Samstag, 1. Juni 2019

Ich bleibe bei diesem Thema meinem Grundsatz treu, dass ich Ausdruck, Symbolik und Sprache nur dann versuche, objektiv zu "fixieren", wenn es mir wirklich aus ernsten Gründen geboten scheint.

An anderer Stelle poche ich ja auch auf meine persönliche Ausdrucksfreiheit, wenn ich z.B. Lust darauf habe, dass Wort "völkisch" rein denotativ und nicht wertend als Adjektiv zu Volk zu nutzen und die Assoziationen bezüglich Hilter und Nationalsozialismus für nicht verbindlich zu halten.

Daher habe ich auf abstrakter Ebene eine grundliberale Haltung zum Kopftuch: Es lässt sich keine objektive Wahrheit dazu aufstellen, wofür es "wirklich" steht. Man muss es in jedem einzelnen Fall neu ergründen, welche Gedanken und Kräfte dahinter am Werk sind.

Diese Liberalität erscheint mir auch geboten, weil Ausdruck in 99% aller Fälle immer auch ein hoch individueller Prozess ist. Und der dabei genutzte Mechanismus ist schlicht die psychische Assoziation, die "Verlinkung", die Zuordnung bzw. Abbildung. Und dieser Mechanismus ist absolut flexibel, was ja irgendwie auch das Tolle ist. Mit welchem Wort ich vom Gedanken auf das Phänomen zeigen möchte, ist allein meine persönliche Wahl, zumindest wenn wir über Ausdruck reden und nicht über Kommunikation. Man kann "Äpfel" und "Birnen" eben wirklich vertauschen, wenn man da Lust drauf hat. Aufgrund dieser Relativität in allem Ausdruck gibt es auch keine Möglichkeit zu sagen, wofür das Kopftuch "wirklich" steht (ebenso: Das Wort "völkisch"…). In einem Fall kann das Kopftuch für Unterdrückung und Unterwerfung stehen, im anderen Fall kann es für genau das Gegenteil stehen und Emanzipation ausdrücken.

Es gibt zwar ein paar Möglichkeiten hier auf ein gewisses Maß von Objektivierung zuzustreben, aber diese scheinen mir letztlich einfach nicht zwingend genug. So ist das Argument, dass die Frauen im Iran gerne ohne Kopftuchzwang leben würden, zwar schon irgendwie bedrückend – aber es gibt eben keine Pflicht dazu, die Solidarität mit diesen Frauen eben durch den Verzicht auf das Kopftuch überall in der Welt auszudrücken. Oder das Argument, dass der eigentliche Grund für die weibliche Verhüllung doch eigentlich ein ziemlicher beschissener, primitiver Grund ist: Der Mann soll vor zu vielen Reizen geschützt werden… Wie krank ist das denn bitte? – Das ist gewiss auch kein schlechtes Argument, aber es ist eben auch nicht so zwingend, als dass es alle Möglichkeiten ausschließen würde, in denen das Kopftuch eben doch auch ein Ausdruck von Emanzipation ist.

Es erscheint mir also von vorn herein ausweglos, hier irgendwelche Argumente zu finden, die die eigene Lieblingsvorstellung von Symbolinterpretation zu einer objektiven Norm erhebt, der sich dann alle anpassen müssen. Und so finde ich es auch ziemlich albern, wenn man das überhaupt nur versucht. Wozu alle Streiterei über die "wirkliche" Bedeutung? Ob sich Professoren darüber streiten oder Imame, Muslime, Ex-Muslime oder Feministinnen hat im Grunde keine Relevanz. Dafür ist eben jedes Individuum zu sehr Individuum und darf seine eigene, persönliche Wahrheit dazu haben.

"Objektive" Überlegungen zum Kopftuch scheinen mir an anderer Stelle sinnvoller:

1. Der Mensch hat ein Hang dazu, das, was er ständig verstecken soll, mit Schuld und Scham in Verbindung zu bringen. Zumindest gilt dieser Zusammenhang in umgekehrter Richtung: Wenn wir uns schuldig oder beschämt fühlen, neigen wir dazu, uns bzw. unser Fehlverhalten zu verstecken. Ich glaube allerdings, dass dieser Mechanismus eben auch in beide Richtung wirkt, einfach weil das so nah beieinander liegt. (Vielleicht entwickeln wir als Kinder erst ein Schamgefühl für unsere Sexualität, weil uns beigebracht wird, dass man seine Genitalien im allgemeinen verstecken soll?) – So kann eine Kopftuch tragende Frau möglicherweise auch ein Schamgefühl bezüglich ihrer Haarpracht entwickeln und das ist aus meiner Sicht nicht unbedingt von Vorteil. Psychisch hat das eher Krankheitswert. Der Mensch muss im allgemeinen nicht das Sich-Verstecken üben, sondern das Sich-Zeigen.

