Montag, 21. Januar 2019
Die Sache ist:

Ich bin nicht gegen Veränderung. Auch nicht gegen eine Veränderung des "Deutschen". Noch nichtmal gegen eine Veränderung bis hin zur Zerstörung, Vernichtung, Tod und Vergessen.

Auch nicht gegen eine Veränderung im Identifikationsverhalten in mir.

Ich bin nur gegen Veränderung, wenn ich sie von einer falschen Motivation angetrieben halte. Und wenn sie daraufhin dann "zu schnell" oder "zu gewaltsam" oder sonstwie ungesund durchgeführt wird: Überhastet, überstürzt, überfixiert, panisch, verkrampft, zwanghaft, gewaltsam, sich selbst und andere nötigend. In Bezug auf die rechten Kernthemen, die allesamt linke Angstthemen sind – Nation, Volk, Gemeinschaft, Kollektiv, Volksgemeinschaft, Gruppenidentität, etc. –, existiert eindeutig eine Motivation mit solch fragwürdigen Qualitäten. Eine Übermotivation, für die es heilsam wäre, sich ein bißchen zurückzunehmen, und der eigenen Angst gewahr zu werden.

(Ich halte das alles für ziemlich offensichtlich. – Wer will, kann es als Hypothese begreifen. Die Frage ist, ob ich Recht damit habe.)

Die Linken haben eben auch einen an der Waffel und das ist ihre Waffel.

Es ist eine Hektik feststellbar. Es ist ein Vermeidungsverhalten feststellbar; bezüglich ganz bestimmter Themen, Ereignisse. Es ist auch ein Vermeidungsverhalten feststellbar bezüglich drängender Probleme. Die Mulitkulti- bzw. Einwanderungspolitik war in der Vergangenheit sehr kopflos. Es ist eine "Kopflosigkeit" feststellbar.

Es ist vor allem auch die fast totale Unfähigkeit feststellbar, sich kulturell selbst zu behaupten. Und natürlich, sich als Nation zu behaupten. Als "wir". – Man kann und will gar kein "gesundes Selbst-Bewusstsein". Man streitet das "Selbst" sogar fundamental ab. Für die Linken gilt: Es gibt uns nicht. Es gibt keine Deutschen. Es gibt nur die eine große Menschheitsfamilie. Und das wird eben zur Moral erhoben. Und zu einer Sache von Wahrheit oder Verblendung.

Wir dekonstruieren Dir Dein Deutsches und Dein Deutschland bis Du keine Wahl mehr hast, als uns zuzustimmen: Es gibt nichts Deutsches. Du musst uns zustimmen. 1. ist es die Wahrheit und 2. gebietet es die Moral. – Das Volk ist böse. Das Volk zu suchen ist amoralisch.

Allein dieses "Manöver", dieses Denken, und die Unfähigkeit, die relevanten psychischen Dynamiken um die Ideen "Volk" und "Nation" entspannt zu betrachten, lässt mich darüber sicher sein, dass man angstgetrieben sein muss. Wo Dogmatik ist, starre Glaubensüberzeugungen, ist auch Angst. Oder nicht?

Und warum dieses Bestehen auf Dekonstruktivismus? Wir können auch Konstruktivismus. Wo sich Menschen verbinden – z.B. zur Ehe –, da zählt nunmal auch primär die menschliche Fantasie und sein Gefühlsleben. Wenn "Volk" gewollt wird, dann entsteht auch ein "Volk". Wenn nicht, dann nicht. Das kann man doch einfach der "organischen Demokratie" unseres Bewusstseins überlassen. Da bin ich total liberal. Ich will auch keinen zu "seinem Volk" zwingen.



Es ist für mich ein Unterschied, wie sich ein Land "islamisiert". Möglichkeit A: Wir lesen alle den Koran und sind dann so davon begeistert, dass wir alle zum Islam konvertieren.
Möglichkeit B: Es wandern Muslime ein, welche sich vermehren; so lange und so viel bis sie schließlich den ganzen Raum Deutschland ausfüllen.

