Dienstag, 9. Oktober 2018
Lasst sie (die Wahrheit) und die Falschheit miteinander ringen; wer hat je erkannt, dass die Wahrheit den Kürzeren gezogen hat in einem freien und offenen Kampf?

John Milton, 1664

gefunden bei Jochen Bittner (twitter)

 




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Mittwoch, 3. Oktober 2018
Ich hatte noch nie ein so lustloses, "ungläubiges" Gefühl zur eigenen Nation wie zu diesem Tag der deutschen Einheit.

Ich meine, es lässt sich der Ausspruch Nietzsches übertragen: "Gott ist tot." – der nicht wörtlich gemeint war, sondern als Beschreibung eines Umbruchs in der Bewusstseinseinstellung des modernen Menschens. Gott "starb" im Denken der Menschen. Er hörte für viele auf zu existieren, als Wissenschaft, rationales Denken und Materialismus ihren Siegeszug in der Gesellschaft nahmen. (meine Interpretation)

Heute gilt ganz ähnlich: "Das Vaterland ist tot." Es machen hier auch nicht alle mit. Einige glauben noch daran. Aber ganz viele nicht mehr. Da aber das Phänomen "Vaterland" auch ein soziales Projekt ist, und nicht wie Gott auch allein in der Beziehung zum einzelnen Individuum existieren kann, und also von gegenseitiger Bestätigung abhängig ist, schwächt sich das Phänomen auch für diejenigen, die noch bereit sind, an dieses "Projekt" zu glauben. Daher mein lustloses Gefühl. Ich zweifle einfach zu stark daran, dass es jemals wieder mehrheitsfähig werden könnte. Und ich habe keine Lust, mir irgend etwas vorzumachen. Das Vaterland, die Nation, fast jede Form von positiv emotionaler Verbundenheit in diesem Rahmen, ist praktisch tot. So ist das nunmal. Schauen wir einfach zu und lassen wir uns von der Zukunft überraschen. Stand heute, finde ich es eigentlich eher albern, wie die Politiker noch an den letzten symbolischen Überresten wie Deutschlandfahne und nationalen Feiertagen festhalten. Wozu dieser leblose Zirkus? Das Volk wurde praktisch schon vollständig verneint. Wer sagt, "Die Deutschen sterben aus", ist ein Rassist. Politik wird für die "schon länger hier Lebenden" gemacht. Und Identität gibt's nur noch im völlig indifferenten und militant eingeforderten Alles-ist-deutsch-Modus, damit auch ja niemand "ausgegrenzt" wird.edit Warum den "Todesstoß" jetzt nicht komplett machen?

Es ist ja nicht alles schlecht am Tod…



Über Gott habe ich übrigens eine nette Definition gehört:

Er ist dasjenige Wesen, das in der Lage ist, sich selbst zu vernichten – und sich anschließend wieder neu zu erschaffen.