2. Der Kontext dieser vermeintlich "islamischen" Tradition ist katastrophal. Denn der Islam ist eben eine Glaubensreligion und diese Art "Religionen" sind aus meiner Sicht der größte Griff ins Klo seit Menschen denken können. Muslime leiden eben zum Teil unter all den Krankheiten, unter denen auch brave Kirchenchristen leiden bzw. gelitten haben (heute wohl etwas weniger als früher, aber es gibt bestimmt noch einige): Angst vor einem grausam strafenden Gott, Angst vor der Hölle, Angst vor seelischem Tod oder ewiger Folter. Und so muss man wohl leider annehmen, dass viele Muslima ihr Kopftuch eben um einen Kopf hüllen, der diesen zutiefst ungesunden, quälenden und menschenfeindlichen geistigen Müll beherbergt. Darüber zu sprechen scheint komischerweise niemand für notwendig zu halten. Ich habe schon mehrfach Interviews mit Muslima im Fernsehen geschaut, und auch entsprechende Zeitungsartikel gelesen, in denen die Frauen eben von ihrer Angst vor Gott berichtet haben. Diese können das Kopftuch gar nicht mehr abnehmen. Weil sie Angst haben. Vielleicht wird Gott mit ihnen nach dem Tod nicht gnädig sein?…

Wenn ich eine Kopftuch tragende Frau sehe, dann stelle ich mir vor allem diese Frage: Hat auch sie Angst vor Gott? Ist auch sie von all diesen düsteren Gedanken geplagt? Da man wohl davon ausgehen muss, dass dies für einen gehörigen Prozensatz zutrifft, vielleicht sogar die deutliche Mehrheit, sehe ich das Kopftuch im allgemeinen nicht gern. Es ist ja mindestens Zeugnis davon, dass diese Glaubensreligion in diesem Kopf in irgend einem Maße lebendig ist. Und das ist aus meiner Sicht etwas zutiefst Tragisches, Problematisches und also Bedauernswertes.

Die gesamte Auseinandersetzung mit dem Islam sollte aus meiner Sicht an dem Punkt ansetzen, dass er eine auf den Glaubensglauben überfixierte Glaubensreligion ist, und dass das etwas höchst Fragwürdiges ist, gerade auch in Hinblick darauf was da alles "geglaubt" wird. Dies müsste uns "christlich kultivierten" Menschen dann natürlich auch dazu treiben, dass wir unsere eigene Glaubensreligion kritischer betrachten und uns um glaubenskranke Menschen in den "eigenen" Reihen kümmern.

In der Praxis, ob nun an Schulen, am Arbeitsplatz oder sonstwo, würde ich eine Kompromisslinie vorschlagen: Streiten wir uns weniger darüber, ob ein Kopftuch erlaubt sein sollte oder verboten gehört. Fordern wir die Kopftuch tragende Muslima öfter mal heraus, indem wir sie darum bitten, das Kopftuch wenigstens ab und zu abzunehmen: Z.B. eine Woche im Monat, oder einen Tag in der Woche, oder fifty-fifty Woche für Woche. Das wäre gerade für Lehrerinnen ein ganz sinnvolle Praxis, weil sie in ihrer Vorbildfunktion dann gleich etwas ganz Wichtiges transportieren würden: Man muss es mit der Religion nicht immer so todernst nehmen. Man kann auch religiös sein, ohne Angst vor einem engstirnigen, faschistoiden Gott zu haben. – Diejenigen Muslima, die sich auf diesen Kompromiss partout nicht einlassen wollen, die sind allerdings ein Verdachtsfall für Fanatismus, Dogmatismus und Angsterkrankung. Also für einen psychischen Zustand mit Krankheitswert.


https://twitter.com/SeyranAtes/status/1134379758047899649 :
Für viel zu viele Mädchen und Frauen gilt: "Ich werde nicht als vollwertiger Teil meiner Gemeinschaft anerkannt – #NichtOhneMeinKopftuch."


https://twitter.com/AliCologne/status/1134540042322489344 :
Das Kopftuch/die Hijab bedeutet keine Diversität, sie teilt Muslimas in gute mit Kopftuch und schlechte ohne Kopftuch auf. Denn nach ihrem Verständnis sind Frauen mit Kopftuch moralischer als die ohne. Die Männer wollen Muslime Spalten. Es sind Islamisten mit einer Agenda.