Möglichkeit A gefällt mir grundsätzlich besser. Und das gilt auch für Konstellationen, in denen ich nicht selbst betroffen bin, sondern als Dritter zuschaue, z.B. mit Blick auf England oder Frankreich. Ich kann dies auch als Weltbürger sagen, mit einem Verantwortungsgefühl für die ganze Menschheit und einem Interesse an Pluralität auch auf der Kollektivebene bzw. Großgruppenebene.



Arten der Veränderung
Möglichkeiten des Seins



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Ist Dir bewusst, wie viel Schmarrn Du schreibst?

"Es wandern Muslime ein, welche sich vermehren; so lange und so viel bis sie schließlich den ganzen Raum Deutschland ausfüllen"

DAS ist Deine Sorge?
*lol*

In den sechzigern kamen sehr viele Türken (und somit Muslime) in unser (Deutsch)land.
Die meisten haben sich so gut integriert, dass sie nicht in ihre Heimat zurück sind, sondern hier leben, arbeiten, Steuern zahlen und dies zum Teil in der dritten Generation.
DIE bedrohen uns?

Schau Dir auch mal Statistiken an, wie viele Ausländer bei uns wohnen und wieviele Muslime.
Ich glaube, mich zu erinnern, dass letztere einen groben Anteil von 4 Millionen an unserer Bevölkerung haben.
Und diese 4 Millionen sind nun eine Bedrohung, die Deutschland überrennt?
Das sind grob 5%.
Na die 1000 Jahre, bis es s o w e i t ist, kann ich seelenruhig zurückgelehnt abwarten.

Dann Dein ach so geliebtes Deutschland.
Deutschland besteht ja, geschichtlich betrachtet, noch nicht so besonders lange.
Nicht viel, oder überhaupt nicht?, länger als die USA.
War zu faul zum googeln.
"Normalerweise" würden die Österreicher zum Deutschen Reich zählen, hätten die Preußen aus Angst vor der Macht der Habsburger, diese nicht aus "ihrem" damaligen Verbund rausgeschmissen, rausgeekelt, gekonnt vertrieben.

Lustigerweise liegt das Stammhaus dieser damals so mächtigen Österreicher heute in der Schweiz.
So viel zu Grenzen und Abgrenzung und deren Beständigkeit.

Abgesehen davon, fühle ich mich als Bayer den Österreichern und Südtirolern weitaus verbundener, als den Preußen, Ostfriesen, Norddeutschen, oder wie sie sonst noch alle heißen mögen.

Multikulti war in der Vergangenheit kopflos?
In welcher Vergangenheit?
Zur Zeit Karls des Großen, als weite Teile Italiens zum
Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte, laut Wikipedia bis 1806, wenn auch nicht mehr unter Karl dem Großen?
Sind das die deutschen Grenzen, die heute noch Gültigkeit haben sollten und auf die man besonders stolz zu sein hat?

Schau Dir die Geschichte an und dann zeig mir, wo und wann es keine Veränderung, keine Gebiets"reformen", keinen Wandel, auch in der Bevölkerung gegeben hat.

Überhaupt, STOLZ!?!
Ich persönlich kann nur stolz auf eigene persönliche Leistung sein und nicht auf den Zufall meiner Geburt.
Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, worauf es da Grund und Anlass gibt, stolz zu empfinden.

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Wir reden beide öfter mal aneinander vorbei, nicht wahr? Wir spulen beide unsere Vorurteile über das jeweils andere politische Lager ab, und hören daher schon gar nicht mehr so genau darauf, was der andere sagt.

Z.B. habe ich kein Wort von "Stolz" erwähnt. Aber Dir ist es eben wichtig, diesen Aspekt zurückzuweisen, also tust Du es. Als würden wir hier im Widerspruch zueinander stehen.