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Dienstag, 2. Oktober 2018



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Samstag, 29. September 2018
Was mir bis hierhin so alles durch den Kopf ging.
  1. Es gibt in den Streitereien zwischen "Rechts" und "Links" kein Maß und keine Mitte. Bzw. viel zu wenig davon. Dies hat auch damit zu tun, dass der Mensch immernoch unter einem allgemeinen (Selbst-)Überforderungsyndrom unter der Moral leidet. Er steht auf Kriegsfuß mit dieser, hat ein grundsätzlich gestörtes Verhältnis zur Moral und zur bedrohlich wirkenden Gut-Böse-Dualität. Er kennt nur Himmel oder Hölle, Jesus Christus oder Hitler, die totale Selbst-Aufgabe oder den totalen Egoismus. Eine gesunde Mitte kennt er nicht. "Ein bißchen gut" gibt es für ihn nicht. Er ist es zumindest nicht gewohnt, in solchen Abstufungen zu denken. Jesus Christus, sein vorgelebtes Opfer, seine Maximalmoral und seine extreme Definition von Gut-Sein hat hieran sicherlich auch seinen Anteil. Der Mensch denkt lieber in Extremen und alles, was moralisch assoziiert ist, wird leicht ins Extreme getrieben. So läuft das Nicht-Diskriminierungsideal in der Hand von hochidealistischen Linken letztlich auf die Forderung hinaus, alle Staaten und Nationen abzuschaffen, denn schon die Staatsangehörigkeit ist für sie eine Diskriminierung. Und so gibt es in ihrem Denken z.B. auch keine Möglichkeit, Multikulti zu dosieren und nur "ein bißchen Multikulti" zu wählen. Es gibt nur bunt oder braun, Vielfalt oder Einfalt. Liebe oder Hass. Zustimmung oder totale Opposition. Sogar ein "Ja, aber… " ist verpönt. Ein leiser Zweifel oder Einwand ist nicht genug Zustimmung. Und bereits die bloße Wir-Bildung, die Unterteilung in ein "Wir" und "die anderen", trifft der Rassismusvorwurf. – Das sind alles sehr extreme, wenn man so will, extremistische, in jedem Fall fragwürdige Positionen, die keine Mitte und kein Maß erlauben.
  2. Ich glaube der Mensch ist auf tiefster Ebene gut. Daher gelingt es mir auch, mich meinen Phobien zu stellen und im Denken trotzdem die Wege zu gehen, die von irgendwo her in meinem Bewusstsein als "gefährlich" gebranntmarkt werden. Ich glaube an die Legitimität aller einfachen, elementaren Wünsche im menschlichen Bewusstsein. Wie z.B. der Wunsch nach einem homogenen Volkskörper oder auch der Wunsch nach einer Portion Himbeereis. Wo einem elementaren Wunsch ein aggressiv moralisches "Nein!" entgegengesetzt wird, ist der Mensch immer ein wenig irritiert. Er versteht es nicht.
  3. Die allerwenigsten haben tiefen Respekt vor dem Geist des anderen, weil es grundsätzlich noch keinen tiefen Respekt vor dem Geist gibt. Man hat auch die Würde des eigenen Geistes noch nicht entdeckt. (Aber man schwafelt gerne von der Würde des Menschen.) Was? Wie? Mein Geist hat Würde?
  4. Einer der Gründe für diesen Mangel an Respekt vor dem Geist ist: Der Mensch ist immernoch vom durch die Glaubensreligionen in die Welt gesetzten Glaubensideal bzw. Glaubensglauben vergiftet. Daher dieses fast überall zu beobachtende wilde Greifen nach ideologischen Prämissen und sonstigen Mentalfixierungen, nach "Glauben", oder was man dafür hält. Selbst, wer nicht religiös ist, bekommt etwas davon ab, weil er ständig mit einer Gesellschaft in Kontakt steht, in der es überhaupt nicht als verächtlich oder peinlich gilt, mit Eifer einerseits und Ignoranz andererseits den größten Scheiß zu glauben. Nein, es ist sogar normal, sogar ein Ideal. Man konnte so bisher noch kein Schamgefühl bezüglich ideologischer Befangenheit und Realitätsverlust entwickeln und man geht mit Gedanken und "Wahrheit" teilweise um wie mit Kleidungsstücken. Man wählt sie aus je nach Mode des Zeitgeists und dem "letzten Schrei" in der Gesellschaft. Man trägt, was andere tragen. Oder man stellt sich absichtlich dagegen und ist "Punk" oder sonstiger exzentrischer Individualist mit einer ganz "eigenen" Mischung absonderlicher Gedanken. Die wenigsten streben in Reinheit nach den wahreren, teils unspektakuläreren Gedanken. Der Glaube an Wahrheit ist oft auch grundsätzlich gestört. Die Existenz von Wahrheit wird unter Hobbyphilosophen gerne verneint und verkompliziert. – Weniger (künstlicher) Glaubensglaube, mehr (natürlicher) Wahrheitsglaube sollte zur Gesundung beitragen. – In all dieser Grobheit konnte bisher nur wenig Feinheit und Ausgeglichenheit gedeihen.
  5. Die freie Wir-Bildung ist ein Elementarrecht des Ichs, des Geistes. Ein Wir-Bewusstsein ist immer unschuldig, egal wie oberflächlich es orientiert ist, solange es erstmal nur um das Wir-Bewusstsein und Wir-Erleben geht. Folglich ist auch ein "völkisches Wir-Bewusstsein" absolut unschuldig.
  6. Man beachte, wie der auf Hyperkorrektheit bedachte Mainstream, der ein "völkisches Wir-Bewusstsein" unbedingt verhindern will – sich also massiv in das gruppenbezogene Identitätsverhalten des Individuums einmischt –, keinerlei hohe Ansprüche an das ich-bezogene Identitätsverhalten des Einzelnen richtet und auch keinerlei grundsätzlichen Forderungen an die Menschenwahrnehmung stellt. Für das berühmte Ideal "innere Werte" interessiert sich dieser Mainstream nicht. Nicht wirklich. Nicht genug. Germany's Next Top Model erzeugt bei zu wenigen Menschen Schamgefühle, Herzschmerzen und Kopfschütteln. Man darf heute oberflächlich genug sein, um sich für einen Pickel im Gesicht zu schämen, nur nach "hübschen" Frauern/Männern Ausschau zu halten oder sich würdelose Castingshows im Fernsehen anzugucken – aber nicht, um eine völkisch homogene Gesellschaft zu mögen und erhalten zu wollen. Dieser Kontrast "schreit zum Himmel" und ist ein Zeichen von Unehrlichkeit und inkonsistentem Bewusstsein. In diesem Sinne ist der Anti-Rassismus unehrlich, ein Witz, eine antrainierte Moraldressur ohne jede Tiefe aber mit jeder Menge Willkür, Angst und Neurose.