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Samstag, 25. Mai 2019

Bei Parlamentsreden geht es mir mit AfD-Abgeordneten im Grunde genau so wie mit jeder anderen Partei: Ich höre einiges, das sinnvoll ist, und einiges, dem ich weniger zustimme. Einige Reden sind richtig gut. Andere wieder zum Haare-Raufen. (Demnächst vielleicht mal ein paar mehr AfD-Reden hier zum analysieren…)

Was die AfD aber grundsätzlich interessant macht, ist, dass sie genau die Themen anspricht, die von anderen Parteien immer wieder tabuisiert werden, wie z.B. das Thema Flüchtlinge und die Folgen für die einheimische Bevölkerung. So füllt sie schlicht eine Lücke im Themenspektrum. Und das ist aus abstrakter Perspektive etwas sehr Gutes. Zumindest dann, wenn man, wie ich, an den Wert und das Heil in Wahrheit glaubt. Wo Probleme gelöst werden sollen, müssen sie zuerst einmal auf den Schirm gebracht werden. Und wenn die Altparteien hier bei manchen Themen ihre Aussetzer haben, dann ist es gut, eine Partei zu haben, die diese Aussetzer kompensiert. Dies gilt auch dann, wenn es nur noch um das eine Thema Flüchtlinge gilt. So wie ich das sehe, fixiert sich die AfD in genau dem Maß auf das Thema Flüchtlinge und damit zusammenhängende Probleme, in dem es von den anderen Parteien verdrängt wird. So entsteht eine Art Eskalationsspirale: Die einen verdrängen immer mehr, und die anderen zeigen immer nachdrücklicher auf das Verdrängte. Und man endet dann in der völligen Spaltung, in der man noch nicht einmal mit einander reden will.

Wäre ein Boris Palmer nicht die Ausnahme sondern die Regel unter den Grünen, so würde ich mit Freude die Grünen wählen.




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Freitag, 24. Mai 2019
https://twitter.com/dushanwegner/status/1131458577313480704 :

Am Sonntag ist EU-Wahl. Das manipulative Wort »Europawahl« ist Propaganda. Die US-Wahlen sind ja auch keine »Amerikawahl«, die Wahlen in Bayern sind keine »Deutschlandwahl« und wenn es Wahlen in China gäbe, wäre es noch immer keine »Asienwahl«.




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Mittwoch, 22. Mai 2019
Minister tritt wegen Bericht zu Flüchtlingskriminalität ab:

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/niederlande-abtritt-nach-bericht-zu-fluechtlingskriminalitaet-16200035.html

Er stritt jedoch ab, absichtlich gehandelt zu haben.


Wahrscheinlich ist da sogar was Wahres dran. Der Mensch ist bei dieser Thematik so von Angst besetzt, dass er seine Taten ins Halb- und Unbewusste verdrängt. Durch diese Abspaltung kann er dann sogar mit halbwegs gutem Gewissen sagen, nicht absichtlich gehandelt zu haben.

Das Problem ist eben weniger die "Lügenpresse" als der Lügenmensch. Also der gewöhnliche Mensch von heute mit seinen Ängsten, Sorgen, Befangenheiten, Hemmungen und Lebenslügen. Neutralität fällt ihm ganz grundsätzlich schwer. Von Wahrheitsliebe ganz zu schweigen…



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Samstag, 18. Mai 2019

Ich bleibe zuerst einmal bei ein paar juristischen Grundfragen hängen, die ich mir leider nicht selbst beantworten kann:

In Deutschland gibt es ein Gesetz zum Schutz der Vertraulichkeit des Wortes. Und es gibt ein paar Prinzipien über zulässige Beweismittel vor Gericht. Illegale Tonaufnahmen gehören in der Regel nicht dazu. Und die Polizei in Berlin darf, so weit ich weiß, die Dealer vom Görlitzer Park (die nun wirklich jeder erkennt und sieht) nicht überführen, indem sie selbst verdeckt bei ihnen Drogen kauft, weil sie dadurch zur Straftat selbst "anstiftet". – Ich gehe davon aus, dass es ähnliche Gesetze auch in Österreich gibt.