Aber ich finde dieses Abspulen von Vorurteilen ja gar nicht so schlecht. Ich mache es. Du machst es. Und so kann man genauso etwas über sich selbst und den anderen herausfinden.

Ich habe auch mit keinem Wort erwähnt, dass die Islamisierung die große Sorge sei, die mich umtreiben würde. Aber Du scheinst davon auszugehen. – Gut, ich war mal wieder sehr kurz angebunden. Mein Text war an diesem Punkt weniger ein Text als eine Stichpunktsammlung. Ein Denkansatz in Bezug auf Veränderung und grundlegend unterschiedliche Arten der Veränderung einer Gesellschaft. Du kannst in dem Denkbeispiel die "Islamisierung" auch austauschen gegen "Christainisierung" oder "Säkularisierung" oder sonstwas für einen kulturellen Transformationsprozess, z.B. Hinwendung zum Taoismus. Es geht mir um die unterschiedlichen Arten der Veränderung: Typ A und Typ B. Und dass diese Typen für mich irgendwie einen Qualitätsunterschied bedeuten. Variante B hat für mich etwas von "Verdrängen"; ich betrachte sie auch als "künstlich". Variante A klingt für mich viel mehr nach freiwilliger Transformation, oder auch: "natürlicher" Transformation. Wenn sich ein Volk auf natürliche Weise "islamisiert" ist das für mich etwas anderes, als wenn es das auf künstliche Weise tut oder "getan wird".

Ansonsten betrachte ich "Islamisierung" aber durchaus als einen sehr fragwürdigen Prozess, den ich – nach heutigem Stand – nicht für wünschenswert halte. Im Moment bleibe ich noch relativ ruhig, weil ich noch die Hoffnung habe, dass wir der Islamisierung Einhalt gebieten können und dass sie in der Tat ja viel langsamer abläuft als manch besorgter Bürger dies halluziniert.



Ich halte es für kopflos, Zustände zuzulassen, die beinhalten, dass es Schulklassen in Deutschland gibt, in denen der Anteil mit Migrationshintergrund bis zu 90% oder mehr beträgt, und von deren Kindern die wenigsten zuhause mit der deutschen Sprache aufwachsen.

Ich halte es nicht für ein Zeichen des Gelingens von Multikulti, wenn es Stadtviertel gibt, die stark durch eine zugezogene Ethnien dominiert sind. Nicht selten korreliert das ja auch mit sozialen Brennpunkten.

Ich halte es für kopflos, frustrierte und gewalterprobte junge Männer in der Größenordnung von Tausenden ins Land zu lassen. Denn junge Männer töten.

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Ja, wo viele junge Männer zusammenkommen, wird getötet.
Bestes Beispiel:
Bundeswehr

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Dass "Gemeinschaft, Kollektiv, Gruppenidentität" linke "Angstthemen" wären, kann ich nicht nachvollziehen, ist doch das Denken in solidarischen Gemeinschaften - wenn auch anders organisiert als bei den Rechten - ein Grundmerkmal linker Lebensweise. Oder meinten Sie jetzt gar nicht "links", sondern "liberal"?

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Ja, das könnte vielleicht sein. Ich mache hier bezüglich "rechts" und "links" meinen Mund auf und habe doch gleichzeitig so wenig Lust, diese Kategorien wirklich ernst zu nehmen…