  7. Das kulturelle, geistige Niveau des heutigen Menschen ist allgemein ziemlich niedrig. Und gerade Multikulti verlangt eine gewisse geistige Mindesthöhe aller Beteiligten, verlangt ein Mindestmaß Kultiviertheit, ausreichende Kulturstufe. Mal ganz abgesehen von einem Willen zu - und Lust auf - Multikulti. Was von alledem in der Realität unserer Gesellschaft anzutreffen ist, ist möglicherweise aber nicht ausreichend? Es macht nicht jeder freiwillig und voller Begeisterung mit und das kulturelle Niveau ist in allen beteiligten Lagern lausig. Wo ist unsere Geduld, Anstand, Bescheidenheit, Reinheit…? Wir sind kaum genügend zivilisiert, um uns anständig zu streiten und uns dabei nicht auf die Fresse zu hauen. – Wieso braucht es Polizisten, um Demonstranten und Gegen-Demonstranten auseinander zu halten? Wieso kann der "Kampf" nicht zivilisiert an der Wahlurne ausgetragen werden? Wieso versucht man sich gegenseitig niederzubrüllen? Wieso ist Fairness im politischen Wettbewerb kein Ideal?
  8. Auch das Niveau unserer Liebe ist recht lausig. – Vor allem die linke Seite lässt nur eine äußerst simplifizierte Sprache der Liebe zu. Sie kennt nur die einfache Kuschelliebe. Liebe als Willkommen-Heißen, Liebe als Nicht-Ausgrenzen, Liebe als "Komm kuscheln!". Und alles, was nicht in diese Kuschelliebe mit einstimmt, erklärt sie zu "Hass". Die ganze, große, faszinierende Welt komplizierterer Formen von Liebe lässt sie links (rechts) liegen. Man hat Angst vor diesen Verkomplizierungen der Liebe, weil sich der Hass hierhinter ja auch tarnen könnte. Der Rechte geht hier lieber ein existenzielles Risiko ein, denn er will die ganze Welt… und warum nicht auch ein paar Mischformen, große und kleine Liebe, großer und kleiner Hass, Hassliebe?… Manchmal aber verrennt er sich auch, weil er, angeödet von der linken Kuschelliebe, dieser zu viel Kontra geben möchte und seine reflexhafte Brutalität dann überdosiert. Dies geschieht auch, weil der Rechte auf tiefe Art vom Linken und seiner Scheinheiligkeit angewidert ist, von seinen Simplifizierungen und seinem Mitläuftertum, seiner Übergriffigkeit und seinen ekelhaften Versuchen der vor allem im Geiste erlebten Freiheitsberaubung. Und hier kann in der Tat auch eine Portion echter Hass aufkommen. Der Linke hat zu wenig Respekt vor der großen, gewaltigen Wirklichkeit, so scheint es dem Rechten.
  9. Das, was öffentlich an "Psychologie" und Menschenkenntnis excerziert wird, ist ebenfalls von niedrigem Niveau. Rechte Gestaltungswünsche werden fast durchweg pathologisiert, indem sie auf Ängste oder Phobien zurückgeführt werden. Die Rechtsphobie der Linken fällt aber noch nichtmal auf. Und die öffentliche Sprache verflacht sogar die tiefsten Dinge. In ihr gibt es zuhauf "Hass" ohne jedes Feuer, "Liebe" ohne jedes Feuer…
  10. Jesus selbst hat völkisch gedacht. – Falls das irgend jemand interessiert.
    Matthäus 15,21
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kanaan
  11. Es gibt eine nicht-böse Fremdenfeindlichkeit. – Der Ausdruck mag paradox klingen, doch emotional ist er sehr einfach zu verstehen. Es geht um eine "Feindlichkeit", die zwar abweisend und ausgrenzend ist, aber in keiner Weise "feindlich" im wörtlichen Sinne. Sie ist häufig auch ehrlich wohlwollend gegenüber den Fremden; man wünscht ihnen alles Gute der Welt. Der Zeitgeist und die Sprachgemeinschaft haben für diese nicht-böse Fremdenfeindlichkeit noch keine bessere sprachliche Bezeichnung gefunden, vor allem weil man es aus politischen, machttaktischen Gründen nicht will. Die einflussreichsten Sprachpfleger wie Journalisten und Nachrichtenredakteure haben kein Interesse an einer angemessenen Wortschöpfung. Man steckt ja noch in diesem Dualismus zwischen Kuschel-Liebe und Hass fest.
  12. Rassismus ist natürlich. (Dazu die Meta-Erkenntnis: Ich habe Angst vor dieser Wahrheit. Mein Denken will sie immernoch nicht richtig in sich hineinbauen, so wie ein Organismus unverdauliche Nahrung nicht aufnehmen will. – Das liegt wohl an der ungeheuren "Aufladung" des Wortes "Rassismus" im kollektiven Bewusstsein und daran, dass auch ich an reflexhaft antrainierten Ängsten leide.) Anders formuliert: Es gibt einen natürlichen "Ähnlichkeitstrieb" im Menschen, also die Tendenz zur Bevorzugung von Ähnlichen. Dies gilt sowohl mit Bezug auf das Äußere als auch im übertragenen Sinne. "Ähnlichkeit" kann auch heißen, gleiche Interessen oder Fähigkeiten zu haben. – Der Ähnlichkeitstrieb wirkt wie die Gravitationskraft und führt zu Grüppchenbildungen in der Gesellschaft. Je größer die Ähnlichkeit und je zahlreicher die Ebenen, auf denen Ähnlichkeit erlebt wird, desto größer die Wirkung. Dies kann die Entstehung von Parallelgesellschaften erheblich fördern. (Dies ist auch mein Erklärungsansatz für die teilweise schlechte Integration von Muslimen und Türken. Sie sind einfach unähnlicher, "fremder", als andere Einwanderergruppen. Natürlich können auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Mentalität, mitgebrachte Kultur, Stolz, negative Erfahrungen in der Vergangenheit, Kränkung, fehlender Integrationswille auf beiden Seiten…)
  13. Es ist vor allem die Aufgabe der Linken, wesentlich mehr dafür zu tun, dass sich die Spaltung der Gesellschaft wieder zurückentwickelt. Vor allem sie hat die große Aufgabe und Verantwortung, über ihren Schatten zu springen und auf "Rechts" zuzugehen.