Und dann ist ja ganz offensichtlich auch keine Straftat passiert, bzw. wenn doch, dann nur in Form des Versuchs dazu, was bei einigen, schwereren Delikten nunmal auch strafbar ist. Für Strache wurde eine verlockende Situation hergestellt, die noch nicht einmal real war. Die vermeintliche, reiche Russin war ganz unverhohlen nur ein Lockvogel. Subjektiv hat er wohl etwas Ungesetzliches getan, eben in Form einer versuchten Straftat, objektiv hat er nur mit einem Lockvogel gesprochen. Für mich hat das Ganze mehr die Qualität von einem nicht bestandenen Charaktertest. Und ich frage mich eben, ob ein heimlich aufgezeichneter, nicht bestandener Charaktertest wirklich genug ist, um juristisch als Straftat zu zählen.

Ich weiß bis jetzt noch nicht ganz, wen ich in diesem Szenario mehr verachten soll; die Leute, die ihn hinterhältig und unehrlich in diese Falle gelockt haben – und dafür selbst wohl eine Straftat begangen haben –, oder Strache, oder beide gleichermaßen. Doch, ich weiß es: Es sind erstere.

Und natürlich hat das Ganze irgendwie auch ein Geschmäckle:

https://twitter.com/doktordab/status/1129467321959890944

Die für mich bislang wichtigste Frage in der Affäre #Strache: Qui bono? Wem nützt es am meisten, das #Strachevideo von 2017(!) eine Woche vor der #EUWahl zu lancieren, so den Vizekanzler zu diskreditieren und für noch mehr Unruhe in Österreich zu sorgen?

Ich habe kaum eine eindeutige Haltung zur FPÖ. Ich habe mich kaum mit ihr auseinandergesetzt. Ein Sympathisant bin ich eher nicht. So weit ich das richtig mitgeschnitten habe, hat sich diese Partei noch viel gröbere Ausfälle geleistet, als sie die AfD jemals hervorgebracht hat; wie z.B. das Plakat "Tradition schlägt Migration", das hier thematisiert wurde. Hätte die AfD so etwas vorgebracht, hätte ich sogar Verständnis dafür gehabt, wenn die Antifa austickt und alle Welt nicht nur zum Schlagwort "rechtspopulistisch" greift, sondern auch zu "rechtsextrem".

Ich habe es also nicht nötig, die FPÖ aus Prinzip zu verteidigen. Aber dieses Manöver gegen Strache erscheint mir mit politischem Kalkül durchgeführt. Wäre ich Österreicher, ich würde jetzt wohl aus Prinzip mein Kreuz bei der FPÖ machen. Wenigstens das eine mal. Denn so eine schmierige Dreckskampagne ist einfach nur widerlich. Jedenfalls ist das mein Eindruck bis hierin.

Die grundsätzliche Frage für die "Guten" lautet nocheinmal: Mit welchen Mitteln wollen sie kämpfen? Feuer mit Feuer bekämpfen? Hass mit Hass? Gewalt mit Gewalt? Dreck mit Dreck?




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Dienstag, 14. Mai 2019
Gestern bei "hart aber fair":
https://www.youtube.com/watch?v=h3pV7j8KQmM

– Es scheint sich langsam die Einsicht durchzusetzen, dass "Populismus" ein natürlicher Bestandteil in einer Demokratie ist und dass es vielmehr um die Frage gehen sollte, ob man es mit dem Populismus übertreibt oder nicht.

Ich halte diese Einsicht für sehr wichtig. Diese angebiliche Spaltung des politischen Spektrums in "Populisten" und "Nicht-Populisten" ist ein unangemessenes Zerrbild. Die beiden Lager liegen hier viel näher aneinander, als es viele wahrhaben wollen.

– Guido Reil (AfD) sagte ganz direkt, offen und ehrlich: "Ich habe Angst vor Überfremdung."

So direkt habe ich das noch von keinem gehört. Sonst kommt das ja eher von linker Seite, wenn sie von ihrem hohen Roß versucht, auf den Gegner runterzuschauen und ihn zu pathologisieren und psychologisch zu "durchschauen".