Das ist nicht nur eine Nachlässigkeit, das ist teilweise eine ganz bewusste Haltung in mir. Eine Art Protest. Ich will gewissermaßen durch meine Schlampigkeit die allgemeine Schlampigkeit kritisieren. – Das bringt bestimmt rein (oder fast) gar nichts in der Sache; es wird niemand dadurch von seiner Denkfaulheit und seinen Denkfehlern geheilt, inklusive meiner selbst (– obwohl Schreiben im allgemeinen schon ein gutes Mittel ist). Aber ich bin da emotional eben auch etwas unbeherrscht. Ich bin so dermaßen angekotzt von dieser hysterischen, ideologievernarrten und glaubensverblödeten Kultur des Nicht-Tief-Denkens und der Dummheit um uns herum, dass ich emotional eben auch mit einer tiefen Zurückweisung reagiere. (Und andererseits will ich ja doch mit den "anderen" reden – typisch menschliche Beziehungsambivalenz eben…)
Außerdem gilt für mich ganz allgemein: Wieso soll ich gewisse Gedanken und Überschriften auf ein tieferes Fundament setzen als die Allgemeinheit es tut? – So will ich bestimmte Worte noch nichtmal richtig anfassen. Es wäre sehr wahrscheinlich einfach schade um die Mühe.
In meiner Fantasie richte ich mich eben überwiegend an eine ominöse "Allgemeinheit" und ich bin davon überzeugt, dass ein Großteil dieser Allgemeinheit überwiegend nach dem pawlow'schen Prinzip funktioniert (aus Gründen…). Und dass da eben einige Angststörungen vorliegen. Die Begriffe "rechts" und "links" korrekt auszuarbeiten ist da eine Sache, die erst später Sinn macht, wenn die heftigsten Angst-Reflexe und sonstigen Reflexe abtrainiert sind. Wenn denn diese dualistische Rechts-Links-Logik überhaupt viel Sinn macht… Eigentlich ist diese Logik ja auch zum großen Teil etwas künstlich Antrainiertes.

Zur Sache. Im Großen und Ganzen bleibt eine Tatsache mehr oder weniger bestehen: Die Spaltung der Gesellschaft in zwei große, miteinander verfeindete Lager. Und da nenne ich die einen eben "rechts" und die anderen "links". Allerdings hat das heute praktisch gar nicht mehr so viel mit den alten Definitionen von "rechts" und "links" zu tun. Man muss heute nicht mehr Karl Marx gelesen haben, um als "links" zu gelten. Soweit kann man dem Zeitgeist auch einen gewissen Fortschritt attestieren. (Karl Marx war eben auch nur ein Ideologe; zwar einer mit guten Absichten, aber er war ein Ideologe. D.h. er war ein intelligenter Dummkopf; zuviel Verstandesspielchen ohne nüchternen Realitätsbezug, ohne nüchterne Empirie.)

Heute ist also zum Glück schon etwas weniger Ideologie im Spiel. Aber es gibt eben eine handvoll Themen, an denen sich die Fronten dennoch hart auftun und an denen doch noch so etwas wie "Ideologie" oder wenigstens "Mentalfixierung" zu wirken scheint: Bezüglich Einwanderung, "Volk"/Volksidentität, Anti-Rassismus, Nationalismus/Patriotismus und Landesgrenzen gibt es sehr entgegengesetzte und unversöhnliche Haltungen. Und darauf beziehe ich mich hauptsächlich, wenn ich von den zwei Lagern und "rechts" oder "links" rede.

Die "linken" Idealisten zeichnen sich für mich immer wieder dadurch aus, dass sie jedem "Wir" skeptisch gegenüberstehen, dass nicht gleich die ganze Menschheitsfamilie umschließt. Damit auch ja niemand "ausgegrenzt" und "diskriminiert" wird. Das scheint so wichtig zu sein, dass jedes kleinere "Wir" auch gerne dämonisiert wird. Das Volk ist böse, weil praktisch jedes Kollektiv böse ist, das nicht gleich das All-Menschheitskollektiv ist.
Dies hat auch damit etwas zu tun, dass der "Anti-Rassismus" bis zur äußersten Perfektion und Absolutheit getrieben wurde. Der Anti-Rassismus geht inzwischen so weit, dass er in Bezug auf Gruppen das Typische an sich leugnet. Dadurch erlaubt er es sich, zu behaupten: "Eure vermeintliche kollektive Identität hat überhaupt gar keine Basis! Sie existiert gar nicht!" Häufig äußerst sich eine solche Haltung, indem man z.B. die Forderung aufwirft: "Nennen Sie mir doch mal ein paar typisch deutsche Eigenschaften!" Und wenn man dann nicht antworten kann, weil die Forderung ja ziemlich unfair ist und der Sache nicht gerecht wird, dann wähnt man sich auf der Siegerseite und glaubt, der Beweis für die Nicht-Existenz des Deutschen sei erbracht.