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Montag, 24. September 2018
Alice Weidel kriegt durchweg ehrlichen Applaus. Die Gesichter, die man im Publikum sehen kann, lösen bei mir Schmunzeln aus. Also ein Schmunzeln über deren Schmunzeln. Ich sehe ein bißchen von der typisch menschlichen Verlegenheit, wenn es um Sexualität und insbesondere Homosexualität geht. Einer reckt den Daumen hoch, um ihr zu signalisieren: "Du machst das richtig. Du bist okay."

Was ist die AfD nur für eine herzliche, liebe und menschenfreundliche Partei.




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Samstag, 22. September 2018
Scobel auf 3Sat, Sendung vom 20.9.18: Neue Wege in der Entwicklungspolitik

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=75959

ab 31:17… (Gert Scobel)
Alle Menschen, die gelebt haben, und die jetzt leben, und folglich also auch all diejenigen, die in Zukunft leben werden, haben eine einzige, gemeinsame Herkunft: Wir alle kommen genetisch und geographisch aus Afrika. Das ist keine hübsche Metapher oder Fake-News von neoliberalen Spinnern und Lügnern, sondern eine nach allen Regeln der Wissenschaften fundierte Tatsache. Diese Tatsache verdrängen –wir–, damit meine ich die Europäer, und zwar massiv. Warum? Weil wir dann nämlich zugeben müssten, dass Europa in Wahrheit ein Kontinent ist, auf dem es nur deshalb menschliches Leben und Kulturen gibt, weil Menschen dort hingewandert sind. Wir alle sind Migranten, seit über 100.000den von Jahren und vor allem in den letzten Jahrhunderten. Wenn Europa sich also heute abschirmen will gegen die Migranten, woher auch immer sie kommen, dann verdrängt es damit seine eigene Geschichte und verleugnet die eigene, ursprünglich afrikanische Herkunft.
(hier als Audio-Take: scobel - wir sind alle afrikaner und migranten (mp3, 1,071 KB) )

