Die Leute übersehen gerne, dass die Fronten in der Impfdiskussion eine Fortsetzung der allgemeinen Corona-Fronten sind. Es geht den Menschen gar nicht so sehr darum, ob ein Impfstoff sicher ist oder nicht. Viele sind nur immernoch der Ansicht, dass die gesamte Corona-Politik mit all ihren Grundrechtseinschränkungen ganz grundsätzlich falsch war. Wenn 5% der Bevölkerung ein potentielles, gesundheitliches Problem hat, das Corona heißt, und die restlichen 95% dieses Problem im wesentlichen nicht hat, dann, so die Kritiker, war die betriebene Politik mitsamt ihres großen wirtschaftlichen Schadens eben vollkommen unverhältnismäßig. Wenn 5% ein gesundheitliches Problem haben, dann muss man eben diese 5% so gut es geht behandeln. So macht man das doch auch bei anderen Krankheiten. Man hätte mit einem Bruchteil der aufgewandten Mittel viel für den Schutz der vulnerablen Gruppen tun können und den Rest der Bevölkerung einfach in Frieden lassen können. Doch das hat man nicht getan und das halten viele für illegitim, freiheitsfeindlich, grundrechtswidrig oder einfach: verbrecherisch. Obendrein haben die Maßnahmen sogar noch dazu geführt, dass sich das Imunsystem vieler Menschen aufgrund ausbleibenden Trainings verschlechtert hat. Man hat also im Namen der Gesundheit Maßnahmen verhängt, die der Gesundheit nachweislich geschadet haben, darunter auch Kinder, darunter auch Alte. Man könnte sagen, der Staat hat Gesundheit umverteilt. Einige haben etwas mehr bekommen, viele andere weniger.
Und nun soll man den Gaunern in der Regierung auch noch einen Gefallen tun und sich impfen lassen? Da sagen viele eben allein aus Prinzip: nein. Ich kann das gut verstehen. Zumal die Grundrechtseinschränkungen ja weiter gehen und die Politik immer hemmungsloser zu werden scheint. Inzwischen lässt die Politik sogar zu, dass Supermärkte nach dem 2G-Modell verfahren. Das ist an Schamlosigkeit und Schäbigkeit kaum zu überbieten. Mit solch einem Verhalten züchtet die Politik geradezu den Hass in der Bevölkerung, den sie sonst immer zu bekämpfen vorgibt. Auch in mir wächst der Hass.
So bin auch ich nun im Lager der Impfverweigerer gelandet, obwohl es eigentlich auch ganz anders hätte kommen können. Es ist bei mir eben doch die politische Ebene, die bei mir den Ausschlag gibt, und der Aspekt der "Solidarität" ist bei mir ganz anders besetzt: Ich impfe mich bewusst nicht aus Solidarität mit all den Umgeimpften. Ich möchte mit ihnen zusammen in einem Boot sitzen und die Schikanen, die man uns antut, am eigenen Leib spüren. Und ich will den Politikern eins auswischen. Damit ist das Thema für mich beendet. Ich denke über eine Impfung erst wieder nach, wenn 2G-Modelle im gesamten Bundesgebiet vom Tisch sind, und die Tests wieder kostenlos sind, wenigstens für sozial schwache Gruppen. Und wenn all das Gelaber in den Medien aufhört und Impfen wieder zu einem Thema wird, das ich allein mit meinem Arzt bespreche.
Die vermeintliche Fürsorge für die vulnerablen Gruppen halte ich auch für nicht glaubhaft. Was man insbesondere alten Menschen in Pflegeheimen angetan hat, dass man sie monatelang in großer Einsamkeit eingesperrt hielt, das hat für mich nichts mit wohlmeinender Fürsorge zu tun. Das ist meiner Meinung nach eine Unmenschlichkeit, begangen von Unmenschen.
(Wannimmer ich in diesem Blog über meine persönliche Impfentscheidung rede, so könnte es auch sein, dass ich lüge. Vielleicht bin ich ja schon geimpft, habe aber trotzdem obigen Text verfasst. Vielleicht habe ich auch einen Impftermin in einer Woche.)
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