Also so wie ich das erlebe, wird aus allen Rohren geschossen gegen jegliches "völkische", nationale oder sonstwie organisch gewachsene "Wir". (Steinmeier aber versucht auch schonmal für ein "Wir-Gefühl" in Europa zu werben. Es scheint irgendwie eine Spielregel zu geben, dass ein größeres "Wir" immer besser ist als ein kleineres.)

Linke mögen auch in Gemeinschaften leben. Aber zumindest dort, wo sie persönlich keine Opfer bringen müssen, höre ich sie ständig davon reden, dass "Ausgrenzung" und "Diskriminierung" praktisch das Schlimmste überhaupt ist. Das sei immer gleich auch "Rassismus". Eine Großgruppe wie ein "Volk" darf sich also gar nicht mehr abgrenzen. Das Volk darf noch nichtmal richtig sein. "In Wahrheit existiert es ja auch nicht." Gegen Einwanderung und kulturelle Überfremdung zu sein ist böse/rassistisch/rechts. Und die moralische Aufladung zieht viele Menschen freiwillig oder unfreiwillig auf ihre Seite.

Für mich ist diese gründliche Anti-Haltung zu den historisch gewachsenen Großgruppen auf diesem Planeten ein Wesensmerkmal des Lagers, das sich selbst meistens eben "links" nennt. Zumindest, wenn es uns reiche, privilegierte Europäer betrifft.

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Ich fand halt nur die Idee verrückt, einer politischen Richtung, die ganz explizit auf Gemeinschaft setzt (denken Sie an den Begriff "Solidarität", an die Kollektivierung in sozialisitischen Staaten oder schauen Sie einmal nach Nordkorea), ein Desinteresse am Wir vorzuwerfen. Ich finde schon, man sollte erstmal versuchen, den politischen Gegner zu verstehen, ehe man ihn kritisiert. Daher ein paar Erläuterungen:
Kurz gesagt, geht es bei der Ablehnung von Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus nicht um die Ablehnung von Gemeinschaften, sondern ganz einfach um die Art und Weise, wie Gemeinschaften nach Meinung von Linken organisiert sein sollten, nämlich gleichberechtigt anstatt gemäß tradierter Hierarchien.
Und die Distanz zu der Kategorie "Volk" (die nicht alle Linken teilen) rührt vor allem von der Tatsache her, dass sie das Hauptproblem in einem globalisierten Kapitalismus sehen und es daher in der aktuellen Situation wenig Sinn macht, einen Aufsichtsrat von Black Rock und einen HartzIV-Empfänger aus Duisburg in einer Gruppe zusammenzufassen, auch wenn beide deutsch sprechen und die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Was endlich den Begriff "völkisch" betrifft, unter diesem Begriff haben sich die antidemokratischen Rechten der 20er Jahre (Sie wissen schon, die mit den Hunderten von politischen Morden bis hin zum deutschen Außenminister) gesammelt - wer den wieder ausbuddelt und für sich reklamiert, dem muss es wohl um eine rechtsgerichteten Angriff auf die Demokratie zu tun sein, oder?

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Wäre es nicht gleich besser, wir orientieren uns an Sternzeichen?
Da gibts nicht so viele Abgrenzungsmöglichkeiten und alle glauben daran.
Auch die, die dies leugnen.

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@damals:
Möglicherweise haben Sie Recht, insofern Sie näher an der orignalen Definition von "links" dran sind. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie sehr diese alten Schablonen für heute überhaupt noch relevant sind.
Ich versuche mich eher auf den Zeitgeist von heute zu beziehen, wie er in Deutschland und in der "westlichen" Welt vorzufinden ist. Was in Nordkorea abgeht – oder hier vor 50 bis 100 Jahren –, interessiert mich da eher weniger.

