Dienstag, 14. Mai 2019
Gestern bei "hart aber fair":
https://www.youtube.com/watch?v=h3pV7j8KQmM

– Es scheint sich langsam die Einsicht durchzusetzen, dass "Populismus" ein natürlicher Bestandteil in einer Demokratie ist und dass es vielmehr um die Frage gehen sollte, ob man es mit dem Populismus übertreibt oder nicht.

Ich halte diese Einsicht für sehr wichtig. Diese angebiliche Spaltung des politischen Spektrums in "Populisten" und "Nicht-Populisten" ist ein unangemessenes Zerrbild. Die beiden Lager liegen hier viel näher aneinander, als es viele wahrhaben wollen.

– Guido Reil (AfD) sagte ganz direkt, offen und ehrlich: "Ich habe Angst vor Überfremdung."

So direkt habe ich das noch von keinem gehört. Sonst kommt das ja eher von linker Seite, wenn sie von ihrem hohen Roß versucht, auf den Gegner runterzuschauen und ihn zu pathologisieren und psychologisch zu "durchschauen".

– Boris Palmer hatte wiedermal mit fast allem Recht.



... link (1 Kommentar)   ... comment







Samstag, 11. Mai 2019
Ich weiß häufig schon gar nicht mehr, wie man den Wahnsinn unserer Zeit am besten kommentieren sollte.

Die AfD muss Wahlkampfveranstaltungen absagen, weil der Vermieter entsprechender Räumlichkeiten Morddrohungen bekommen hat und daraufhin die Verträge kündigt.

Frank Magnitz erzählt davon bei "buten un binnen" und es passiert folgendes:

Die Leute klatschen Applaus; nicht nur ein erstes Mal, sondern auch ein zweites Mal, als Magnitz nochmal explizit die Morddrohungen erwähnt. – Magnitz weist darauf hin. – Die Moderatorin erzählt ihm was von "Opferrolle".

Man kann es keinem Rechten verdenken, wenn er sich spätestens bei solch abartig vernunftwidrigen Szenen innerlich fundamental vom Mainstream abwendet.

Objektivität, Fairness und Neutralität sind anscheinend völlig aus der Sphäre der Werte und Ideale verschwunden. Kennt man sie überhaupt nocht?

Der Gutmensch, der sich bei den Pegida-Galgen noch eifrig aufgeregt hat, hat sich seine Verachtung durch den Rechten ordentlich verdient. Denn er ist so oft doch nur ein Heuchler, der mit zweierlei Maß misst.

https://youtu.be/9nwyZy4_FPI?t=1850




... link (0 Kommentare)   ... comment







Dienstag, 7. Mai 2019
Ob Lügenpresse, Lückenpresse, Relotiuspresse, tendenziöse Presse oder einfach Presse ohne Anstand…

3 Indizien der vergangenen Wochen:

1. Kachelmann über Dürre-Warnungen in den Medien

2. Siehe Bildauswahl für Katarina Barley

3. Siehe Bildauswahl für Martin Sellner



Als ich das Bild von Martin Sellner sah, dachte ich: Wie kann man sich nur so schamlos seiner bewussten oder unbewussten Distanzierungswut hingeben, dass man einen Martin Sellner nicht wenigstens halbwegs normal ins Bild setzen möchte? – Für mich ist das wieder ein Hinweis auf die allseits grassierende Angststörung in Bezug zu "Rechts". Die Rechtsphobie sitzt so tief, der Wille zur maximal möglichen Distanzierung rumort und rotiert in einem, dass der Journalist wohl nicht anders kann, als seinem Angstgegenstand wenigstens durch die Bildauswahl noch einen mitzugeben. Im Grunde ist das doch peinlich. Es zeugt von einem Journalisten, der doch noch nicht erwachsen ist. Es zeugt von einer gewissen Hilflosigkeit und von mangelnder Souveränität.

Und das Foto von Katarina Barley ist auch alles andere als wohlwollend. Ich finde das ist schon deutlich in der Zone ohne Anstand, so ein Foto von einer Politikerin zu veröffentlichen. Und wiedermal drückt sich dadurch auch die politische Meinung des Verfassers aus.

Kachelmann erklärt sich selbst.