Ich fühle mich mal wieder auf ziemlich billige Weise belehrt. Und es ist so billig, dass es weh tut. Sowohl mein Grundbedürfnis nach stichhaltigen Argumenten wird verletzt, weil ich hier nur Scheinargumente aufgetischt kriege, als auch mein Bedürfnis, mit Respekt behandelt zu werden. Das unterirdische Niveau der "Argumente", der Tonfall und die langsame Sprechweise, die offensichtliche politische Stoßrichtung und dazu noch – wie so häufig – die Pathologisierung derer, die sich gegen Migration "abschirmen" wollen, mitsamt dem Gerede von "Verdrängung" und "Verdrängung der eigenen Herkunft"…

Da wird zuerst eine scheinbar seriöse Fassade aufgebaut, indem man mit Nachdruck auf die Fundiertheit der präsentierten Tatsache hinweist und sich fernab von jeglichen Fake-News-Vorwurf stellt. Dann wird unterstellt, dass "wir Europäer" diese Tatsache unterdrücken. – Ich tue es nicht. – Und es wird behauptet, dass, wenn wir diese Tatsache nicht unterdrücken würden, dass wir dann doch etwas zugeben müssten, was wir sonst ja auch nicht wahrhaben wollen. Also praktisch wiederrum die Unterstellung von Verdrängung. Dann wird nochmal alles schön in die Formel "Wir alle sind Migranten" gegossen und nun sollte doch alles klar sein. Subtext: Wer geistig gesund ist, wer nichts verdrängt und über das notwendige Wissen verfügt, der ist letztlich natürlich für Migration.

Ich finde, es ist allein schon unverschämt, solch einen Mist nur in den Äther zu gießen. Hat die Linke oder die Pro-Migrations-Fraktion keine besseren Argumente? Man kann man hier wohl von einem Bärendienst sprechen, denn ein schlechtes oder offensichtliches Schein-Argument ist häufig schlechter als gar kein Argument. Mich macht so etwas nur wütend. Und es ist ja nur ein Beispiel von vielen. Seitens des Mainstreams wird man sehr häufig mit solchem Schwachsinn massiert.

Den Menschen draußen vor den Empfangsgeräten traue ich aber sehr wohl zu, solche kognitiven Dissonanzen wahrzunehmen, ob bewusst oder unbewusst über das Gefühl. Man registriert, wenn irgendetwas nicht stimmt oder verlogen ist. Sogar Affen sind in der Lage, den Unterschied zwischen einem gekünstelten und einem ehrlichen menschlichen Lächeln zu erkennen. Das gekünstelte Lächeln macht sie aggressiv.

Und auch wir werden aggressiv. Immer mehr und mehr.



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Freitag, 21. September 2018
Marine Le Pen wurde gerichtlich verurteilt, sich psychiatrisch begutachten zu lassen, wegen Anti-IS-Postings auf Facebook. Die Repression geht nun also zu sowjetischen Methoden über...

https://twitter.com/lichtmesz/status/1042932108031877120

Marine Le Pen muss psychiatrisches Gutachten vorlegen - SPIEGEL ONLINE

Marine Le Pen wehrt sich gegen psychiatrisches Gutachten « DiePresse.com



Die fragwürdige Gesetzeslage in Frankreich bezüglich der Verbreitung von Gewaltbildern ist das eine. Sie ist nicht völlig unverständlich, denn der Schutz Minderjähriger ist wichtig. [Wenn vielleicht auch in anderer Weise zu gewährleisten.]edit

Aber ein psychiatrisches Gutachten zu verlangen und dann auch noch mit dieser Fragestellung… Brechen jetzt alle Dämme?

Mir will das vorerst noch gar nicht richtig in den Kopf. Das ist so eine dieser Angelegenheiten, die so krass sind, dass sich mein Hirn weigert, das auch nur zu verarbeiten… Ich bin so verunsichert, dass ich noch nichtmal weiß, ob ich es überhaupt in der Schublade "krass" ablegen kann. Ist es vielleicht gar normal?…



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Mittwoch, 12. September 2018

Mein "Glauben", meine Welt-Vorstellung und mein Welt-Bild, orientiert sich sehr stark an der radikal spirituellen Perspektive, die die Welt und uns selbst zu einem Traum erklärt. Ich glaube, dass in diesem Bild ein sehr hohes Maß an Wahrheit liegt.