Wenn man Gesellschaft und Zeitgeist von heute wissenschaftlich psychologisch analysieren wollte, sollte man vielleicht zu ganz anderen Begrifflichkeiten greifen. Andererseits sind die Begriffe "rechts" und "links" bei den Menschen immernoch hoch im Kurs und sie hängen intensive Gefühle daran, ganz ohne irgendetwas fundiert Historisches darüber zu wissen. Und davon gibt es so viele, dass sie für mich praktisch den Standard setzen. Allerdings wäre es wohl näher an der Wahrheit dran, davon zu reden, dass die Hauptfronten nicht mehr "rechts" und "links" heißen, sondern "rechts" und "anti-rechts".
Jedenfalls erlebe ich diese "Linken" oder "Anti-Rechten" immer als sehr destruktiv, wenn es um die historisch gewachsenen Großgruppen geht, die man "Völker" nennt. Die Destruktivität ist so fundamental, dass man bereits die bloße Existenz leugnen will. Wie gesagt: Sogar das Typische an sich wird auf kollektiver Ebene geleugnet. Und das Ideal der "Vielfalt" – oder der "weiteren Vervielfältigung von Vielfalt" – wird mit fast wahnhaftem Eifer verfolgt. Hier wird mehr oder weniger indirekt auch ein seltsamer Kult um das Individuum betrieben.



Für mich sind Völker die Phänomene, die die aussichtsreichsten Kanditaten sind für das Entstehen von natürlichen und lebendigen Kollektiven.



Vielleicht wäre es jetzt mal wirklich an der Zeit, dass ich mich zu genaueren Begrifflichkeiten durchringe. Vielleicht ist ja auch die Sichtweise falsch, dass es im Großen und Ganzen nur "zwei Lager" gibt. Vielleicht gibt es ja drei oder vier oder noch mehr Lager. – In gewisser Weise steht das ja außer Frage; es kommt darauf an, welche Vereinfachungen in der gesellschaftlichen Betrachtung Sinn machen.
Andererseits aber ist unsere "Kultur" so unglaublich oberflächlich, dass es mir wie vergebene Liebesmüh erscheint, hier genauer zu differenzieren.
Vielleicht lohnt es sich ja für Sie, sich in meine Welt von "links" und "rechts" hineinzudenken.

Übrigens verwende ich das Wort "völkisch" durchaus mal ganz abstrakt und unvoreingenommen; praktisch als Adjektiv zu "Volk". Die Freiheit nehme ich mir einfach heraus. Sie können mir glauben, dass dies keinerlei versteckte Sympathiebekundung für Arschlöcher darstellt. – Grundsätzlich gilt für mich auch die Regel: Wer ein Wort verbieten oder verdrängen will, der hat für gleichwertigen Ersatz zu sorgen und muss ein Wort vorschlagen, das genauso griffig und eingängig ist.