Es wäre dies einer der ersten Mißstände, die ich in unserer Gesellschaft gerne korrigieren würde: Dass wir mal endlich damit anfangen, uns gegenseitig fair zu behandeln. Dass wir uns mal wieder auf Ideale wie Objektivität, Fairness und Neutralität besinnen. Nicht nur unter Journalisten! – Dass man sogar die AfD und "Rechts" fair behandelt, so wie man selbstverständlich auch alle anderen politischen Strömungen fair behandelt. Dass ein nobler Geist die stabile Grundlage bilden würde, auf der man dann eine gewissenhafte Auseinandersetzung führen könnte. Dass man sich selbstverständlich darauf verlassen könnte, dass Journalisten gewissenhaft arbeiten.

Ist dieser Wunsch so komplett unrealistisch?



... link (9 Kommentare)   ... comment







Samstag, 27. April 2019



... link (0 Kommentare)   ... comment







Sonntag, 17. März 2019


Ich muss zugeben, dass das Video für ein bißchen Erstaunen und Überraschung in mir gesorgt hat. Es ist ein kleines Gegenmittel gegen die berühmten "Vorurteile". In diesem Fall vor allem gegen Vorurteile bezüglich Kopftuchtägerinnen. Das Kleidungsstück weckt in mir Assoziationen zu Nonnen, zu Frömmigkeit und strenger Sittsamkeit. Außerdem sendet es für mich ähnlich "abschottende" Signale aus wie ein Cappy auf dem Kopf plus Kopfhörer im Ohr. Es erinnert mich auch an Scheuklappen. Die "Uniformierung" hat auch einen Effekt von Ausdrucksminderung. Das Individuum wirkt für mich irgendwie blass, beschnitten, eingeschränkt, gefangen. Hier aber wird dem Metal-Gott gehuldigt und man sieht so etwas wie "Tanzbewegungen", wenn auch zaghaft, und eine subtile Mimik.

Ich fühle daher einen Moment von Verbundenheit zu ihr. Ansonsten aber muss ich doch stark hoffen, dass sie ihre Coolness auch auf den Umgang mit ihrer problematischen Glaubensreligion überträgt. Vielleicht macht sie ja auch mal ein Video ohne Kopftuch, oder eines, in dem sie ihr Kopftuch erst trägt und dann abnimmt. Das wäre die größtmögliche Souveränität. Beides können: mit Kopftuch und ohne.



Von allen nicht-religiösen und nicht-klassischen Musikrichtungen ist Metal die positivste und heilsamste, die ich kenne. Die Musik scheint eine kartharsische, therapeutische Wirkung zu haben. Man kann sich durch sie abreagieren. Auch bewahrt sie einen davor, sich selbst allzu ernst zu nehmen.

In Anbetracht der vor Gewalt, Horror und Grausamkeit manchmal triefenden Texte muss man hier wohl vom "Metal-Paradox" reden. Ich erkläre es mir damit, dass die "Bosheit" einfach zu weit getrieben wird, um sie noch ernst nehmen zu können. Es versteht jeder mehr oder weniger bewusst, dass man die ganze Sache nicht wirklich nehmen soll oder kann. Man will nicht nicht wirklich böse sein. Man will es nur mal spielen. Das Dunkle wird eher transzendiert und das Verbotene, Perverse und Abartige wird auf sichere Weise ausgelebt. Man führe sich nur mal ein paar Band-Namen vor Augen, oder Album- und Lied-Namen: "Judas Priest", "Slayer", "Death" oder – mein bisheriger Favorit – ein Album von Dimmu Borgir: "puritanical euphoric misanthropia", also: puritanisch euphorischer Menschenhass. Genial! Auch wenn die Musik etwas krank ist. Besser kann man die dunkle Seite der Macht nicht zelebrieren.

Ich bin davon überzeugt, dass die Metal-Community hier oder wo auch immer auf der Welt die freundlichste, positivste – oder mindestens harmloseste ist. Wäre ich Vater und würde mein Kind zu einem Konzert gehen sehen. Ich wäre am entspanntesten, wenn es ein Metal-Event wäre.



