Samstag, 6. März 2021


Irgendetwas war für mich noch ungereimt, aber jetzt bin ich drauf gekommen:

Ich bin Rassist, Nicht-Rassist und Anti-Rassist in einem.

Die allgemeine Furcht vor dieser Thematik, die sich auch in meine Synapsen geschlichen hat, hatte mir bisher diese Perspektive verbaut, doch jetzt erscheint sie mir ziemlich klar. Wir sind vielschichtige Wesen und wir können die scheinbar widersprüchlichsten Eigenschaften in uns tragen. Ich habe bisher viel zu exklusiv und eindimensional gedacht.

So erscheint es mir jetzt völlig unnatürlich, sich entweder zu dem einen oder dem anderen Extrem zwingen zu wollen. Das ist gar nicht möglich. Es kommt nicht darauf an, ein absoluter Nicht-Rassist zu sein. Eher kommt es darauf an, ein netter Mensch zu sein. Und das kann durchaus auch mal in Form eines netten Rassisten geschehen. Der elementare Rassist in uns ist weder gut noch böse.

Ich habe "Rasse" niemals als Begriff verstanden, der besonders viel Gewicht auf biologische Unterschiede legt. "Rassen" waren für mich schon immer vor allem eines: Formtypen. Ein Stil. Eine Kunstgattung innerhalb des Themas Mensch. Zu behaupten, es gibt keine Rassen, ist für mich so absurd wie die Behauptung, es gibt keine Kunstepochen oder Kunststile. Oder so absurd wie die Behauptung, es gibt keine Wolkenformen. Nur weil mir irgend ein akademisierter Fachidiot was erzählt von einer Realitätsebene, die mich so oder so nicht interessiert – z.B. die chemische Zusammensetzung von Wolken, oder die genetische Vielfalt des Menschen –, erklärt das für mich noch lange nicht, dass es keine Rassen gäbe. Es ist eine Ansichtssache.

Heute hat man sich nach einigem Hin und Her dafür entschieden, den Begriff der "Rasse" aus dem Grundgesetz zu streichen. Sie hätten lieber ein paar Runden Tischtennis spielen sollen.





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"Nur weil mir irgend ein akademisierter Fachidiot was erzählt von einer Realitätsebene, die mich so oder so nicht interessiert ? z.B. die chemische Zusammensetzung von Wolken, oder die genetische Vielfalt des Menschen ?, erklärt das für mich noch lange nicht, dass es keine Rassen gäbe. Es ist eine Ansichtssache." - Ja und das mit der Gravitation ist auch eine Ansichtssache und für mich sieht die Erde ganz schön flach aus. Was mich nicht interessiert, ist irrelevant. Wolken sind nicht chemisch sondern aus Watte, außer Chemtrails natürlich, die sind chemisch. Und für mich sind schwarze Menschen primitive Kunst, Chinesen sind Porzellan und Kaukasier sind Bücher mit sieben Siegeln. Ich bin die Wiedergeburt von Buddha, Meister Eckhart und Nietzsche in einem mach mir die Welt so wie sie mir gefällt.

Mit dem Begriff der "Rasse" und der dazugehörigen Theorie und Praxis hat man Jahrhunderte lang Menschen unterdrückt, ausgebeutet, ermordet, eingekerkert, gedemütigt. Das ist keine harmlose erquickliche Ansichtssache, über die sich aus dem Lehnstuhl heraus philosophieren lässt. Man kann kein "netter Mensch" sein und gleichzeitig Rassist. Rassisten sind immer Arschlöcher, die ihre Freiheit über die Freiheit der anderen stellen und deswegen muss man sie bekämpfen, wo immer man kann!

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Nun, ich kann ein Rassist sein und ich kann gleichzeitig ein netter Mensch sein. Du kannst es offenbar nicht.

Grundsätzlich sollte man immer zu seiner eigenen Wahrheit stehen und wenn das Deine Wahrheit ist: gut.

Ich find's nur schade, dass wir immer aneinander vorbei reden.

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