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Ich gebe zu, dass es mir schwer fällt, mich in Ihr Links-Rechs-Schema hineinzudenken. Sie titeln: "Rechts, Konservativ, bewahrend – freigebend" - ja, was denn nun? Wer konservativ bewahrt, der gibt (vielleicht mit guten Gründen) gerade nicht frei. Ich spieße diese Ungenauigkeit auf, weil sie den Kern des Problems trifft, wie ich finde.
Was ich sehe, ist eine starke rechte antidemokratische (also gerade nicht bewahrende, sondern angriffs- und zerstörungslustige) Propaganda, die ein ehemals linkes Revolutions- und Freiheits-Pathos benutzt (und damals links war es schon genauso verlogen wie jetzt rechts), die die von ihr inspirierte rechte Gewalt verharmlost oder verschweigt, viel seltener geschehende linke Gewalttaten dagegen aufbauscht, die die "Kopflosigkeit" der Migrationspolitik, die Sie bemängeln, eher befördert als sie in geordnete Bahnen zu lenken, die eine "Islamisierung" herbeiredet nicht anders als das auch islamistische Prediger tun - und mit derselben Motivation: Angriff auf genau die abendländisch-aufklärerische, humanistische Kultur, die sie zu schützen vorgibt.
Natürlich ist das deutsche Volk eine gewachsene Gruppe, und dass man sich in der Mehrheit nicht damit identifizierte, war eine Folge des Zweiten Weltkriegs, eine Imitation von daher rührender antideutscher Ressentiments in England, Frankreich, USA. Seit der Jahrtausendwende ist das meiner Beobachtung nach Geschichte (und die Gruppe der "Antideutschen" ist wesentlich kleiner als ihre Lautstärke), niemand stört sich an schwarz-rot-goldenen Fahnen, ganz im Gegenteil.
An Reichskriegsflaggen aber schon! Und das Adjektiv "völkisch" hat noch um 2000 (mit guten Gründen!) niemand benutzt - es ist erst seit 2 - 3 Jahren plötzlich im Schwange, ziemlich genau seit der Zeit, als die AfD nach Luckes Abgang nach rechtsaußen rückte. Niemand verbietet Ihnen, dieses Wort zu benutzen. Wenn Sie es aber benutzen, benutzen Sie auch die Assoziationen mit, die die Mehrheit der deutschen Sprecher bewusst oder unbewusst damit verbindet. (Ich als Linker z.B. kann Ideen des demokratischen Sozialismus inhaltlich viel abgewinnen, ich kann den Begriff aber nicht verwenden, da er im Denken der Menschen mit einem diktatorischen Regime verknüpft ist, das mir verhasst ist. Wenn ich so ein Regime nicht will, muss ich anders sprechen. Und das bitte ich auch Sie zu tun.)

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Dass es Ihnen schwer fällt, sich in meine Rechts-Links-Welt hineinzudenken, ist völlig normal. Es fällt mir ja selbst schwer. Und ich muss mich ja selbst in andere hinein denken; in den "Mainstream", zu dem ja auch so viele oberflächliche Menschen gehören, die voller pawlow'scher Reflexe sind.

Ihre direkte Bitte und Ihre gute Absicht in Ehren: Ich solle doch bitte auf das Wort "völkisch" verzichten. – Leider haben Sie keinen Versuch gemacht, mir ein alternatives Wort vorzuschlagen, dass genauso griffig und eingängig ist. Und da bin nunmal etwas eigen… Es ist ein elementares Gedankenmaler-Prinzip, auf Worte nicht einfach so zu verzichten, nur weil ein paar pawlow'sche Hunde jegliche Flexibilität verloren haben und sich nicht mehr umprogrammieren können. (Ich rede ganz allgemein über Menschen und ihr Verhältnis zur Sprache.)
Ich habe für mich sehr oft die subjektive Erfahrung gemacht, dass das richtige Wort an der richtigen Stelle wie Wunder wirken kann. Schon allein die denotative (sachliche) Ausdrucksfunktion eines Wortes kann manchmal Gold wert sein. Und wie oft ringt man auch schon mit der Sprache, mit Ausdruck. Eines meiner Lieblingsworte ist das Wort "Wortschatz", denn es bringt zum Ausdruck, dass Worte Schätze sein können. Oder mit "Gedankenmaler-Philosophie": Worte sind wie Farben – und welcher Maler lässt sich schon Farben verbieten? (Ja, der Vergleich hinkt natürlich…)

Ich lehne diesen (bzw. jeden) elementaren Griff hinein in den innerpsychischen Sprachhaushalt ab; das ist für mich eine Spur Faschismus – oder einfach "Übergriffigkeit". (Rechte haben's oft mit der "Freiheit"… Und das bezieht sich aus meiner Sicht meistens auf ganz elementare, psychische Prozesse. Wie eben in diesem Fall.)