Am unentspanntesten wäre ich dagegen, wenn es ein HipHop-Event wäre. Diese Jungs haben meiner Meinung nach meistens irgend ein Ego- bzw. Image-Problem. HipHop – sofern er nicht der reine Pop- und Spaß-HipHop ist (z.B absolut genial: der Anfang ist nah) – ist nicht gut geeignet, um die Selbst-Ironie im Menschen zu wecken. Im Gegenteil, da steigert man sich ständig in irgendwelche Möchtegern-Gangster-Fantasien hinein und ist dann meist ernstlich darum besorgt, diesem Image im Kopf wenigstens ein bißchen zu entsprechen. Und das kann dann ganz real dazu führen, dass sich Leute gegenseitig auf die Fresse hauen; die ganz "harten Jungs" greifen dann auch mal zum Messer oder zur Schusswaffe. Asozial, gewaltbereit und bekloppt sein zählt in dieser Szene eben zu den Idealen. Man gibt sich Mühe, ihnen zu entsprechen. – Sehr bemerkenswert finde ich in dieser Sache das "Split-Video" von Alpa Gun. Da blitzt im Anfangssong "Topstory" mal ein wirklich guter Moment von Selbst-Erkenntnis und Selbst-Ironie auf, um gleich darauf wieder in Gangster-Allüren und Gangster-Dealer-Mentalität zu verfallen. Es scheint, dass die pubertär alberne Möchtegern-Gangster-Scheiße und Selbst-Überschätzung zum Wesen der HipHop-Kultur gehört



Ich ziehe hier den HipHop hinzu, auch um zwei "Kulturen" zu vergleichen. Ich bin ja "rechts", daher liebe ich es, Kulturen zu vergleichen und zu bewerten. Es gibt für mich ein oben und ein unten. Ein höherwertig und ein minderwertig, ein nützlich und ein schädlich.

Bezüglich HipHop und Metal komme ich zu dem Schluss: Die Metal-Kultur ist ein gewisses Maß wertvoller, positiver, heilsamer. Musikgeschmack kann man haben, wie man will, aber wenn dieser Planet um die Kultur des HipHops ärmer wäre, so wäre das kulturell ein geringerer Verlust als wenn man diesem Planeten die Metal-Kultur nehmen würde. Der Bewertungsmaßstab ist für mich hier einfach die tatsächliche Gewaltaffinität der jeweiligen Anhänger und die tendenziell motivierende oder demotivierende Wirkung der jeweiligen Kultur bezüglich Gewalttaten. Da Metal-Musik therapeutisch wirkt und die Selbst-Ironie fördert, hat sie für mich einen viel höheren Nutzwert. HipHop-Musik kann das meist nicht leisten; stattdessen stützt sie häufig eine Kultur der Prahlerei, Beklopptheit und Gewalt. Und eine solche "Kultur" – bzw. kulturellen Anteile – nenne ich schädlich, schlecht, degenerativ. Es ist ein Holzweg bzw. Gift für die menschliche Entwicklung.



Beim nächsten Mal vergleiche ich dann die Wertigkeit der islamischen Kultur mit der christlichen.




... link (7 Kommentare)   ... comment







Mittwoch, 13. Februar 2019
Vielleicht sollte man den Spiegel ja gar nicht mehr lesen. Es ist unglaublich, was dort immer wieder für ein Schmarrn produziert wird. Wiedereinmal gelange ich zu der Feststellung, dass die meisten Journalisten uns Bloggern wirklich nichts voraus haben. Journalisten und Blogger sind zwei absolut austauschbare Gruppen. Es sind halt irgendwelche Personen, die ihren Senf zum Zeitgeschehen dazu geben; mal mehr, mal weniger abstrus.

Siehe: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/rechtes-denken-deutschland-sucht-den-super-populisten-a-1252292.html

Die hier praktizierte Simplifizierung und Pauschalisierung ist mir fast unerträglich.
Sie allein vertreten "das Volk". Sie und ihre Anhänger sind immer die Guten und immer die Opfer. ALLE anderen sind böse, korrupt und gefährlich.

