestellen kann. Ich finde es angenehm, bereits mit dem Restaurant-Besuch einen (nationalen) Kochstil zu wählen. Und wie angenehm ist mir die Tatsache, dass das noch ein Bereich in unserem Leben ist, in dem man ungezwungen mit Nationen, Kulturen und Tradtitionen umgeht, sogar mit Klischees, und man das alles dem ungezwungenen und unschuldigen Genuss unterordnet. Möge diese letzte Bastion klischee-haften Schubladen-Denkens und Schubladen-Wahrnehmens niemals fallen. Bleiben wir stark. Schicken wir die woken Spinner nach Hause, die uns irgendwann erzählen wollen, dass auch die Sushi-Rolle deutsch sein kann, wenn sie auf einem deutschen Teller liegt. Kategorien, Schubladen, Worte haben die Funktion, Erwartungen zu erzeugen, die zutreffen. Dadurch entsteht auch erst Kommunikation und die Menschen verstehen den Satz: "Ich gehe gern japanisch essen."
Früher reichte "Toleranz" aus. Es war das Flaggschiff unserer Moral. Der Kern-Leitbegriff der Progressiven. Man verstand sich noch nicht als Gutmensch.
Heute redet kaum einer noch von Toleranz, aber alle reden sie über Vielfalt.
Inhaltlich hat das zwar viel miteinander zu tun -- nur scheint es so zu sein, dass dies kaum einer weiß! Auch die Vertreter der "Vielfalt" haben das Grundmotiv der "Toleranz" gar nicht mehr vor Augen. Sie wollen die Vielfalt des nimmersatten Konsumenten. Man hat einen solchen Blick, als Konsument. Je mehr Vielfalt desto besser. Oder man hat den opportunistischen Blick eines Politikers, der das Einwanderungsproblem gar nicht lösen will, und also das Gegenteil als alternativlosen Weg anpreist, wobei das Heilsideal "multikulti/Buntheit/Vielfalt" erfunden wird.
Zur Erinnerung: "Vielfalt ist vor allem deswegen gut -- und eigentlich wegen nichts anderem --, weil sie als Codewort oder Sinnbild für "Toleranz" sehr gut geeignet ist. Denn man könnte ja annehmen, dass ganz viele Menschen nur zu angepasst und zu gesellschaftskonform sind, um als wunderbares, schillerndes Individuum erscheinen zu können. Die böse Gesellschaft hindert sie mit ihrem (faschistoiden) Anpassungsdruck gewissermaßen am Individuell-Sein. Also entsteht mit mehr Toleranz automatisch auch eine größere Vielfalt der Lebensformen, Charaktere und Lebensweisen. Einfach, weil sich die Menschen mehr trauen, aus sich rauszugehen. Vielfalt und Toleranz korrelieren also zu 100% . So die Annahme...
Zur Erinnerung: Das eigentliche Ideal ist also immernoch "Toleranz". Und alle Berechtigung, die "Vielfalt" als Ideal vielleicht hat, stammt von diesem ersteren ab.
Es kann daraus kein notwendiges moralisches Gebot gemacht werden, auf jeder möglichen Ebene nach "Vielfalt" zu gieren, und sie rücksichtslos anzustreben.
Multikulti zB ist in keinster Weise eine Sache oder ein Ideal, das man anstreben muss, weil es die Moral so befiehlt. Ein Land mit 5 Kulturen ist nicht besser als ein Land mit "nur" zwei oder drei -- oder gar einer.
Allerdings sehe ich das Gebot, dass man Multikulti dulden muss, wenn es aufgrund von humanitären Krisen Wanderungsbewegungen gibt. Doch es gibt definitiv auch Migrationsbewegungen, die man abwehren darf. Und zwar auch mit dem kulturellen Argument. "Wir wollen lieber unter uns bleiben. Danke sehr. Ihr müsste wieder umkehren." -- Dieses "unter uns" / "unter uns bleiben" ist nicht per se schlecht. Dafür muss es mehr Toleranz geben. Bisher gibt es sie kaum.
Überhaupt hat man es mit der Toleranz nicht mehr so eng, seither man auf die Vielfalt gekommen ist. Wahrscheinlich ist sie einfach nur "hinten runter gefallen"... in unserem Hirn. Und so fällt diesem Hirn dann auch gar nicht mehr auf, dass man auf dem Feld der Meinungen sehr intolerant geworden ist. Wer die Vielfalt nicht liebt, der ist ein böser Mensch, weil Vielfalt etwas Gutes ist, und weil Vielfalt obendrein ein heiliges Ideal ist. Und heilige Ideale stellt man nicht in Frage. Daher ist Vielfalt immer und überall anzustreben. Klappe halten und gehorchen. (Redet so nicht jede Moral?)
