Donnerstag, 16. November 2023


Ein Kindergarten, in dem sich merkwürdigerweise niemand -- außer die AfD -- für die aktuell geltende Rechtslage interessiert. Gemäß dieser ist Markus Ganserer ein Mann.

Auch interessiert sich niemand für die Frage, was denn eine Frau ist. Allein der in einem Sprechakt geäußerte Geltungswunsch soll Realität, juristische Fiktion und bußgeldbewehrte Sprachnormen in der Gesellschaft diktieren.

Ja, das ist ein totalitärer Ansatz. Und gleichzeitig ist es kindisch.

Allerdings habe ich Zweifel, ob die von Frau Stroch vorgetragene Interpretation des "Offenbarungsverbots" richtig ist. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Staat das Recht hat, mir vorzuschreiben, einen "Apfel" künftig "Banane" zu nennen. Dann könnte er mir ja auch vorschreiben, zu sagen, dass unsere Politiker superintelligent und anständig und würdevoll sind...

Ich bin jedenfalls jetzt schon gespannt auf das Bundesverfassungsgericht. Und wie man mit Fällen umgeht, in denen sich der Körper, also die Biologie, von selbst offenbart. Denn es gibt gewiss Transfrauen, die man nicht als solche erkennt, und dann gibt es solche, bei denen ein einzelner Blick reicht. Letztere Gruppe scheint mir die weit größere zu sein.



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https://twitter.com/fartwhistle2/status/1725182909470986592

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Dieses Thema triggert mich ganz offensichtlich. Weil es so elementar ist. Ich habe das Gefühl, dass sich die Politik hier in Bereiche einmischt, die sie nichts angehen. Bzw. dass sie es auf ein Art und Weise tut, die nicht legitim ist. Es ist, als ob sie im Bundestag darüber entscheiden würden, ob die Zahl 1 zu den Primzahlen zu rechnen ist oder nicht. So etwas kann und darf sie nicht. Das entscheiden Mathematiker. Die Politik darf auch nicht festlegen, dass es eine Wahrheit ist, dass der liebe Gott "einen Sohn hat", und dass dieser "Jesus Christus" heißt. Oder dass der Himmel blau ist. -- Oder dass sich jeder selbst aussuchen darf, welche Farbe der Himmel hat.

Solche Wahrheits-Festsetzungen inklusive Bußgeld-Androhungen für abweichende Denker darf die Politik grundsätzlich nicht vornehmen. Und sie darf auch nicht andere dazu ermächtigen. Ich dachte eigentlich, ich bin vor solchen geistigen Gewaltakten seit Entdeckung der Meinungs- und Glaubensfreiheit geschützt.

Und auch, wenn ich oben selbst noch etwas widersprüchlich darüber spekuliert habe, was das "Offenbarungsverbot" denn letztlich genau heißt. Wir können schonmal festhalten: Frau von Storch -- die mir übrigens oft auch unsympathisch ist -- kassiert bereits vor Inkrafttreten der neuen Gesetzeslage(!) 2 Ordnungsrufe für das Aussprechen von Wahrheiten!

Wobei auch die Begründung dieser Ordnungsrufe wiederrum auf willkürlichen Festlegungen beruhen: nämlich, dass es "respektlos" sei, wenn man eine "Tessa" Ganserer "Markus" Ganserer nennt und sie/ihn als Mann bezeichnet. Für mich ist es erstmal nur eine Unterstellung, Frau von Storch fehlenden Respekt für Ganserer nachzusagen. Die dahinter liegende Motivation könnte auch einfach nur die der "geistigen Selbst-Verteidigung" sein. Man wehrt sich eben dagegen, wenn der Staat -- oder zB die Kirche -- einem eine "Wahrheit" in den Kopf setzen will.

Auch wurde es bereits gerichtlich untersagt, die Transfrau Janka Kluge einen "Mann" zu nennen.