Das passt zur AfD: Für ihre Anhänger sind alle, die nicht auf ihrer Seite stehen, Volksverräter,…
Was soll dieser pauschale Tonfall? Wieso werden hier ohne jede Differenziertheit Behauptungen aufgestellt, wie "die Populisten" oder "die AfD-Anhänger" ticken?
Und wieso muss man diesen Populisten unbedingt unterstellen, dass sie wirklich "ALLE" demokratischen Gegner für böse halten? Meint die Autorin wirklich, dass es innerhalb der AfD keinerlei Akzeptanz für das demokratische Prinzip und andere Meinungen gibt? (– was ja fast das gleiche ist)

Wenn sie ihre Populismus-These als Zuspitzung gebrauchen würde, die auf eine Tendenz hinweist – von mir aus auf eine "starke" Tendenz –, dann hätte der Text noch Substanz und Sinn und man könnte darüber diskutieren. Aber so ist er nur ein Ärgernis.

Was treibt diese Frau an? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass man so etwas wirklich ernst meint. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass das von einem Leser im vollen Umfang geglaubt wird. Warum also schreibt sie so etwas? – Ich kann hier wieder nur meine Theorie von der Angstgetriebenheit hervor holen. Dies führt zu einem mehr oder weniger bewussten Agitieren gegen den Angstgegenstand. Also versucht sie die AfD schlecht bzw. schlechter zu machen.

Aber wie unbeholfen ist sie doch dabei. Sich so offensichtlich Willkür-Behauptungen hinzugeben und dem Gegner eine absolute Schwarz-Weiß-Malerei zu unterstellen – und gleichzeitig so blind dafür zu sein, dass man selbst gerade eine absolute Schwarz-Weiß-Malerei betreibt!!

Es macht mich traurig, solche Artikel in der Medienlandschaft zu entdecken, zumal der Spiegel noch als halbwegs intellektuell gilt. Wenn die BILD so schreiben würde, wäre das ja noch verständlich.



... link (0 Kommentare)   ... comment







Samstag, 26. Januar 2019
Endlich mal etwas großzügig Pauschalisierendes… Deutsche schreiben Briten. Briten schreiben Deutsche. Und man herzt sich gegenseitig. Hier schön zusammengefasst von der Zürcher Zeitung:

https://www.nzz.ch/international/brexit-liebesbrief-der-sun-an-die-deutschen-ld.1454520 :
«Aber wir werden absolut gar nichts an euch vermissen – weil wir nirgendwohin verschwinden.»








... link (0 Kommentare)   ... comment







Montag, 21. Januar 2019
Die Sache ist:

Ich bin nicht gegen Veränderung. Auch nicht gegen eine Veränderung des "Deutschen". Noch nichtmal gegen eine Veränderung bis hin zur Zerstörung, Vernichtung, Tod und Vergessen.

Auch nicht gegen eine Veränderung im Identifikationsverhalten in mir.

Ich bin nur gegen Veränderung, wenn ich sie von einer falschen Motivation angetrieben halte. Und wenn sie daraufhin dann "zu schnell" oder "zu gewaltsam" oder sonstwie ungesund durchgeführt wird: Überhastet, überstürzt, überfixiert, panisch, verkrampft, zwanghaft, gewaltsam, sich selbst und andere nötigend. In Bezug auf die rechten Kernthemen, die allesamt linke Angstthemen sind – Nation, Volk, Gemeinschaft, Kollektiv, Volksgemeinschaft, Gruppenidentität, etc. –, existiert eindeutig eine Motivation mit solch fragwürdigen Qualitäten. Eine Übermotivation, für die es heilsam wäre, sich ein bißchen zurückzunehmen, und der eigenen Angst gewahr zu werden.

(Ich halte das alles für ziemlich offensichtlich. – Wer will, kann es als Hypothese begreifen. Die Frage ist, ob ich Recht damit habe.)

Die Linken haben eben auch einen an der Waffel und das ist ihre Waffel.

Es ist eine Hektik feststellbar. Es ist ein Vermeidungsverhalten feststellbar; bezüglich ganz bestimmter Themen, Ereignisse. Es ist auch ein Vermeidungsverhalten feststellbar bezüglich drängender Probleme. Die Mulitkulti- bzw. Einwanderungspolitik war in der Vergangenheit sehr kopflos. Es ist eine "Kopflosigkeit" feststellbar.