---- Nachtrag 19:20 ----
Warum sollte "Vielfalt" in irgend einem anderen Sinne noch einen Wert-an-sich besitzen, außer eben, dass wir sie für eine Ausprägung gelebeter Toleranz halten? Sie besitzt darüber hinaus keinen Wert. Sie ist kein Wert an sich! Eine bunte Tapete ist nicht (notwendig-moralisch) besser als eine einfarbige und das gleiche gilt für Gesellschaften.
Unterstellen Sie mir bitte keine böse Absicht.
---- Nachtrag 21:22 ----
Außerhalb des Toleranz-Kontextes fällt mir in Bezug auf Vielfalt nur noch der Kontext des Konsums und des Genusses ein. Eine gewisse Vielfalt auf meiner Speisekarte in einem Restaurant weiß ich zB sehr wohl zu schätzen. Allerdings gibt es hier auch ein Zuviel an Vielfalt. Wenn die Speisekarte mehr als 20 Seiten hat, kann sie bereits Stress erzeugen. Zumindest für einen Kontrollfreak wie mich. Auch fände ich das ultimative Super-Restaurant nicht erstrebenswert, in dem man alle Kochstile dieser Welt bestellen kann. Ich finde es angenehm, bereits mit dem Restaurant-Besuch einen (nationalen) Kochstil zu wählen. Und wie angenehm ist mir die Tatsache, dass das noch ein Bereich in unserem Leben ist, in dem man ungezwungen mit Nationen, Kulturen und Tradtitionen umgeht, sogar mit Klischees, und man das alles dem ungezwungenen und unschuldigen Genuss unterordnet. Möge diese letzte Bastion klischee-haften Schubladen-Denkens und Schubladen-Wahrnehmens niemals fallen. Bleiben wir stark. Schicken wir die woken Spinner nach Hause, die uns irgendwann erzählen wollen, dass auch die Sushi-Rolle deutsch sein kann, wenn sie auf einem deutschen Teller liegt. Kategorien, Schubladen, Worte haben die Funktion, Erwartungen zu erzeugen, die zutreffen. Dadurch entsteht auch erst Kommunikation und die Menschen verstehen den Satz: "Ich gehe gern japanisch essen."
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Dienstag, 2. Januar 2024
gedankenmaler, 18:19h
Ich will es jetzt, ausgelöst durch die Trans-Diskussion und das "Selbstbestimmungsgesetz", genauer wissen und informiere mich, zB hier:
1. https://www.anwalt.org/beleidigung/
2. https://de.wikipedia.org/wiki/Beleidigung_(Deutschland)
"Eine Beleidigung ist die Kundgabe der Missachtung oder Nichtachtung einer Person."
Und hier gerate ich schon ins Stolpern. Denn prinzipiell hat man ja auf der innerpsychischen Ebene immer das Recht, jedes Gefühl, jede Meinung und jeden Zustand zuzulassen, den man nunmal hat. Und dann gibt es immer auch das Recht, anderen Menschen von diesen Zuständen zu berichten.
Was soll man denn tun, wenn man eine Person (zB Björn Höcke oder Angela Merkel) einfach nicht achtet? Wenn man sie vielleicht sogar abgrundtief verachtet? Sie für einen Fehler Gottes hält? -- Soll man es verstecken müssen?
Meine persönliche Maxime ist hier die, dass ich in der Wahl meiner Worte wenigstens etwas Vorsicht walten lasse. Durch diese Vorsicht drückt sich dann implizit noch ein gewisser Restrespekt für die betreffende Person aus. Mit "Vorsicht" meine ich, dass ich etwas Abstand halte zu der anmaßenden Annahme, meine Aussage hätte einen objektiv unfehlbaren, weltumspannenden Wahrheitsgehalt. Ich sage also eher nicht: "Angela Merkel ist keine achtbare Person." Ich sage eher: "Angela Merkel ist in meinen Augen keine achtbare Person". Dadurch mache ich kenntlich, welche Wahrheit in meiner subjektiven Welt gilt, und zeige gleichzeitig an, dass ich mich auch irren könnte. Wer kann schon objektive Werturteile fällen?
Ich halte diesen Weg für richtig und empfehle ihn ganz unbescheiden der gesamten Gesellschaft und als zentrales Kriterium für die Rechtsprechung. Vielleicht gibt es dieses Kriterium dort ja auch schon und ich habe mich nur noch nicht genug eingelesen in die Materie.