Es ist mir daher eher fremd, über die Themen "Ich", "Wir", "individuelle Seele", "Geist" und "Kollektiv" zu diskutieren, als müssten wir erst die Frage klären: Sind diese Dinge real? Nach allgemeiner, esoterischer Erleuchtungslehre träumen wir das "Ich" letztlich auch. Wir alle, die wir letztlich zusammen Gott sind. Es spielt also keine große Rolle, ob wir uns ein "Ich" oder ein "Wir" erträumen. Alles ist Illusion und alles ist Realität.

Es ist im Traum ohne weiteres möglich, ein im Traum Handelnder zu sein, und gleichzeitig nicht durch seine Augen hindurch am Traum teilzunehmen, sondern z.B. aus einer Beobachterposition, als würde man an der Decke des Zimmers schweben, in dem die Handlung stattfindet. Man schaut da auf einen Menschen wie in einem Theaterstück und ist doch gleichzeitig die Seele, die mit dieser Erscheinung verbunden ist. Man ist auf tiefe Art und Weise "identifiziert" ("identisch", gleich…). Und man erlebt diese Realität direkt in seinem Geiste, im Bewusstsein. Es ist ein direktes "Wissen".

Es ist für das menschliche Bewusstsein ein leichtes, seine Ich-Idee über sich selbst hinaus auszubreiten. Außerdem können sich auch die tieferen Anteile des menschlichen Bewusstseins fühlend und liebend mit anderen Menschen substantiell vermischen. Dieses Phänomen sollte jeder zumindest aus einer Liebesbeziehung kennen oder aus einer engen Freundschaft. Hier kommt es meiner Meinung nach nicht selten zu Anflügen von Telepathie. Diese basiert meiner Meinung nach auf einer real energetischen Verbindung unserer Bewusstseine.

Der Streit zwischen "rechts" und "links" in dieser Gesellschaft ist zu großem Teil ein Streit um das "Wir". Man streitet darüber, wie dieses "Wir" genau beschaffen sein soll, welche Kriterien hier relevant sind, und auch gerne darüber, ob dieses "Wir" überhaupt real ist. Man streitet darüber, welchen "Wir"-Traum man träumen darf und welchen nicht. Der gegenwärtige Zeitgeist erklärt vor allem "rassistische", "völkische" und "nationalistische" Wir-Bildungen zu den "bösen" Träumen.

Für mich hat diese ganze Streiterei eine sehr seltsame Qualität. Das ganze Thema ist für mich zu weit im Geistigen, Subjektiven und Persönlichen zuhause, als dass ich mir erlauben würde, anderen etwas über erlaubte oder unerlaubte Wir-Bildungen zu erzählen. Für mich ist das immer eine Sache der persönlichen Wahl. Der Ich-Gedanke ist für mich prinzipiell von elementarer Unschuld und genauso ist es der Wir-Gedanke, der ja im Grunde fast das selbe ist, in jedem Fall ein Gedanke von persönlicher Qualität. Ich schreibe niemandem ein Ich-Bild vor und ich schreibe niemanden ein Wir-Konzept vor. Dies ist für mich sogar moralisch geboten. In meinem Geist meldet sich ein ziemlich deutliches: "Das macht man nicht. Das ist unfein. Das ist ein Eindringen in das Hoheitsgebiet von anderen Menschen." Ich sage Dir nicht, welche Smartphone-Farbe am besten zu Deiner Persönlichkeit passt, ich sage Dir nicht, welches Verhältnis Du zu Deinem Körper haben sollst, und ich sage Dir nicht, ob Du Dich in einem völkisch-nationalen Kollektiv (oder sonstigen) zuhause fühlen darfst oder nicht. Ich habe vielleicht die ein oder andere Empfehlung, aber niemals greife ich in Deinen psychischen Haushalt hinein und sage Dir, was Du in Bezug zu Dir selbst glauben sollst oder darfst.

Der Zeitgeist aber ist hier vollkommen anders eingestellt. Er bietet in manchen Bereichen eine geradezu fanatische Identifikationsfreiheit, wie z.B. neuerdings im Bereich der geschlechtlichen Identität mit bis zu 50(?) Geschlechtern bei facebook. Doch wenn es um das Wir geht, ist dieser Zeitgeist so restriktiv, dass er sogar schon wieder eine faschistoide Qualität hat. Die Moralisierung und Verurteilung der als "böse" betrachteten Wir-Bildungen ist so stark, dass der Respekt gegenüber dem individuellen Geist und der persönlichen Freiheit auf der Strecke bleibt. – Auch das ist eine grundsätzliche Note des Zeitgeists, hier allerdings reden wir über einen zeitlich viel größeren Bogen, über eine Mode, die uns schon seit Jahrtausenden quält: Es gibt schon seit dem Aufkommen der Religionen und ihren faschistoiden Glaubenszwängen, gestützt von ultimativen Drohungen, keinen tiefen Respekt vor dem Geist des Menschen. Nichts ist ja für den freien Geist eine größere Zumutung als: "Du sollst glauben…"; und wir dulden solche Zumutungen immernoch als seien sie normal – und nicht ur-faschistisch.

