Montag, 21. Januar 2019
Die Sache ist:

Ich bin nicht gegen Veränderung. Auch nicht gegen eine Veränderung des "Deutschen". Noch nichtmal gegen eine Veränderung bis hin zur Zerstörung, Vernichtung, Tod und Vergessen.

Auch nicht gegen eine Veränderung im Identifikationsverhalten in mir.

Ich bin nur gegen Veränderung, wenn ich sie von einer falschen Motivation angetrieben halte. Und wenn sie daraufhin dann "zu schnell" oder "zu gewaltsam" oder sonstwie ungesund durchgeführt wird: Überhastet, überstürzt, überfixiert, panisch, verkrampft, zwanghaft, gewaltsam, sich selbst und andere nötigend. In Bezug auf die rechten Kernthemen, die allesamt linke Angstthemen sind – Nation, Volk, Gemeinschaft, Kollektiv, Volksgemeinschaft, Gruppenidentität, etc. –, existiert eindeutig eine Motivation mit solch fragwürdigen Qualitäten. Eine Übermotivation, für die es heilsam wäre, sich ein bißchen zurückzunehmen, und der eigenen Angst gewahr zu werden.

(Ich halte das alles für ziemlich offensichtlich. – Wer will, kann es als Hypothese begreifen. Die Frage ist, ob ich Recht damit habe.)

Die Linken haben eben auch einen an der Waffel und das ist ihre Waffel.

Es ist eine Hektik feststellbar. Es ist ein Vermeidungsverhalten feststellbar; bezüglich ganz bestimmter Themen, Ereignisse. Es ist auch ein Vermeidungsverhalten feststellbar bezüglich drängender Probleme. Die Mulitkulti- bzw. Einwanderungspolitik war in der Vergangenheit sehr kopflos. Es ist eine "Kopflosigkeit" feststellbar.

Es ist vor allem auch die fast totale Unfähigkeit feststellbar, sich kulturell selbst zu behaupten. Und natürlich, sich als Nation zu behaupten. Als "wir". – Man kann und will gar kein "gesundes Selbst-Bewusstsein". Man streitet das "Selbst" sogar fundamental ab. Für die Linken gilt: Es gibt uns nicht. Es gibt keine Deutschen. Es gibt nur die eine große Menschheitsfamilie. Und das wird eben zur Moral erhoben. Und zu einer Sache von Wahrheit oder Verblendung.

Wir dekonstruieren Dir Dein Deutsches und Dein Deutschland bis Du keine Wahl mehr hast, als uns zuzustimmen: Es gibt nichts Deutsches. Du musst uns zustimmen. 1. ist es die Wahrheit und 2. gebietet es die Moral. – Das Volk ist böse. Das Volk zu suchen ist amoralisch.

Allein dieses "Manöver", dieses Denken, und die Unfähigkeit, die relevanten psychischen Dynamiken um die Ideen "Volk" und "Nation" entspannt zu betrachten, lässt mich darüber sicher sein, dass man angstgetrieben sein muss. Wo Dogmatik ist, starre Glaubensüberzeugungen, ist auch Angst. Oder nicht?

Und warum dieses Bestehen auf Dekonstruktivismus? Wir können auch Konstruktivismus. Wo sich Menschen verbinden – z.B. zur Ehe –, da zählt nunmal auch primär die menschliche Fantasie und sein Gefühlsleben. Wenn "Volk" gewollt wird, dann entsteht auch ein "Volk". Wenn nicht, dann nicht. Das kann man doch einfach der "organischen Demokratie" unseres Bewusstseins überlassen. Da bin ich total liberal. Ich will auch keinen zu "seinem Volk" zwingen.



Es ist für mich ein Unterschied, wie sich ein Land "islamisiert". Möglichkeit A: Wir lesen alle den Koran und sind dann so davon begeistert, dass wir alle zum Islam konvertieren.
Möglichkeit B: Es wandern Muslime ein, welche sich vermehren; so lange und so viel bis sie schließlich den ganzen Raum Deutschland ausfüllen.

Möglichkeit A gefällt mir grundsätzlich besser. Und das gilt auch für Konstellationen, in denen ich nicht selbst betroffen bin, sondern als Dritter zuschaue, z.B. mit Blick auf England oder Frankreich. Ich kann dies auch als Weltbürger sagen, mit einem Verantwortungsgefühl für die ganze Menschheit und einem Interesse an Pluralität auch auf der Kollektivebene bzw. Großgruppenebene.



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