1. https://www.anwalt.org/beleidigung/
2. https://de.wikipedia.org/wiki/Beleidigung_(Deutschland)
"Eine Beleidigung ist die Kundgabe der Missachtung oder Nichtachtung einer Person."
Und hier gerate ich schon ins Stolpern. Denn prinzipiell hat man ja auf der innerpsychischen Ebene immer das Recht, jedes Gefühl, jede Meinung und jeden Zustand zuzulassen, den man nunmal hat. Und dann gibt es immer auch das Recht, anderen Menschen von diesen Zuständen zu berichten.
Was soll man denn tun, wenn man eine Person (zB Björn Höcke oder Angela Merkel) einfach nicht achtet? Wenn man sie vielleicht sogar abgrundtief verachtet? Sie für einen Fehler Gottes hält? -- Soll man es verstecken müssen?
Meine persönliche Maxime ist hier die, dass ich in der Wahl meiner Worte wenigstens etwas Vorsicht walten lasse. Durch diese Vorsicht drückt sich dann implizit noch ein gewisser Restrespekt für die betreffende Person aus. Mit "Vorsicht" meine ich, dass ich etwas Abstand halte zu der anmaßenden Annahme, meine Aussage hätte einen objektiv unfehlbaren, weltumspannenden Wahrheitsgehalt. Ich sage also eher nicht: "Angela Merkel ist keine achtbare Person." Ich sage eher: "Angela Merkel ist in meinen Augen keine achtbare Person". Dadurch mache ich kenntlich, welche Wahrheit in meiner subjektiven Welt gilt, und zeige gleichzeitig an, dass ich mich auch irren könnte. Wer kann schon objektive Werturteile fällen?
Ich halte diesen Weg für richtig und empfehle ihn ganz unbescheiden der gesamten Gesellschaft und als zentrales Kriterium für die Rechtsprechung. Vielleicht gibt es dieses Kriterium dort ja auch schon und ich habe mich nur noch nicht genug eingelesen in die Materie.
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Sonntag, 17. Dezember 2023
gedankenmaler, 23:35h
Es klingt mir immer etwas rechhaberisch in meinen Ohren -- und sehr, sehr fragwürdig --, wenn die Menschen in den Talkshows darauf hinweisen, dass "Hamas den Krieg angefangen" hat. Als ob das etwas wäre, das man wiederholen muss. Ich finde, das muss man nicht. Das ist nun wirklich zu offensichtlich.
Es steckt hier ein anderer Gedanke dahinter, und dieser ist grob gesprochen, in etwa so: "Ja, was die [Juden] machen, ist Krieg. Ja, da sterben Menschen. Ja, da sind auch Frauen und Kinder darunter. Ja, das ist wahrlich nicht schön. Ja, da spritzt das Blut. -- Aber die haben das Recht dazu."
Es ist halt alles im Leben ein Abwägungsprozess und wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne. Shit happens! Manchmal eben auch auf der Makro-Ebene. Actio und Reactio. Hier wirken praktisch nur Naturgesetze. Das ist alles unvermeidbar. Das ist alles notwendig.
"Wer Wind säht, wird Sturm ernten." Michael Wolffsohn
Alternativlos.
…
Also, nochmal zum Mitschreiben:
Menschenrechtsverletzungen auf der einen Seite rechtfertigen Menschenrechtsverletzungen auf der anderen.
"Nein! Das doch nicht! Menschenrechtsverletzungen sind niemals zu rechtfertigen!"
"So meinen wir das doch nicht!"
"Aber man muss eben auch sehen: Die Hamas hat diesen Krieg angefangen!"
Ihr meint es doch genau so.
Und das ist ok.
Das ist ein Standpunkt, den man vielleicht haben kann:
Menschenrechtsverletzungen auf der einen Seite rechtfertigen Menschenrechtsverletzungen auf der anderen.
Das bedeutet auch: Bejahung von Kollektivstrafen. Bejahung von Sippenhaftung.
…
Wann kann man sich auf ein "Selbstverteidigungsrecht" berufen?
Welches Handeln entspricht der Idee der "Selbstverteidigung"?
Wenn ein Mensch mit einer Axt auf mich zurennt, dann darf ich ihm sicher in den Bauch schießen. Keine Frage. -- Ich bin mir aber etwas unsicher, ob man dieses "Schema" so 1:1 auf das israelische Handeln übertragen kann.
Natürlich weiß ich nichts von den konkreten Handlungsweisen vor Ort. Es ist nur so: Mir klingen die Rechtfertigungslogiken etwas schräg in den Ohren. Und die zivilen Opferzahlen liegen nun so hoch, dass man ins Stutzen kommt.