Es ist vor allem auch die fast totale Unfähigkeit feststellbar, sich kulturell selbst zu behaupten. Und natürlich, sich als Nation zu behaupten. Als "wir". – Man kann und will gar kein "gesundes Selbst-Bewusstsein". Man streitet das "Selbst" sogar fundamental ab. Für die Linken gilt: Es gibt uns nicht. Es gibt keine Deutschen. Es gibt nur die eine große Menschheitsfamilie. Und das wird eben zur Moral erhoben. Und zu einer Sache von Wahrheit oder Verblendung.

Wir dekonstruieren Dir Dein Deutsches und Dein Deutschland bis Du keine Wahl mehr hast, als uns zuzustimmen: Es gibt nichts Deutsches. Du musst uns zustimmen. 1. ist es die Wahrheit und 2. gebietet es die Moral. – Das Volk ist böse. Das Volk zu suchen ist amoralisch.

Allein dieses "Manöver", dieses Denken, und die Unfähigkeit, die relevanten psychischen Dynamiken um die Ideen "Volk" und "Nation" entspannt zu betrachten, lässt mich darüber sicher sein, dass man angstgetrieben sein muss. Wo Dogmatik ist, starre Glaubensüberzeugungen, ist auch Angst. Oder nicht?

Und warum dieses Bestehen auf Dekonstruktivismus? Wir können auch Konstruktivismus. Wo sich Menschen verbinden – z.B. zur Ehe –, da zählt nunmal auch primär die menschliche Fantasie und sein Gefühlsleben. Wenn "Volk" gewollt wird, dann entsteht auch ein "Volk". Wenn nicht, dann nicht. Das kann man doch einfach der "organischen Demokratie" unseres Bewusstseins überlassen. Da bin ich total liberal. Ich will auch keinen zu "seinem Volk" zwingen.



Es ist für mich ein Unterschied, wie sich ein Land "islamisiert". Möglichkeit A: Wir lesen alle den Koran und sind dann so davon begeistert, dass wir alle zum Islam konvertieren.
Möglichkeit B: Es wandern Muslime ein, welche sich vermehren; so lange und so viel bis sie schließlich den ganzen Raum Deutschland ausfüllen.

Möglichkeit A gefällt mir grundsätzlich besser. Und das gilt auch für Konstellationen, in denen ich nicht selbst betroffen bin, sondern als Dritter zuschaue, z.B. mit Blick auf England oder Frankreich. Ich kann dies auch als Weltbürger sagen, mit einem Verantwortungsgefühl für die ganze Menschheit und einem Interesse an Pluralität auch auf der Kollektivebene bzw. Großgruppenebene.



Arten der Veränderung
Möglichkeiten des Seins



... link (13 Kommentare)   ... comment







Donnerstag, 17. Januar 2019
Ich ziehe meine Frage vom letzten Beitrag zurück. Ich will nicht fragen: "Wo ist Eure Empörung?" Sondern eher so: "Wo ist Eure Ausgewogenheit?" – Und diese Frage stelle ich auch mir selbst.

Ich bemerke an mir selbst, dass ein Teil meiner "Gesinnung" und meiner rechtslastigen Tendenzen auch dadurch bedingt ist, dass ich – wie jeder Mensch – mit einer begrenzten psychischen Kraft haushalten muss. Ich kann mich schon allein deswegen nicht über alles "angemessen" aufregen, weil es mich zu sehr erschöpfen würde. Ich muss eine Auswahl treffen und ich brauche Pausen zwischen den Aufregern.

Ich bin mir z.B. einer Schwachstelle bewusst in Bezug auf das Thema Lybien und die KZ-ähnlichen Flüchtlingslager, die es dort geben soll. Ich verdränge es die meiste Zeit.

Man muss sich ja so oder so eine gewisse Abschottung gegenüber all dem Leid in der Welt leisten, weil man sonst wahnsinnig werden würde. Nicht wahr? Wenn ich in Gedanken um Lybien kreisen würde, dann könnte ich genauso um irgendwelche Folterpraktiken in Syrien, im Iran, in Eritrea oder in Nord-Korea kreisen. Und das wäre gewiss zu viel für mich. Oder "nur" die Tatsache, dass so viele Menschen in der Welt an Hunger sterben. Oder die Suizide im eigenen Land; dieses unbekannte Heer von Verzweifelten, die in der Regel einsam und ohne Hilfe sterben müssen… Oder, oder, oder…

Es steht von vorn herein fest, dass man irgendwo für sich eine Grenze ziehen muss. Und dass man in dieser Grenzziehung auch von seinen politischen Präferenzen beeinflusst ist, ist auch wieder nur natürlich. Man kann dies auch mit einer positiven Logik begreifen: Natürlich darf sich der Mensch aussuchen, wo und wie er sich in der Welt engagiert. Jeder hat da seine persönliche Ausrichtung. Das Angebot an Mißständen ist jedenfalls riesig. – Wer sich aber übernimmt, der kann am Ende Schiffbruch erleiden, und dann kann er der Welt vielleicht gar keine gute Tat mehr schenken.