Ich bin jederzeit bereit, auf alternative Ausdrücke auszuweichen, sofern sie eben von gleicher Griffigkeit und Ausdruckskraft sind. So kann ich auf den Spruch "Arbeit macht frei" leicht verzichten, denn es gibt ganz offensichtliche und einfache Varianten, den gleichen Inhalt zum Ausdruck zu bringen, ohne die KZ-Variante zu nutzen. Z.B.: "Arbeit hat eine befreiende Wirkung". (Ein Satz mit gewissem Wahrheitswert.)

Bezüglich "völkisch" fällt mir aber ganz einfach keine gute Alternative ein. Das Adjektiv "volksbezogen" finde ich zu sperrig; da frage ich mich, ob ich überhaupt verstanden werde. Da bleibe ich lieber bei ersterem und mute meinem Leser zu, die historisch konnotativen Anteile von diesem Wort abzustreifen.
Vielleicht bin ich aber historisch auch zu ungebildet. Ich bin vielleicht einfach nicht stark genug im Geschichtsunterricht geprägt worden (auch ich habe natürlich pawlow'sche Anteile); ich kann mich keiner einzigen Schulstunde erinnern, in der wir ausführlich über dieses Wort und die damit verbundene Ideologie gesprochen hätten.

Und dann ist da noch dieser Verdacht, dass diese ganzen sprachpolizeilichen Interventionsversuche seitens des PC-Mainstreams eben aus politischem Kalkül geschehen. Eine Form von unlauterem politischen Wettbewerb. Es wird hier der Versuch gemacht, den politischen Gegner zu lähmen, bzw. seine Sprache zu lähmen, weil man in Wirklichkeit etwas gegen den denotativen Anteil hat. Man hält die Idee "Volk" für inherent schädlich. Und da kommt es einem gerade recht, dass historische, konnotative Anteile da sind, die man leicht nutzen kann, um das Wort quasi zu verbieten. Wenn diese Methode bewusst eingesetzt wird, dann ist das ziemlich perfide und hinterhältig. Hier ist der Linke eben auch mal häßlich und zutiefst unfair. Er sollte sich nicht wundern, woher all die Wutbürger kommen. Es ist u.a. eine Reaktion auf seine Gerissenheit.

Stattdessen könnte man ganz offen über die Idee "Volk" (und "Volksgemeinschaft") diskutieren oder ganz offen Stellung dafür oder dagegen beziehen. – Ups, jetzt hab ich schon wieder einen Nazi-Begriff benutzt. Es gilt hier das gleiche: Man muss gleichwertigen Ersatz vorschlagen.

Ich empfinde den Versuch der Sprachlähmung sogar als einen Gewaltakt. Ich bin ein empfindlicher Mensch.

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Weniger "empfindlicher Mensch", mehr Schwätzer, aus meiner Sicht.

Die "braune" Sichtweise der Selbsterhöhung lässt sich alleine schon an dieser Äußerung: ..."nur weil ein paar pawlow'sche Hunde"... feststellen.
*kopfschüttel*

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Ob der Begriff von den Pawlowschen Hunden klug gewählt ist, darüber lässt sich sicher streiten, aber hier werde ich den Verdacht nicht ganz los, es müsse ums Verrecken ein "braunes" Haar in der Suppe gefunden werden, um das ganze Gedankenmenü zu diskreditieren.

Davon abgesehen halte ich es für vergebliche Liebesmüh, den Begriff "völkisch" aus der NS-Schmuddelecke herausholen zu wollen. Da hängt einfach zu viel ideologischer Blut- und Boden-Ballast dran.

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Ums Verrecken muss hier, meinerseits sicherlich garnix.
Aber mich stört dieses Hin- und Hergeschreibsel und diese aus meiner Sicht Scheinheiligkeit.
Natürlich ganz subjektiv.

Das erinnert mich zu sehr an die IdentitäreBewegung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Identit%C3%A4re_Bewegung

Und die find ich hinterfotzig und eben scheinheilig.

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