– Boris Palmer hatte wiedermal mit fast allem Recht.



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Samstag, 11. Mai 2019
Ich weiß häufig schon gar nicht mehr, wie man den Wahnsinn unserer Zeit am besten kommentieren sollte.

Die AfD muss Wahlkampfveranstaltungen absagen, weil der Vermieter entsprechender Räumlichkeiten Morddrohungen bekommen hat und daraufhin die Verträge kündigt.

Frank Magnitz erzählt davon bei "buten un binnen" und es passiert folgendes:

Die Leute klatschen Applaus; nicht nur ein erstes Mal, sondern auch ein zweites Mal, als Magnitz nochmal explizit die Morddrohungen erwähnt. – Magnitz weist darauf hin. – Die Moderatorin erzählt ihm was von "Opferrolle".

Man kann es keinem Rechten verdenken, wenn er sich spätestens bei solch abartig vernunftwidrigen Szenen innerlich fundamental vom Mainstream abwendet.

Objektivität, Fairness und Neutralität sind anscheinend völlig aus der Sphäre der Werte und Ideale verschwunden. Kennt man sie überhaupt nocht?

Der Gutmensch, der sich bei den Pegida-Galgen noch eifrig aufgeregt hat, hat sich seine Verachtung durch den Rechten ordentlich verdient. Denn er ist so oft doch nur ein Heuchler, der mit zweierlei Maß misst.

https://youtu.be/9nwyZy4_FPI?t=1850




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Dienstag, 7. Mai 2019
Ob Lügenpresse, Lückenpresse, Relotiuspresse, tendenziöse Presse oder einfach Presse ohne Anstand…

3 Indizien der vergangenen Wochen:

1. Kachelmann über Dürre-Warnungen in den Medien

2. Siehe Bildauswahl für Katarina Barley

3. Siehe Bildauswahl für Martin Sellner



Als ich das Bild von Martin Sellner sah, dachte ich: Wie kann man sich nur so schamlos seiner bewussten oder unbewussten Distanzierungswut hingeben, dass man einen Martin Sellner nicht wenigstens halbwegs normal ins Bild setzen möchte? – Für mich ist das wieder ein Hinweis auf die allseits grassierende Angststörung in Bezug zu "Rechts". Die Rechtsphobie sitzt so tief, der Wille zur maximal möglichen Distanzierung rumort und rotiert in einem, dass der Journalist wohl nicht anders kann, als seinem Angstgegenstand wenigstens durch die Bildauswahl noch einen mitzugeben. Im Grunde ist das doch peinlich. Es zeugt von einem Journalisten, der doch noch nicht erwachsen ist. Es zeugt von einer gewissen Hilflosigkeit und von mangelnder Souveränität.

Und das Foto von Katarina Barley ist auch alles andere als wohlwollend. Ich finde das ist schon deutlich in der Zone ohne Anstand, so ein Foto von einer Politikerin zu veröffentlichen. Und wiedermal drückt sich dadurch auch die politische Meinung des Verfassers aus.

Kachelmann erklärt sich selbst.



Es wäre dies einer der ersten Mißstände, die ich in unserer Gesellschaft gerne korrigieren würde: Dass wir mal endlich damit anfangen, uns gegenseitig fair zu behandeln. Dass wir uns mal wieder auf Ideale wie Objektivität, Fairness und Neutralität besinnen. Nicht nur unter Journalisten! – Dass man sogar die AfD und "Rechts" fair behandelt, so wie man selbstverständlich auch alle anderen politischen Strömungen fair behandelt. Dass ein nobler Geist die stabile Grundlage bilden würde, auf der man dann eine gewissenhafte Auseinandersetzung führen könnte. Dass man sich selbstverständlich darauf verlassen könnte, dass Journalisten gewissenhaft arbeiten.

Ist dieser Wunsch so komplett unrealistisch?