Trotzdem sollte man sich vielleicht ab und zu mal darüber klar werden, dass man mitunter einen ziemlich starken Filter in der Wahrnehmung eingebaut hat. Dass es einem an Ausgewogenheit mangelt.

Das Phänomen der begrenzten psychischen Kraft, z.B. in Form von Empörungsfähigkeit, ist allerdings auch innerhalb einer politischen Ausrichtung zu finden. So konnte ich mich als "Rechter" letztes Jahr noch gut über den Mord in Chemnitz aufregen. Aber für die aus meiner Sicht schwereren Ereignisse danach – z.B. die Gruppenvergewaltigung durch 7 Syrer – war dann kein Saft mehr da. Anderen ging es anscheinend auch so. Hier stelle ich mir auch die Frage, ob wir nun unweigerlich abstumpfen und solche Gewaltakte irgendwann nicht mehr so schwer nehmen. Hier geht es nicht nur um "psychische Kraft", sondern um die allgemeine "Reizbarkeit" des psychischen Systems, das bei zu häufiger Reizwiederholung eben weniger stark reagiert.



... link (0 Kommentare)   ... comment







Mittwoch, 16. Januar 2019
Ihr seid selbst schuld, wenn man Euer Narrativ von "rechts=böse" nicht mehr glaubt und man geradezu ein lebendiges Interesse an "rechts" entwickelt.

Wenn Ihr so etwas zulasst, wie den Rauswurf von unschuldigen Kindern von einer Schule – nur weil die Mutter eine neurechte Gesinnung hat –, dann beweist Ihr damit, dass Eure Moral kaum ein Kandidat sein kann, für DIE Moral. Vielmehr ist sie auch nur eine primitive Rudelmoral, die die Eigenen massiv bevorzugt und die andere Seite entrechten will.

Wo ist Eure Empörung?

Ich habe schonmal auf den Fall hingewiesen.


https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/helmut-lethen-zwischen-den-stuehlen :
Ich nahm meinen Sohn Karl in den Arm, der erstarrt war, und seine Klassenkameraden bildeten einen Halbkreis um uns und heulten. Das war ein verdammt bitterer Moment. Dann lösten sich seine engsten Freunde einer nach dem anderen aus dem Halbkreis und umarmten ihn.



... link (5 Kommentare)   ... comment







Sonntag, 13. Januar 2019
"extra3" macht sich über den Fall Frank Magnitz lustig:
Wende im Fall Magnitz: Polizei findet Kantholz am Tatort!
Zu sehen ist ein Streichholz…

Darauf Dushan Wegner:
Spätestens wenn der Staatsfunk sich über blutige Angriffe auf Oppositionelle lustig macht (vorgeblich weil ein Detail einer Zeugenaussage nicht bestätigt wurde), ist es Zeit, über „Weimarer Republik“ zu reden.

Und "Sezession im Netz" (Kubitscheck und Kositza) ergänzt weiter:
Minimaler Einwand: In Weimar kam die Eskalation von zwei Seiten. Heute fast ausschließlich von links.


Würde "extra3" diesen Witz auch machen, wenn es sich um ein Grünen- oder SPD-Politiker handeln würde und die Täter vermutlich dem rechten Lager zuzuordnen wären? – Oder wäre dann eher tiefer Ernst, Betroffenheit, Schockiert-Sein, Mahnen vor Rechts die Haltung, die man sich zulegen würde?
Man denke an die Empörung, die die sogenannte "Hetzjagd" in Chemnitz ausgelöst hat: dieses 2-Minuten-Video einer abgebrochenen Attacke, ohne jede Verletzung auf der Opferseite.



... link (0 Kommentare)   ... comment