Samstag, 25. Mai 2019

Bei Parlamentsreden geht es mir mit AfD-Abgeordneten im Grunde genau so wie mit jeder anderen Partei: Ich höre einiges, das sinnvoll ist, und einiges, dem ich weniger zustimme. Einige Reden sind richtig gut. Andere wieder zum Haare-Raufen. (Demnächst vielleicht mal ein paar mehr AfD-Reden hier zum analysieren…)

Was die AfD aber grundsätzlich interessant macht, ist, dass sie genau die Themen anspricht, die von anderen Parteien immer wieder tabuisiert werden, wie z.B. das Thema Flüchtlinge und die Folgen für die einheimische Bevölkerung. So füllt sie schlicht eine Lücke im Themenspektrum. Und das ist aus abstrakter Perspektive etwas sehr Gutes. Zumindest dann, wenn man, wie ich, an den Wert und das Heil in Wahrheit glaubt. Wo Probleme gelöst werden sollen, müssen sie zuerst einmal auf den Schirm gebracht werden. Und wenn die Altparteien hier bei manchen Themen ihre Aussetzer haben, dann ist es gut, eine Partei zu haben, die diese Aussetzer kompensiert. Dies gilt auch dann, wenn es nur noch um das eine Thema Flüchtlinge gilt. So wie ich das sehe, fixiert sich die AfD in genau dem Maß auf das Thema Flüchtlinge und damit zusammenhängende Probleme, in dem es von den anderen Parteien verdrängt wird. So entsteht eine Art Eskalationsspirale: Die einen verdrängen immer mehr, und die anderen zeigen immer nachdrücklicher auf das Verdrängte. Und man endet dann in der völligen Spaltung, in der man noch nicht einmal mit einander reden will.

Wäre ein Boris Palmer nicht die Ausnahme sondern die Regel unter den Grünen, so würde ich mit Freude die Grünen wählen.




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