Es steckt hier ein anderer Gedanke dahinter, und dieser ist grob gesprochen, in etwa so: "Ja, was die [Juden] machen, ist Krieg. Ja, da sterben Menschen. Ja, da sind auch Frauen und Kinder darunter. Ja, das ist wahrlich nicht schön. Ja, da spritzt das Blut. -- Aber die haben das Recht dazu."
Es ist halt alles im Leben ein Abwägungsprozess und wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne. Shit happens! Manchmal eben auch auf der Makro-Ebene. Actio und Reactio. Hier wirken praktisch nur Naturgesetze. Das ist alles unvermeidbar. Das ist alles notwendig.
"Wer Wind säht, wird Sturm ernten." Michael Wolffsohn
Alternativlos.
…
Also, nochmal zum Mitschreiben:
Menschenrechtsverletzungen auf der einen Seite rechtfertigen Menschenrechtsverletzungen auf der anderen.
"Nein! Das doch nicht! Menschenrechtsverletzungen sind niemals zu rechtfertigen!"
"So meinen wir das doch nicht!"
"Aber man muss eben auch sehen: Die Hamas hat diesen Krieg angefangen!"
Ihr meint es doch genau so.
Und das ist ok.
Das ist ein Standpunkt, den man vielleicht haben kann:
Menschenrechtsverletzungen auf der einen Seite rechtfertigen Menschenrechtsverletzungen auf der anderen.
Das bedeutet auch: Bejahung von Kollektivstrafen. Bejahung von Sippenhaftung.
…
Wann kann man sich auf ein "Selbstverteidigungsrecht" berufen?
Welches Handeln entspricht der Idee der "Selbstverteidigung"?
Wenn ein Mensch mit einer Axt auf mich zurennt, dann darf ich ihm sicher in den Bauch schießen. Keine Frage. -- Ich bin mir aber etwas unsicher, ob man dieses "Schema" so 1:1 auf das israelische Handeln übertragen kann.
Natürlich weiß ich nichts von den konkreten Handlungsweisen vor Ort. Es ist nur so: Mir klingen die Rechtfertigungslogiken etwas schräg in den Ohren. Und die zivilen Opferzahlen liegen nun so hoch, dass man ins Stutzen kommt.
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Donnerstag, 14. Dezember 2023
gedankenmaler, 14:36h
Ich habe noch nie so klare Zahlen zum Thema "Verhältnismäßigkeit in einem Krieg" gehört. Hier bin ich vielleicht zu sehr Idealist und zu wenig Realist. Aber ich finde diese pauschalen und eiskalten Quoten-Festlegungen in dieser Größenordnung ziemlich unterambitioniert. Warum sich nicht wenigstens 1 zu 3 als relevante Quote vornehmen? Und das eigentliche Ideal sollte immernoch sein: 0 zivile Opfer.
https://youtu.be/GSCkFyFZlPE?si=lyj_Q8wgkpa7R7dc&t=523
https://youtu.be/GSCkFyFZlPE?si=lyj_Q8wgkpa7R7dc&t=523
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Montag, 11. Dezember 2023
gedankenmaler, 22:22h
Eine gute Freundin, die diesen Blog kennt und regelmäßig liest, teilte mir kürzlich mit: "Du schreibst in letzter Zeit ja ziemlich heftig. Ob sie Deinen Blog nicht bald sperren?"
Ich habe zwar ein ziemlich gutes Gefühl, dass das nicht passieren wird. Aber so 100%ig sicher kann man sich nie sein. Wer "rechts" denkt, oder für "Rechte" nur viel Verständnis äußert, der ist in dieser Zeit nie so ganz sicher.
Diese Normalisierung von Zensur und Unterdrückung (Zensur ist ein Mittel der Unterdrückung), wie man sie als Rechter in den letzten Jahren erlebt hat, gehört zu den Dingen, die wir unbedingt überwinden sollten. Es muss wieder das Bewusstsein dafür her, dass Zensur und Unterdrückung unfein sind. Man tut so etwas nicht. Es ist pfui.
Ich habe zwar ein ziemlich gutes Gefühl, dass das nicht passieren wird. Aber so 100%ig sicher kann man sich nie sein. Wer "rechts" denkt, oder für "Rechte" nur viel Verständnis äußert, der ist in dieser Zeit nie so ganz sicher.
Diese Normalisierung von Zensur und Unterdrückung (Zensur ist ein Mittel der Unterdrückung), wie man sie als Rechter in den letzten Jahren erlebt hat, gehört zu den Dingen, die wir unbedingt überwinden sollten. Es muss wieder das Bewusstsein dafür her, dass Zensur und Unterdrückung unfein sind. Man tut so etwas nicht. Es ist pfui.
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