Sonntag, 10. März 2024
Nun ist die Berufung, wie nach der Ankündigung im Dezember zu erwarten war, endgültig zurückgewiesen:

https://www.prigge-recht.de/pressemitteilung/trans-rechte-berufung-von-reichelt-unternehmen-erfolglos/

Judith darf Janka nicht "Mann" nennen. Vorerst setzen die Richter einen Punkt hinter dieser Forderung. Dabei berufen sich diese Richter auf den "unvoreingenommenen Leser", den sie offenbar allein durch ihre Überlegungen in ihrem Geist haben erscheinen lassen.

Diese Herangehensweise, sich in einen "unvoreingenommenen Leser" hineinzuversetzen, scheint beim Vorwurf der "Beleidigung" ein juristischer Standard zu sein, und daran möchte ich gar nicht rütteln. Im Gegenteil, ich finde das ist ein vernünftiges Prinzip. Eben dadurch wird ja eigentlich ausgeschlossen, dass man sich jedes Mal im Abgrund zwischen "objektiver Wahrheit" und "subjektiver Wahrheit" verliert. Man nimmt quasi das Gefühl und die Wahrnehmungsweise des Durchschnittsmenschen als Maßstab. Das ist nicht nur allgemein vernünftig, sondern hat auch den angenehmen Nebeneffekt, dass die Jusitz an dieser Front nicht überlastet wird. Sonderempfindlichkeiten werden im allgemeinen nicht bedient.

Unter HipHop-Fans mag die Bezeichnung "Raver" als Beleidigung gelten, vielleicht sogar als eine der schlimmsten. -- Vor Gericht hat man als beleidigter HipHop-Fan aber wohl keine Chance, diese Beleidigung geltend machen zu können. Denn der "unvoreingenommene Leser" wird sich hier nur denken: "Raver? Was ist das überhaupt?"

Wenn man die Sache aber so angeht, dass man sich einen "unvoreingenommenen Leser" vorstellen muss, der sich vorher in die Gefühlswelt des betreffenden Menschen hineingedacht hat, dann weicht man dadurch das Prinzip auf, von einem gewissen emotionalen Standard auszugehen, der für alle Menschen gleich ist. Und dann könnte auch die Bezeichnung "Raver" als Beleidigung gewertet werden. Man muss als "unvoreingenommener Leser" nur genug Fantasie haben und dem Beleidigten seinen empfundenen Schmerz auch gutgläubig abkaufen. Dann aber kann praktisch alles als Beleidigung gelten und die Justiz ist nicht vor Überlastung geschützt. Beziehungsweise: Es gibt reichlich Arbeit für die psychologisch-psychiatrischen Gutachter, an denen letztlich alles hängt, wenn es darum geht, einen psychischen Schmerz glaubhaft zu machen.

Mit anderen Worten: Der Abgrund zwischen "objektiver Wahrheit" ("Dies IST beleidigend.") und "subjektiver Wahrheit" ("Ich fühle mich beleidigt.") ist eben doch vorhanden und kann nicht ganz umschifft werden. Sonderempfindlichkeiten werden eben doch bedient. Zumindest manchmal, wie es scheint.



Ich weiß gar nicht so genau, wie ich das finden soll. Ob ich es gut oder schlecht finde. Im Endeffekt landet man ja bei einer Wischiwaschi-Grauzonen-Praxis: Einerseits gibt es gewisse Standards, die für alle gelten. Andererseits gibt es Ausnahmen von diesem Prinzip und ich kann mir zumindest einige Fälle vorstellen, in denen ich diese Ausnahmen gutheiße. So würde ich einem Rollstuhlfahrer ja auch zugestehen, dass man ihn mit einem Satz beleidigen kann, der einen normalgesunden Menschen nicht beleidigt, zB: "Geh doch einfach die Treppen, wenn Du da reinwillst!"

Allerdings, in Fällen von Trans-Identität, ist die Lage ungleich schwieriger: Denn hier prallen zuerst einmal zwei Weltanschauungen aufeinander. Wenn Judith Janka einen "Mann" nennt, dann gehe ich davon aus (als "unvoreingenommener Leser", der ich ja nun wirklich zweifelsfrei bin...), dass das vor allem daran liegt, dass Judith sich das Mann- und Frau-Sein anders definiert als Janka. Und das kann man ihr nicht verübeln. Sie hat dazu jedes Recht. Siehe Grundgesetz.



