Freitag, 14. Juli 2023
Es gibt in der Psychologie bestimmt einen Namen für dieses Verhalten. Es gibt für den Menschen nicht nur äußere Projektionsflächen für das Negative in der Welt -- zB Juden --, auf die man dann seine Aggressionen lenken kann und all seine Schuldzuweisungen bequem bündeln kann.

Es gibt diese "Projektionsanker" auch für positive Qualitäten in uns (bzw. Qualitäten, die uns positiv erscheinen). Wenn wir zB unbedingt die Welt verbessern wollen aber nicht so richtig wissen, wo wir anfangen sollen. Dann sind wir regelrecht dankbar, dass es ausgegrenzte Minderheiten in der Gesellschaft gibt. Dann stürzen wir uns in den Kampf gegen Rassismus. Oder wir stürzen uns in den Kampf für Trans-Rechte. Und dann sind wir genauso stumpf und undifferenziert in unserem Denken und Handeln wie die Judenhasser. Es gibt nur Vollgas und den unbedingten Kampf gegen jeden, der sich gegen das Gute in den Weg stellt. Dann tut sich nebenbei gleich auch wieder ein Sündenbock auf und wir dürfen sogar ganz rechtschaffen hassen und kämpfen und töten und siegen und jubeln... und den nächsten Sündenbock suchen... und wieder und wieder und wieder, denn unser Bedürfnis, die Welt zu verbessern und zu kämpfen, hört nie auf.

Nur so kann ich mir erklären, dass der Trans-Hype auch bei der Antifa-Bewegung so stark angekommen ist. Erst habe ich das nicht verstanden. Was haben die mit dieser Minderheit zu tun? Und warum sind alle so maximal im Kampfmodus und so völlig unzugänglich für wirklich vernünftige Gegenargumente? Die Wahrheit ist wohl einfach, dass viele Antifa-Soldaten Primitivlinge sind. Sie sind vielleicht ein bißchen besser als Judenhasser. Aber das war's dann auch schon.

Dieses Abarbeiten seiner Aggressionen und primitiven Lüste an weltlichen Phänomenen ist sicher ein Symptom mangelnder Selbstkritik und Selbstreflektion. Man scheut die Arbeit an sich selbst. Oder man weiß noch gar nicht, dass dies der Hauptsinn des Lebens ist.



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