Insofern halte ich es wirklich für angemessen, hier zumindest von totalitären Tendenzen zu reden. Ich schwanke zwischen Fassungslosigkeit und leicht belustigter Verwunderung.

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Bringen Sie die Ampel nicht auf dumme Ideen, sonst unter­sagt sie uns noch zu offenbaren, daß die 1 vor hundert Jahren noch als Prim­zahl galt. (A008578)

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Dann hatte ich ja einen guten Riecher! Das muss an meinem mathematischen Talent liegen...

Nur 100 Jahre ist es her!

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https://dserver.bundestag.de/btd/20/090/2009049.pdf

Auf Seite 9 und Seite 10 finden sich die Bestimmungen zum Offenbarungsverbot...

" § 13 Offenbarungsverbot
(1) Sind Geschlechtsangabe und Vornamen einer Person nach § 2 geändert worden, so dürfen die bis zur Änderung eingetragene Geschlechtsangabe und die bis zur Änderung eingetragenen Vornamen ohne Zustimmung dieser Person nicht offenbart oder ausgeforscht werden"

Prinzipiell wäre ich überhaupt nicht dagegen. Datenschutz bezüglich privater Daten ist allgemeiner Standard. Nur spielt die Biologie eben häufig nicht mit. Der Körper selbst offenbart, was geheim gehalten werden soll. Wenn jemand deswegen mal vor Gericht stehen sollte, kann er sich in vielen Fällen genau damit rausreden. Eine Information, die schon in der Welt ist, kann man ja kaum noch "offenbaren".

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Leicht belustigte Verwunderung wird dem Wahnsinn nicht gerecht. Selbstverstümmelung zu forcieren oder erschlichene Vorteile durch das Tragen von in ästhetischer Hinsicht fragwürdigen Rock/Kleidkreationen auch noch gesetzlich abzusichern ist tragisch.

"Wir müssen sexistische Stereotype bekämpfen, nicht die Körper von Menschen."
https://www.emma.de/artikel/erfolgreich-verhindert-338605

1984 mal in einem anderen Zusammenhang.
https://www.emma.de/artikel/solidaritaet-mit-transsexuellen-337405
Interessant auch hinsichtlich der Vorwürfe jüngerer Feministinnen gegenüber Frau Schwarzer.

Welche Schlüsse lassen sich aus den "70 bis 80% Mädchen" im Beitrag von Frau Kelle ziehen?
https://www.nzz.ch/meinung/transkids-england-macht-eine-beispielhafte-kehrtwende-ld.1598408

Bezogen auf deutsche und österreichische Politiker und Aktivisten (Ganserer, Donner z.B.) komme ich mir verarscht vor, wenn ich diese biologischen Männer, die sich Vorteile aus der Betonung ihrer femininen Persönlichkeitsanteile versprechen und offensichtlich unter der Einschränkungen des modischen Spielraums für Männer leiden, unter Strafandrohung als Frauen bezeichnen soll.

Sollten Dir das wieder zu viele Links und zu wenig eigene Worte sein, kannst Du mir gerne Fragen zum Thema stellen oder musst den Kommentar eben ganz löschen.

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Alles gut diesmal. Ich finde nur Deine Formulierung übertrieben: "Selbstverstümmelung zu forcieren". Forciert wird da noch nichts. Eher hält man sich unkritisch zurück, wenn es um den Schutz junger Menschen geht. Das ist allerdings schon schlimm genug.

Und wenn das Offenbarungsverbot so kommt wie im oben verlnkten PDF vom Bundestag, dann ist das noch keine allgemeine Pflicht, Menschen mit ihrer Wunschidentität anzusprechen. Zumindest sehe ich das so. Wenn man die Worte "offenbaren" und "ausforschen" ernst nimmt. Aber die totalitären Tendenzen sind unbestreitbar da. Und es bleibt abzuwarten, wie das Gesetz am Ende aussieht, und wie vom Zeitgeist beeinflusste Richter hier urteilen werden.

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