... link (13 Kommentare)   ... comment







Samstag, 9. März 2024
Wieder ein Fall von unterschlagener Transparenz. Die Parteizugehörigkeit des Interviewpartners wurde einmal mehr verheimlicht:

"Die im Moma interviewte Asylhelferin, die nicht daran glaubt, dass sich durch mehr Flüchtlinge die Sicherheitslage verändert, war Grünen Politikerin und wechselte dann zur SPD. #ReformOerr #OerrBlog"

https://twitter.com/OERRBlog/status/1766062954963755485



... link (0 Kommentare)   ... comment







Donnerstag, 7. März 2024
"Die vom NDR mehrfach interviewte Organisatiorin der "Demo gegen rechts" in Twistringen ist Fraktionsvorsitzende der Grünen und stellvertretende Bürgermeisterin in Twistringen. #ReformOerr #OerrBlog"

https://twitter.com/OERRBlog/status/1765441288202047650



Ich habe doch Recht mit meiner Überschrift? Um so etwas zu tun, muss man ein manipulativer Charakter sein. Man vernachlässigt elementare, journalistische Standards, die in einer funktionalen Demokratie eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollten.



... link (0 Kommentare)   ... comment







Mittwoch, 6. März 2024
Ich nehme mir vor, ab jetzt öfter über journalistische Unanständigkeiten zu schreiben, die einem wesentlich öfter auffallen, wenn man sich nicht nur durch die Mainstream-Formate und -Zeitungen informiert. Ein bißchen Twitter / X kann hier schnell für Abhilfe sorgen. Empfohlen sei hier der Account https://twitter.com/OERRBlog . Es ist zB erschreckend, wie oft der ÖRR Interviews produziert, in denen Mitglieder der etablierten Parteien nicht als solche ausgewiesen werden. Siehe hierzu auch: https://www.nzz.ch/feuilleton/oeffentlich-rechtliche-fernsehsender-befragen-in-deutschland-immer-wieder-leute-die-politisch-aktiv-sind-und-untergraben-das-vertrauen-in-ard-und-zdf-ld.1819316


Als erstes Beispiel journalistischer Unanständigkeit führe ich hier die Berichterstattung zu Alice Weidel und ihren angeblichen Plagiaten an. Wie es scheint, hat die 20-Uhr-Tagesschau zwar über den Vorwurf berichtet, aber nicht über die Entlastung.
Ich muss an dieser Stelle allerdings zugeben, dass ich mich nicht selbst um einen Faktencheck bemüht habe. Theoretisch müsste ich jetzt alle 20-Uhr-Sendungen prüfen, die ein paar Tage nach dem Ereignis der Entlastung liegen. Aber das spare ich mir. Die Wahrscheinlichkeit, dass die einseitige Berichterstattung wahr ist, scheint mir extrem hoch zu sein. Daher führe ich es hier an:


"Offebar waren die von einem anonymen Gutachter der SZ erhobenen Plagiatsvorwürfe gegen Alice Weidel substanzlos, die Uni Bayreuth lehnt eine Überprüfung daher ab. Aber darüber berichtet natürlich wieder keiner (ausser der JF), damit das Gerücht bleibt."

https://twitter.com/Pietbull47/status/1750792127762534471

"… Sie hatten in der 20-Uhr-Ausgabe am 15.12.2023 über den Plagiatsvorwurf gegen Weidel berichtet.

Warum haben Sie in der 20-Uhr-Ausgabe am 25.01.2024 nicht über das Untersuchungsergebnis der Universität Bayreuth berichtet (Weidel hat nicht plagiiert) ?"

https://twitter.com/hori_____zont/status/1750781116984725610



... link (0 Kommentare)   ... comment







Samstag, 2. März 2024
https://www.nius.de/clips/seit-wochen-gehen-menschen-gegen-rechts-auf-die-strasse/8d72594d-c859-403c-ab46-9c2f38c28d98



... link (0 Kommentare)   ... comment







Montag, 29. Januar 2024
Ein schwuler, türkischer Ex-Muslim bzgl. eines eingebetteten Videos, das eine Szene aus London zeigt:

"Wenn Europa diese Leute nicht mehr loswird, ist Europa jetzt schon gefallen.

Das einzige positive: Islamisten töten zuerst alle Linken, Sozialisten und Woke. So war es überall in der islamischen Welt, wie im Iran. Sie hingen als erste an den Galgen. Ich ziehe dann in die Türkei, selbst da bin ich dann sicherer."

https://twitter.com/AliCologne/status/1751324607791898763



... link (0 Kommentare)   ... comment







Samstag, 27. Januar 2024
Ich habe unten stehende Petition gerade unterschrieben. Das Einreiseverbot ist für mich nicht zu rechtfertigen. Das beschneidet nicht nur sein persönliches Recht, sondern auch das Recht aller Menschen in Deutschland, die sich gerne mit ihm treffen und austauschen wollen.

https://martinsellner.info/petition-einreiseverbot-gegen-sellner-aufheben/

Hat man Taliban-Funktionäre jemals mit einem Einreiseverbot belegt?



