Mit "Stärke und Widerstandskraft" habe das armenische Volk überlebt, habe aber niemals die tragische Geschichte vergessen.
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Insofern: Wir Deutschen sind (anders als Juden, Kurden, Armenier etc.) Gewinner der Globalisierung und sollten uns wirklich nicht beschweren.
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Ich denke, es sagt einiges über den Zeitgeist aus, wenn sogar unsere Bundeskanzlerin es vorzieht, von den "Schon-Länger-Hier-Lebenden" zu reden, als von einem "deutschen Volk". Man redet heute 100x lieber von einer deutschen "Bevölkerung", denn dieses Konzept ist weicher und fließender und erzeugt weniger Ausgegrenzte. Ich kann das prinzipiell ja verstehen, aber ich kann nicht verstehen, warum man bei diesem Thema so überaus intolerant wird. Wer heute von Völkern redet, der steht gleich in Verdacht, Nazi zu sein, weil "völkisch". Ist es nicht so? Trotzdem leistet man sich dann eben immer wieder diese Ausnahmen in Bezug auf andere Völker.
Ich wäre geneigt, dies als typisch deutschen Selbsthass oder als typisch deutsche Selbstverneinung zu identifizieren: Die Liebe und Anerkennung, die man für andere hat, gönnt man sich selbst nicht. Doch es ist, wie gesagt, nicht nur "typisch deutsch". Diese "völkische Selbstverneinung" scheint ein allgemein westliches Phänomen zu sein. Und ich frage mich warum. Schließlich war die Shoa doch eine deutsche Spezialität. Woher nehmen die anderen westlichen Gesellschaften diese Negativität im Selbstbezug? – Das Einwanderungsideal (oder die Furcht vor der eigenen "Fremdenfeindlichkeit") ist heute so übermäßig stark, dass man diesem Ideal alles unterordnet. Und da stört ein echtes, wirkliches Volk einfach, denn dies ist härter abgegrenzt und kann nicht willkürlich und maßlos Einwanderung vertragen.
…
Und jetzt kommen Sie und sagen, dass es "uns Deutschen" doch ganz wunderbar geht, und dass sich doch bitte niemand beschweren sollte.
... Hier mache ich kurz Pause. Später mehr dazu ...
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Also ich habe insofern ein Problem mit Ihrem Standpunkt, als dass dies eben der eine erlaubte Standpunkt ist, den man schon 100x gehört hat: Einwanderung ist eine Bereicherung. Und jedes Gerede von einer Verdrängung deutscher Kultur oder eines deutschen Volkes ist falsch. Im Großen und Ganzen ist doch alles top. Uns geht's gut, gerade wegen Einwanderung.
Ein anderer Standpunkt ist hier praktisch nicht möglich. Außer natürlich man hat kein Problem damit, massiv ausgegrenzt, stigmatisiert und beleidigt zu werden.
Sie sagen sogar ganz explizit: "Wir sollten uns wirklich nicht beschweren." Nun könnte es ja sein, dass Sie das wirklich so meinen. Dass Ihr gesamter Standpunkt in dieser Frage auch Ihr ureigener ist, mehr oder weniger zufällig in Deckungsgleichheit mit dem allgemein vorgegebenen, politisch korrekten Einwanderungsnarrativ. Dass Sie gewissermaßen in aller "Unschuld" hier Ihre Überzeugung anbieten und sich wirklich nicht vorstellen können, wie das andere anders sehen könnten.
Für mich klingt das aber unvermeidlich nach geistiger Enge und dogmatischer Festgelegtheit. Ich kann mir nämlich sehr wohl vorstellen, dass "Bereicherung" eine relative Geschichte ist, die jeder anders empfinden kann. Genauso wie "völkische" Identität, Typizität und Zugehörigkeit.
Ich persönlich bin da auch gar nicht so festgelegt. Ich würde der Frage, ob die Einwanderung mehr Bereicherung als Probleme mit sich gebracht hat, eher ausweichen. Ich bin gewissermaßen immernoch mit der Bilanzierung und Auswertung beschäftigt. Auch bin ich mir nicht sicher, wie ich genau ein "echten Deutschen" von einem "Passdeutschen" abgrenzen würde. – Der politische korrekte Mainstream nimmt mir allerdings schon allein diese Offenheit und Nicht-Festgelegtheit übel. Dass ich überhaupt in solchen Kategorien wie "echter Deutscher" und "Passdeutscher" denken kann! Das macht mich in vielen Augen sogar schon zum Rechtsextremisten!!!
Eine Definition von "Passdeutscher" scheint mir allerdings ziemlich klar zu sein: Wenn der Passinhaber sich selbst aktiv als Nicht-Deutscher definiert, z.B. als Türke, was gar nicht so selten vorkommt. Manchmal ist dann sogar eine aktive Verachtung des Deutschen mit im Spiel. Solche Leute kann ich beim besten Willen nicht als Deutsche behandeln und ihre Anwesenheit ist für mich auch keine Bereicherung.
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Und selbstverständlich können Sie, was die Zuwanderung betrifft, anderer Meinung sein als ich. Dass es so verschiedene Ansichten innerhalb eines Volks gibt, empfinde ich ebenso als Bereicherung wie die erwähnte Bereicherung durch Einwanderer.
Was allerdings den Begriff "völkisch" betrifft, da hatten wir ja schon die Diskussion, da kommen wir nicht zusammen: Selbstverständlich bezeichnet "völkisch" eine ganz bestimmte, recxhtsextreme Ideologie, und wer den Begriff verwendet, der meint auch diese Ideologie. Genausogut könnte man ja auch daher kommen und sagen "kommunistisch" ja, aber ich verstehe unter "Kommune" eben was anderes als die sogenannten Kommunisten, bitte werft mich nicht in diesen Topf. Oder "liberal" ja, aber mein Freiheitsbegriff hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was die sogenannte liberale Ideologie beinhaltet. Sowas geht nicht. Wörter bedeuten das, was sie bedeuten. Und "völkisch" kennzeichnet eine spezifische Sichtweise innerhalb des Rechtsextremismus.
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Ich muss und will eben auch immer gegen allzuviel Konformismus rebellieren. Bei manchen Sprachstandards einfach nicht mitzumachen und seinen eigenen Standard dagegenzusetzen ist da so eine Art Nebenbeschäftigung. Vielleicht werde ich ja mal wider Erwarten berühmt und dann wird mein persönlicher Standard vielleicht zum allgemeinen.
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