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Samstag, 27. April 2019



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Sonntag, 17. März 2019


Ich muss zugeben, dass das Video für ein bißchen Erstaunen und Überraschung in mir gesorgt hat. Es ist ein kleines Gegenmittel gegen die berühmten "Vorurteile". In diesem Fall vor allem gegen Vorurteile bezüglich Kopftuchtägerinnen. Das Kleidungsstück weckt in mir Assoziationen zu Nonnen, zu Frömmigkeit und strenger Sittsamkeit. Außerdem sendet es für mich ähnlich "abschottende" Signale aus wie ein Cappy auf dem Kopf plus Kopfhörer im Ohr. Es erinnert mich auch an Scheuklappen. Die "Uniformierung" hat auch einen Effekt von Ausdrucksminderung. Das Individuum wirkt für mich irgendwie blass, beschnitten, eingeschränkt, gefangen. Hier aber wird dem Metal-Gott gehuldigt und man sieht so etwas wie "Tanzbewegungen", wenn auch zaghaft, und eine subtile Mimik.

Ich fühle daher einen Moment von Verbundenheit zu ihr. Ansonsten aber muss ich doch stark hoffen, dass sie ihre Coolness auch auf den Umgang mit ihrer problematischen Glaubensreligion überträgt. Vielleicht macht sie ja auch mal ein Video ohne Kopftuch, oder eines, in dem sie ihr Kopftuch erst trägt und dann abnimmt. Das wäre die größtmögliche Souveränität. Beides können: mit Kopftuch und ohne.



Von allen nicht-religiösen und nicht-klassischen Musikrichtungen ist Metal die positivste und heilsamste, die ich kenne. Die Musik scheint eine kartharsische, therapeutische Wirkung zu haben. Man kann sich durch sie abreagieren. Auch bewahrt sie einen davor, sich selbst allzu ernst zu nehmen.

In Anbetracht der vor Gewalt, Horror und Grausamkeit manchmal triefenden Texte muss man hier wohl vom "Metal-Paradox" reden. Ich erkläre es mir damit, dass die "Bosheit" einfach zu weit getrieben wird, um sie noch ernst nehmen zu können. Es versteht jeder mehr oder weniger bewusst, dass man die ganze Sache nicht wirklich nehmen soll oder kann. Man will nicht nicht wirklich böse sein. Man will es nur mal spielen. Das Dunkle wird eher transzendiert und das Verbotene, Perverse und Abartige wird auf sichere Weise ausgelebt. Man führe sich nur mal ein paar Band-Namen vor Augen, oder Album- und Lied-Namen: "Judas Priest", "Slayer", "Death" oder – mein bisheriger Favorit – ein Album von Dimmu Borgir: "puritanical euphoric misanthropia", also: puritanisch euphorischer Menschenhass. Genial! Auch wenn die Musik etwas krank ist. Besser kann man die dunkle Seite der Macht nicht zelebrieren.

Ich bin davon überzeugt, dass die Metal-Community hier oder wo auch immer auf der Welt die freundlichste, positivste – oder mindestens harmloseste ist. Wäre ich Vater und würde mein Kind zu einem Konzert gehen sehen. Ich wäre am entspanntesten, wenn es ein Metal-Event wäre.



Am unentspanntesten wäre ich dagegen, wenn es ein HipHop-Event wäre. Diese Jungs haben meiner Meinung nach meistens irgend ein Ego- bzw. Image-Problem. HipHop – sofern er nicht der reine Pop- und Spaß-HipHop ist (z.B absolut genial: der Anfang ist nah) – ist nicht gut geeignet, um die Selbst-Ironie im Menschen zu wecken. Im Gegenteil, da steigert man sich ständig in irgendwelche Möchtegern-Gangster-Fantasien hinein und ist dann meist ernstlich darum besorgt, diesem Image im Kopf wenigstens ein bißchen zu entsprechen. Und das kann dann ganz real dazu führen, dass sich Leute gegenseitig auf die Fresse hauen; die ganz "harten Jungs" greifen dann auch mal zum Messer oder zur Schusswaffe. Asozial, gewaltbereit und bekloppt sein zählt in dieser Szene eben zu den Idealen. Man gibt sich Mühe, ihnen zu entsprechen. – Sehr bemerkenswert finde ich in dieser Sache das "Split-Video" von Alpa Gun. Da blitzt im Anfangssong "Topstory" mal ein wirklich guter Moment von Selbst-Erkenntnis und Selbst-Ironie auf, um gleich darauf wieder in Gangster-Allüren und Gangster-Dealer-Mentalität zu verfallen. Es scheint, dass die pubertär alberne Möchtegern-Gangster-Scheiße und Selbst-Überschätzung zum Wesen der HipHop-Kultur gehört



Ich ziehe hier den HipHop hinzu, auch um zwei "Kulturen" zu vergleichen. Ich bin ja "rechts", daher liebe ich es, Kulturen zu vergleichen und zu bewerten. Es gibt für mich ein oben und ein unten. Ein höherwertig und ein minderwertig, ein nützlich und ein schädlich.