... link (4 Kommentare)   ... comment







Freitag, 26. Januar 2024



... link (0 Kommentare)   ... comment







Freitag, 19. Januar 2024
Der Gesamtspielraum einer Demokratie. Was ist erlaubt? Und was ist nicht mehr erlaubt, auf dem Hintergrund, dass wir uns einer Mindest-Menschlichkeit gegenüber jedem Individuum verpflichtet fühlen.

Dabei gehört natürlich auch die Verfassung zur Spielmasse, die mit ZweiDrittel-Mehrheit geändert werden kann. Es ist nicht anzunehmen, dass unsere heutige Verfassung "perfekt" ist. Man darf sie also ändern. Man sollte sie vielleicht auch ändern. Und vielleicht darf man sie auch noch etwas brutaler gestalten als sie jetzt ist. Vielleicht ist dies am Ende die "letzte Frage" in jeder Moral: Wie brutal darf man sein? Im Namen der Moral?

Es ist ja auch nicht gerade eine geringe Brutalität, wenn der Staat einen Verbrecher in eine Gefängniszelle sperrt und ihn jahrlang ein ödes Leben leben lässt. Und das Grundprinzip der weltlichen Gerechtigkeit basiert so oder so schon auf einer brutalen Idee: Nämlich, dass wir Leidenszustände mit Leidenszuständen aufwiegen können, und dadurch so etwas ähnliches wie "Gerechtigkeit" herstellen können. Der Richter verhängt am Ende eines Gerichtsprozesses eine wohldosierte Portion Leiden über den schuldigen Straftäter. Man darf Leiden-Machen durch Bußgelder. Man darf Leiden-Machen durch Haftstrafen.

(Man darf Leiden-Machen durch Verbannung, Ausweisung aus dem Staatsgebiet. Von mir auch auch für einheimische Straftäter ohne Migrationshintergrund. Immerhin ist dies ja eine mildere Form des "Freiheitsentzugs" als eine Haftstrafe.)

Leiden-Machen ist das Wesen der Strafe. Eine Moral, die nach Strafe verlangt, -- und das tut sie immer, muss sie immer, um ihre innersten roten Linien zu verteidigen --, ist also eine brutale Angelegenheit.

Am Ende geht es immer nur um Angemessenheit. Wo eine Moral zu weit geht, wird es amoralischer, nicht moralischer.



Was "Remigration" angeht, bin ich mir unsicher.



... link (0 Kommentare)   ... comment







Dienstag, 16. Januar 2024
Ich mag Jordan Peterson eigentlich sehr. Aber er hat offensichtlich auch die ein oder andere Schwäche und hier wird mit großer Klarheit darauf hingewiesen. Respekt an Alex O'Connor für das unten stehende Video. -- Ob sich Jordan Peterson davon beeindrucken lässt? Ich traue ihm zu, dass er seinen Fehler irgendwann einsieht.




... link (0 Kommentare)   ... comment







Donnerstag, 11. Januar 2024
Jetzt wird seitens der Mainstreammedien wieder der Versuch gemacht, ein Skandal zu konstruieren. Weil sich ein paar Gleich- oder Ähnlichgesinnte irgendwo getroffen haben, um Lösungsvorschläge für eines der drängendsten Probleme zu diskutieren. Schon das Framing als "geheim" ist widersinnig.

Ich kann dieser Mainstreampresse wirklich nichts mehr glauben. Zumal der "Skandal" selektiv auch nur dann als ein solcher gesehen wird, wenn er aus der "falschen Ecke" kommt. Als Olaf Scholz unter dem Eindruck der antisemitischen Massenkrawallen auf deutschen Straßen vor ein paar Monaten gesagt hat, "Wir müssen endlich im großen Stil abschieben", hat sich niemand über seine rechtsextreme Gesinnung aufgeregt.

–––––––Nachtrag 14.1.24––––––––––

https://www.tagesspiegel.de/politik/bis-zu-zehn-jahre-ruckwirkend-spd-will-antisemiten-deutschen-pass-nachtraglich-entziehen-10782103.html

"Also: letzten Herbst noch war Nancy #Faeser noch rechtsradikaler als Martin #Sellner, und mußte gar nicht abgehört werden, weil sie's in offizielle Regierungs-Presseerklärungen geschrieben hat. Und nun irgendwie eine radikale Kehrtwende, jedes Nachdenken darüber, wie man mit Millionen von illegalen Einwanderern seit 2015 [...] umgehen will, gilt auf einmal als Planung von "Vertreibungen"."

https://twitter.com/UlrichVosgerau/status/1746094004653920580


–––––––Nachtrag 16.1.24––––––––––

Die Bundeszentrale für politische Bildung definiert das Wort Remigration -- vor kurzem zum Unwort des Jahres gekürt -- durchaus sachlich: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/glossar-migration-integration/270628/rueckwanderung/
Mal schauen, wie lange das dort so stehen bleibt. Ich habe sicherheitshalber einen Screenshot gemacht.



... link (20 Kommentare)   ... comment