Freitag, 7. Februar 2020
Ich frage mich sei längerem, was "Hass" eigentlich genau ist und kann mir die Frage kaum beantworten.

Ich kenne nur Wut. "Hass", so stelle ich es mir vor, muss wohl die äußerste Steigerungsform von Wut sein. Eine Zone, die der arme Satan meist allein bewohnt. Ich glaube, 99,9% aller Menschen erreichen diese Zone nie.

"Hass" – so wie der Mainstream es ausspricht – klingt auch viel zu statisch. Als wäre er immer gleich, ein immer gleiches Maß von "Bösartigkeit".

Wut hingegen ist sogar ein gesunder, dynamischer Prozess. Einer, der anschwillt, sich im Wutausbruch bahnbricht und dann wieder abklingt und Frieden mit sich bringt. Wut gleicht einem Naturprozess wie z.B. ein Vulkanausbruch. Wut gehört definitiv zur menschlichen Natur. Sie ist "menschlich".

Die Destruktivität, die mit Wut häufig einher geht, scheint auch ihren natürlichen Platz in der Welt zu haben, auch wenn wir mit unserem Oberflächenblick auf die Welt kaum etwas Positives in Zerstörung sehen können. Die Erde, die ein Vulkanausbruch hinterlässt, soll später sehr fruchtbar sein.



All dieses statische, kalt emotionslose Gutmenschengerede über den vermeintlichen "Hass" unter AfD-Anhängern macht mir mehr Sorgen als die Wut, die der Mensch in sich trägt. Denn es ist alles so abgekapselt und abgeschnitten von den Emotionen. Es wirkt alles so tot. Die Menschen reden wie Roboter über Emotionen und sie versuchen die Liebe per Dekret durchzusetzen. Mit der emotionalen Kompetenz eines Gutmenschen lässt sich kein Blumentopf gewinnen.

Wenn etwas wirklich nazi-mäßig ist, dann ist es nicht die Wut oder der Hass in uns, sondern diese Robotorhaftigkeit und Emotionskälte. Insofern scheint mir der Gutmenschen-Mainstream mehr nazi zu sein als die Wutbürger.



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