Es wäre schön, wenn man den Zeitgeist so deuten könnte, als würde man sich einfach mal intensiv dem "Ich" widmen wollen und daher alles, was zuviel auf ein "Wir" hinausläuft, ablehnt. Wenn der Zeitgeist sozusagen die tiefschürfende, spirituelle Selbst-Erkenntnis und die individuelle Freiheit fördern würde. Aber so konsequent ist er dann eben doch nicht. So tief motiviert ist er nicht. Eher geschieht alles aus einer mehr oder weniger glücklichen Verkettung von Gedankenprozessen, welche von sehr starken Heil-und-Unheil-Bewertungen gelenkt, bzw. hin- und hergeschubst, werden. Hierbei ist natürlich auch jede Menge Angst im Spiel, auch vorausgreifend. Auf einen Weg zu geraten, der vielleicht ins Unheil führen könnte, muss unbedingt vermieden werden. Also wird die Freiheit zur Not eben auch ein bißchen zuviel beschnitten. Besser zuviel als zuwenig.

Für mich ist die freie Wir-Bildung ein Elementarrecht, so wie die Meinungsfreiheit oder das Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Im Grunde geht es hier ja jedes Mal um die gleiche Freiheit: die Freiheit des Geistes.

 




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Montag, 10. September 2018
Nietzsche, Friedrich, Die fröhliche Wissenschaft, Erstes Buch, 2. Das intellektuale Gewissen
http://www.zeno.org/nid/20009250506

Das intellektuale Gewissen. – Ich mache immer wieder die gleiche Erfahrung und sträube mich ebenso immer von neuem gegen sie, ich will es nicht glauben, ob ich es gleich mit Händen greife: den allermeisten fehlt das intellektuale Gewissen; ja es wollte mir oft scheinen, als ob man mit der Forderung eines solchen in den volkreichsten Städten einsam wie in der Wüste sei. Es sieht dich jeder mit fremden Augen an und handhabt seine Waage weiter, dies gut, jenes böse nennend; es macht niemandem eine Schamröte, wenn du merken läßt, daß diese Gewichte nicht vollwichtig sind – es macht auch keine Empörung gegen dich: vielleicht lacht man über deinen Zweifel. Ich will sagen: die allermeisten finden es nicht verächtlich, dies oder jenes zu glauben und darnach zu leben, ohne sich vorher der letzten und sichersten Gründe für und wider bewußt worden zu sein und ohne sich auch nur die Mühe um solche Gründe hinterdrein zu geben – die begabtesten Männer und die edelsten Frauen gehören noch zu diesen »Allermeisten«. Was ist mir aber Gutherzigkeit, Feinheit und Genie, wenn der Mensch dieser Tugenden schlaffe Gefühle im Glauben und Urteilen bei sich duldet, wenn das Verlangen nach Gewißheit ihm nicht als die innerste Begierde und tiefste Not gilt – als das, was die höheren Menschen von den niederen scheidet! Ich fand bei gewissen Frommen einen Haß gegen die Vernunft vor und war ihnen gut dafür: so verriet sich doch wenigstens noch das böse intellektuale Gewissen! Aber inmitten dieser rerum concordia discors und der ganzen wundervollen Ungewißheit und Vieldeutigkeit des Daseins stehen und nicht fragen, nicht zittern vor Begierde und Lust des Fragens, nicht einmal den Fragenden hassen, vielleicht gar noch an ihm sich matt ergötzen – das ist es, was ich als verächtlich empfinde, und diese Empfindung ist es, nach der ich zuerst bei jedermann suche – irgendeine Narrheit überredet mich immer wieder, jeder Mensch habe diese Empfindung, als Mensch. Es ist meine Art von Ungerechtigkeit.