Bezüglich HipHop und Metal komme ich zu dem Schluss: Die Metal-Kultur ist ein gewisses Maß wertvoller, positiver, heilsamer. Musikgeschmack kann man haben, wie man will, aber wenn dieser Planet um die Kultur des HipHops ärmer wäre, so wäre das kulturell ein geringerer Verlust als wenn man diesem Planeten die Metal-Kultur nehmen würde. Der Bewertungsmaßstab ist für mich hier einfach die tatsächliche Gewaltaffinität der jeweiligen Anhänger und die tendenziell motivierende oder demotivierende Wirkung der jeweiligen Kultur bezüglich Gewalttaten. Da Metal-Musik therapeutisch wirkt und die Selbst-Ironie fördert, hat sie für mich einen viel höheren Nutzwert. HipHop-Musik kann das meist nicht leisten; stattdessen stützt sie häufig eine Kultur der Prahlerei, Beklopptheit und Gewalt. Und eine solche "Kultur" – bzw. kulturellen Anteile – nenne ich schädlich, schlecht, degenerativ. Es ist ein Holzweg bzw. Gift für die menschliche Entwicklung.



Beim nächsten Mal vergleiche ich dann die Wertigkeit der islamischen Kultur mit der christlichen.




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Mittwoch, 13. Februar 2019
Vielleicht sollte man den Spiegel ja gar nicht mehr lesen. Es ist unglaublich, was dort immer wieder für ein Schmarrn produziert wird. Wiedereinmal gelange ich zu der Feststellung, dass die meisten Journalisten uns Bloggern wirklich nichts voraus haben. Journalisten und Blogger sind zwei absolut austauschbare Gruppen. Es sind halt irgendwelche Personen, die ihren Senf zum Zeitgeschehen dazu geben; mal mehr, mal weniger abstrus.

Siehe: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/rechtes-denken-deutschland-sucht-den-super-populisten-a-1252292.html

Die hier praktizierte Simplifizierung und Pauschalisierung ist mir fast unerträglich.
Sie allein vertreten "das Volk". Sie und ihre Anhänger sind immer die Guten und immer die Opfer. ALLE anderen sind böse, korrupt und gefährlich.

Das passt zur AfD: Für ihre Anhänger sind alle, die nicht auf ihrer Seite stehen, Volksverräter,…
Was soll dieser pauschale Tonfall? Wieso werden hier ohne jede Differenziertheit Behauptungen aufgestellt, wie "die Populisten" oder "die AfD-Anhänger" ticken?
Und wieso muss man diesen Populisten unbedingt unterstellen, dass sie wirklich "ALLE" demokratischen Gegner für böse halten? Meint die Autorin wirklich, dass es innerhalb der AfD keinerlei Akzeptanz für das demokratische Prinzip und andere Meinungen gibt? (– was ja fast das gleiche ist)

Wenn sie ihre Populismus-These als Zuspitzung gebrauchen würde, die auf eine Tendenz hinweist – von mir aus auf eine "starke" Tendenz –, dann hätte der Text noch Substanz und Sinn und man könnte darüber diskutieren. Aber so ist er nur ein Ärgernis.

Was treibt diese Frau an? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass man so etwas wirklich ernst meint. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass das von einem Leser im vollen Umfang geglaubt wird. Warum also schreibt sie so etwas? – Ich kann hier wieder nur meine Theorie von der Angstgetriebenheit hervor holen. Dies führt zu einem mehr oder weniger bewussten Agitieren gegen den Angstgegenstand. Also versucht sie die AfD schlecht bzw. schlechter zu machen.

Aber wie unbeholfen ist sie doch dabei. Sich so offensichtlich Willkür-Behauptungen hinzugeben und dem Gegner eine absolute Schwarz-Weiß-Malerei zu unterstellen – und gleichzeitig so blind dafür zu sein, dass man selbst gerade eine absolute Schwarz-Weiß-Malerei betreibt!!

Es macht mich traurig, solche Artikel in der Medienlandschaft zu entdecken, zumal der Spiegel noch als halbwegs intellektuell gilt. Wenn die BILD so schreiben würde, wäre das ja noch verständlich.



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