Das intellektuale Gewissen hat keiner. Ich auch nicht immer. Aber ich glaube, ich darf sagen: Ich verstehe Nietzsche. Er ist irritiert, von all der Sorglosigkeit im Umgang mit Wahrheit, Wirklichkeit, Wert, Moral und Urteil. Da ist keine tiefe Leidenschaft in der Berührung der Wirklichkeit. Es herrscht dagegen reichlich Stumpfsinn in unser aller Geist. Der wirkliche Wert der Dinge interessiert uns wenig. Uns reicht eine mechanische Scheinwelt und ihre Eigendynamik.



Dies, um mal ganz weit auszuholen, bezüglich der Frage, wie es eigentlich um unsere Fähigkeit zur Objektivität, Neutralität und Unparteilichkeit steht.



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Sonntag, 9. September 2018
Was ist los mit uns? Wie viel Interesse an Objektivität haben wir eigentlich? Wie fair sind wir alle miteinander, fair im Geiste, wenn wir uns über etwas streiten?
Will der Mensch überhaupt Objektivität und Neutralität?

Ich stelle mir diese Fragen vermehrt, seitdem ich diesen Blog hier führe und seitdem ich mich zumindest auf Twitter ziemlich umfassend an die "rechte Blase" angeschlossen habe (aber nicht nur). Ich meine, ich darf auf eine hartnäckige Gespaltenheit der Gesellschaft schließen, denn fast nirgends sehe ich Ausgewogenheit, nirgends sehe ich Brückenbauer, fast nirgends höre ich mal ein paar selbstkritische Töne. Doof sind immer nur die anderen. Chemnitz ist entweder ein weiteres Zeichen für die "unverantwortliche Flüchtlingspolitik" der Kanzlerin, oder es ist der rechte Albtraum mit "Hetzjagden" und "Progrome"…

Wir können uns noch nichtmal richtig darüber einig werden, was in diesem Video von Antifa Zeckenbiss zu sehen ist. Ein Video, perfekt reproduzierbar und für uns alle eigentlich "gleich" wahrnehmbar!

Wie schlimm ist das, was wir dort sehen? Wie häßlich ist es? Welchen Titel hat dieser Vorfall am besten verdient?

Ich habe versucht, mich ins Juristische zu flüchten: "Androhung einer Straftat (Körperverletzung)" – was für sich erstmal nur eine Ordnungswidrigkeit ist. Aber das gibt es auch nicht wirklich gut wieder. Diese Art von "Verstehen" kommt dem Menschen nicht genügend nah und lässt auch einiges an Qualitäten unter den Tisch fallen.

Aber ich finde wirklich – ganz ehrlich und ohne böse Verharmlosungsabsicht –, dass Begriffe wie "Jagd" oder "Pogrom" mindestens eine Liga zu hoch gegriffen sind.

Und so tendiere ich schon allein aus dem Bestreben heraus, für "Ausgleich" zu sorgen, zu milderen Bewertungen. Ich sage mir: "Immerhin wurde dort keiner zu Boden gebracht und dann mit Fußtritten ernsthaft verletzt." Und mit ein bißchen Zynismus: "Im Grunde ist das doch schon fast vorbildlich. Da geht es auf manchem Schulhof schlimmer zu. Dort wird nicht immer von einem Opfer abgelassen, sobald es am Boden liegt oder wegrennt." Ich denke sogar an Zidanes Kopfstoß, der in dieser Hinsicht ja auch vorbildlich war.
(Dies auch um zu demonstrieren, wie anders man denken kann – wenn man es nur will…)

Für mich zeigt das Video von Antifa Zeckenbiss im Grunde eine schnell "abgebrochene Attacke". Nicht mehr und nicht weniger.



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Samstag, 8. September 2018
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/waldorfschule-wien-schulverweis-wegen-neurechter-mutter-15775010.html

(gefunden bei:
https://www.achgut.com/artikel/fundstueck_die_falsche_mutter)
… wie selbst hinter der Deklaration, empathisch zu sein, Mitgefühl zu üben, die Kälte hochkriecht; wie auf beiden Seiten des Kulturkampfes der Gegenwart ein Reinheitswahn grassiert,…

Der Zeitgeist ist, was eine bestimmte Art von Reinheitswahn angeht, sehr großzügig. Rechte nämlich, darf man ruhig mal diskriminieren. Und ihre Kinder in Mithaftung nehmen. Alles halb so wild. Kann mal passieren. Ist nicht weiter schlimm. Es gibt keinen Aufschrei und auch kein Rockkonzert für die hier diskriminierten, ausgegrenzten Kinder.

In der DDR hat man das ähnlich gemacht. Wenn die Eltern nicht auf Linie waren, bekam man z.B. keinen Studienplatz.



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